WissenAmFreitag #34 - 01/04/2022 

Hallo!

Forscher*innen auf der ganzen Welt sind schockiert: Eine ungewöhnliche Hitzewelle brachte Rekordtemperaturen in der Antarktis. Sie lagen mehr als 30 Grad Celsius höher als in dieser Jahreszeit üblich. Das polare Eis gilt als wichtiges Klimaarchiv. Bis zu drei Kilometer lange Eisbohrkerne aus der Antarktis und Grönland untersucht zum Beispiel die Innsbrucker Meteorologin Elisabeth Schlosser, um mehr über die Klimageschichte in Erfahrung zu bringen. Im Zuge einer Studie konnte die Forscherin auch zeigen, wie der Einfluss des Windes das Abschmelzen des zweitgrößten Schelfeis der Antarktis beschleunigen kann.

Schlosser ist nicht die einzige Wissenschaftlerin der Uni Innsbruck, die sich den polaren Welten verschrieben haben. Geologin Gina Moseley erforscht in Höhlen Grönlands den Klimawandel in der Arktis. Erst vergangenes Jahr erhielt sie als einzige Preisträger*in aus Europa den Rolex Preis für Unternehmungsgeist. Geologe Yuri Dublyansky hat auf seinen Forschungsexpeditionen ins Uralgebirge Erkenntnisse zum Permafrost gewonnen. Mithilfe moderner Methoden untersuchte er mit seinem Team auch altsteinzeitliche Höhlenmalereien in dieser Region. Wie Klimaschutzmaßnahmen auf die weltweiten Gletscherveränderungen wirken und welche Folgen der Anstieg des Meeresspiegels hat, beschäftigt Glaziologe Fabien Maussion. Gemeinsam mit 80 internationalen Forscher*innen konnte er die Bedeutung der globalen Klimaziele herausstreichen und mögliche Auswirkungen für die Antarktis verdeutlichen.

Wer am Wochenende einen Einkauf plant und in oder in der Nähe von Innsbruck wohnt, kann für kurze Zeit in diese eiskalten Welten eintauchen: bei der Ausstellung EIS – ein vergängliches Gut . Birgit Sattler und Klemens Weisleitner vom Institut für Ökologie stellen gemeinsam mit der Gletscherforscherin Lindsey Nicholson im Sillpark in Innsbruck faszinierende Fotografien aus. Sie entführen die Betrachter*innen in verborgene Eiswelten und streichen die Bedeutung dieses sensiblen Ökosystems heraus. Die Bandbreite ihrer Bilder reicht von Tierporträts, Eindrücken von Forschungsexpeditionen bis hin zu informativen Nahaufnahmen.

Ein schönes Wochenende wünscht
Miriam Sorko
Kommunikationsteam Universität Innsbruck

PS: Ein Blick auf die Wettervorhersage verrät: Es herrschen ideale Bedingungen für einen Ausstellungsbesuch ;-)  

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