WissenAmFreitag #27 - 11/02/2022 

Hallo am Internationalen Tag der Frauen in der Wissenschaft,

global betrachtet ist nur eine von drei Forschenden weiblich.

Der 11. Februar wurde nach einem Beschluss der Generalversammlung der Vereinten Nationen im Jahr 2015 zum International Women and Girls in Science Day erklärt. Dieser Tag soll seither jährlich in Erinnerung rufen, dass Frauen und Mädchen auch im Wissenschaftsbereich nach wie vor stark unterrepräsentiert sind und schlechtere Bildungs- und Aufstiegschancen haben. Enorm viel Forschungspotenzial geht dadurch international verloren. Gleichzeitig hebt der Tag die entscheidende Bedeutung von Frauen in der Wissenschaft hervor und zeigt Verbesserungen auf. In den letzten Jahren waren davon einige zu beobachten, von speziellen Förderprogrammen über Bildungsangebote für Mädchen bis hin zu generell verstärkten Bemühungen zum Abbau geschlechtsspezifischer Stereotype.

Laut UNESCO Science Report 2021 liegt der Frauenanteil in der Wissenschaft weltweit bei 33,3 Prozent. Eine immer noch erschreckend niedrige Zahl. Die Ursachen dafür sind vielfältig und strukturell. Gerade die letzten zwei Jahre Pandemie haben nochmals verdeutlicht, mit welchen – für viele leider immer noch unsichtbaren – Herausforderungen gerade Frauen zusätzlich in ihrem alltäglichen Leben konfrontiert sind.

Österreich ist hier keine Ausnahme, auch die Universität Innsbruck nicht. Es gibt allerdings erfreuliche Trends, die Zahl der Absolventinnen steigt kontinuierlich: Mit Stand Dezember 2021 sind mehr als 53 Prozent der Studierenden Frauen. Anders sieht es im Bereich der wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen aus, hier sind von den 3700 Personen etwa 38 Prozent weiblich. Die Universität Innsbruck ist sich dieser Herausforderung bewusst und setzt seit Jahren vielfältige Maßnahmen zur Förderung von Frauen und Mädchen in der Wissenschaft.
Das Büro für Gleichstellung und Gender Studies koordiniert Initiativen, die aus strukturellen Maßnahmen und individuellen Unterstützungsangeboten für Frauen bestehen. Darüber hinaus werden Frauen auf unterschiedlichen Stufen der akademischen Karriereleiter mit vielfältigen Maßnahmen unterstützt. Programme wie die Erika-Cremer-Stipendien oder die Ingeborg-Hochmair-Frauenprofessuren begleiten Wissenschaftlerinnen bei ihrem Aufstieg bis zur Professur. Ein eigenes Mentoring-Programm begleitet junge Wissenschaftlerinnen am Beginn ihrer Karriere.
Seit 2017 bietet die Universität Innsbruck mit dem Sommertechnikum MINT jungen Frauen die Möglichkeit, einen Einblick in die wissenschaftliche und wirtschaftliche Arbeit in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu erhalten. Zielgruppe des Sommertechnikums sind Schülerinnen von 15 bis 20 Jahren, die Teilnahme ist kostenlos.
Im Rahmen der Forschungsplattform Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck forschen darüber hinaus zahlreiche Wissenschaftler*innen interdisziplinär am Themenbereich Geschlechterverhältnisse und Geschlechterperspektiven.

Anlässlich des International Women and Girls in Science Day am 11. Februar machen wir in diesen Tagen auf dem Twitter-Kanal der Uni Innsbruck mit den offiziellen Hashtags #WomenInScience und #February11 auf einige Wissenschaftlerinnen der Universität aufmerksam. Sie stammen aus unterschiedlichsten Disziplinen und ihre Arbeit können Sie auf verschiedenste Weise kennenlernen – in Form von Texten, Bildern, Podcasts oder Videos: Einen Überblick finden Sie auch auf unserer Social-Media-Wall.

Eine möglichst breite Sensibilisierung ist essenziell. Dazu können Tage wie diese einen Beitrag leisten, der Internationale Frauentag am 8. März wird die nächste Gelegenheit sein. Auch wenn ich persönlich hoffe, dass wir eines Tages in einer Gesellschaft leben werden, in der spezielle Frauentage nicht mehr nötig sind, weil Gleichberechtigung gelebt wird und zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist.

Schönes Wochenende,
Melanie Bartos
Kommunikationsteam Universität Innsbruck

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