WissenAmFreitag #48 - 21/10/2022

Hallo,

woher nur mit dem Foto, das Aufmerksamkeit erregt, zum – oft komplexen – Inhalt eines Textes passt, knackig, aber nicht banal ist, die richtige Auflösung hat, vielleicht auch noch in ein bestimmtes Layout oder Format passt und keine Bildrechte verletzt?

Diese Frage in Verbindung mit der Suche nach geeignetem Bildmaterial für die Wissenschaftskommunikation, also zum Beispiel für PressemeldungenMagazine und Social-Media-Kanäle, treibt uns in der universitären Öffentlichkeitsarbeit nicht selten die Schweißperlen auf die Stirn. Manchmal ist ein passendes Bild schlichtweg nicht verfügbar, außer man macht es. Das ist mit ein Grund, warum ich mich seit vielen Jahren mit Fotografie beschäftige und für die Universität Innsbruck viel mit der Profi-Kamera unterwegs bin, wie zum Beispiel vergangene Woche.

Gemeinsam mit einem Kollegen durfte ich Gletscherforscher bei der Wartung verschiedenster Mess-Geräte ins Hochgebirge begleiten. Der Helikopter-Flug führte uns zum Tisen-Joch, das 1991 als Ötzi-Fundstelle berühmt wurde und eine von mehreren Mess-Stationen der Universität Innsbruck in den Ötztaler Alpen beherbergt. Auch der weltweit einzigartige Laserscanner am Hintereisferner, der heuer so viel Masse wie noch nie verlor, musste überprüft werden, um sicherzustellen, dass keine Datenlücken in den Beobachtungsreihen entstehen. 

Bei klarem, wenngleich ungewöhnlich warmen Wetter entstand atemberaubendes Bild- und Videomaterial, das beinahe über die dramatischen Folgen des Klimawandels hinwegtäuschen könnte, der an der Universität Innsbruck von Wissenschaftler*innen verschiedenster Disziplinen im Forschungsschwerpunkt Alpiner Raum erforscht wird. Insbesondere die hauchdünne, frische Schneedecke lässt auf einigen Bildern eine Hochgebirgsromantik entstehen, die bei Betrachter*innen eher ein „Wow“ als Bestürzung über die Folgen der Klimakrise hervorrufen könnten. Womit ich wieder bei den Bildern für die Wissenschaftskommunikation bin, die auch einen Kon(Text) brauchen und nicht nur auf reine Effekthascherei abzielen sollten. Nicht nur, aber auch.

Ein schönes Wochenende wünscht
Eva Fessler
Kommunikationsteam Universität Innsbruck

 

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