WissenAmFreitag #57 - 22/12/2022
Hallo,
vermutlich wundern Sie sich, dass Sie unseren Newsletter #WissenAmFreitag am heutigen Donnerstag erhalten. Nein, mir ist hier kein Fehler unterlaufen – das geschieht aus voller Absicht. Denn das Rektorat hat allen Mitarbeiter*innen der Universität am 23. Dezember einen zusätzlichen freien Tag geschenkt. Somit befinde ich mich schon morgen in den Weihnachtsferien und Sie erhalten heute ausnahmsweise Wissen bereits am Donnerstag.
Mit dem zusätzlichen freien Tag geht das Rektorat der Universität quasi in Vorleistung. Obwohl das für uns Mitarbeiter*innen erfreulich ist, ist der Hintergrund aber ein durchaus ernster: Auch die Universität bleibt nicht von der Teuerung verschont. Die Zeit vom 23. Dezember bis zum 9. Januar soll daher genutzt werden, um Heiz- und Stromkosten einzusparen. Damit das gelingt, ist, wie so oft in den vergangenen Jahren, die Solidarität aller Mitarbeiter*innen der Universität gefragt. Wer kann, nimmt sich während dieser Zeit ganz oder teilweise Urlaub, wer trotzdem arbeitet, macht dies nach Möglichkeit aus dem Homeoffice. So kann die Temperatur in möglichst vielen Räumen gesenkt und es können Strom- und Heizkosten reduziert werden.
Aber auch unabhängig von den aktuell hohen Heiz- und Strompreisen hat es sich die Universität zum Ziel gesetzt, möglichst energie- und ressourcenschonend zu handeln und so ihrer gesellschaftlichen Verantwortung vor dem Hintergrund der Klimakrise gerecht zu werden. Um den CO2-Fußabdruck der Universität zu verringern, besteht seit 2021 eine klimafreundliche Reiserichtlinie, die darauf abzielt, Dienstreisen möglichst klimafreundlich zu gestalten – Kurzstreckenflüge an Orte, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sind, werden beispielsweise nicht mehr unterstützt. Darüber hinaus können Mitarbeiter*innen gratis das Stadtrad nutzen und erhalten einen Zuschuss zum Öffi-Ticket.
Primär nutzt die Universität aber natürlich Forschung und Lehre, um die Klimakrise zu erfassen, Lösungen zu ihrer Bewältigung zu finden und auch, um Wissen darüber an Studierende und die breitere Öffentlichkeit weiterzugeben. Wissenschaftler*innen aus beinahe allen Forschungsbereichen der Universität beschäftigen sich mit der Klimakrise, auch Sportwissenschaftler*innen.
Erst Anfang dieser Woche habe ich eine Pressemeldung versendet, in der der Physiologe Justin Lawley vom Institut für Sportwissenschaft gemeinsam mit einem internationalen Team von Forscher*innen in zwei Studien die Auswirkungen klimatischer Bedingungen auf unser Herz-Kreislauf-System untersucht hat. Eine Studie hat die Auswirkungen von Hitze auf die Gesundheit von Industriearbeitern untersucht, eine zweite den Effekt von moderater Kälte auf das Herz-Kreislauf-System. Die Ergebnisse beider Studien zeigen, dass sowohl Hitze wie auch Kälte extreme Auswirkungen auf unser Herz-Kreislauf-System haben können.
Gerade negative gesundheitliche Aspekte, ausgelöst durch Hitzewellen, werden aufgrund der Klimakrise zunehmen. Besonders überraschend ist auch, dass selbst Temperaturen um zehn Grad erhebliche negative Auswirkungen auf unser Herz-Kreislauf-System haben können. Es braucht also keine Minusgrade, um ernsthafte Reaktionen im Körper hervorzurufen. Und hier komme ich wieder an den Anfang dieses Newsletters zurück: Denn die Energiekrise, die einen Anstieg der Energiekosten zur Folge hat, führt nicht nur an der Universität dazu, Einsparungspotenzial zu nutzen, sondern zwingt auch private Haushalte dazu, ihre Wohnungen seltener oder gar nicht zu heizen.
Trotz der zahlreichen Herausforderungen, vor denen wir als Gesellschaft stehen, sollten wir nicht den Mut verlieren, zu versuchen, diese zu bewältigen. Mir persönlich gibt der Einblick in Wissenschaft und Forschung Zuversicht.
Ich wünsche Ihnen schöne und erholsame Feiertage,
Lisa Marchl aus dem Kommunikationsteam
PS: Das Kommunikationsteam meldet sich Ende Januar wieder mit einer neuen Ausgabe von #WissenAmFreitag – dann auch wieder wie gewohnt am Freitag