Lehreplus! 2024

Im Jänner 2025 wurde der Lehreplus! Preis mit besonderem Fokus auf die Vermittlung überfachlicher Kompetenzen und der Förderung der Interaktion zwischen Studierenden und Lehrenden vergeben. Über ein mehrstufiges Auswahlverfahren wurden aus 42 Einreichungen zwei Siegerinnen ausgewählt und prämiert.

Siegerprojekt: Linguistischer Workshop: Fake-News: Kritische Textkompetenz für Alltag und Schule

Siegerin Maria Stopfner

Maria Stopfner
Mit Fake News hat die Lehrveranstaltung ein aktuelles gesellschaftlich wichtiges Thema im Fokus. Das im Einreichungstext genannte zentrale Ergebnis der „Befähigung zur verantwortungsvollen Mitgestaltung des öffentlichen Diskurses“ hat die Lehrveranstaltung eindrucksvoll auf vielfältige Weise erreicht.

Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass der offene Zugang zu Information im Netz nicht nur in positiver Hinsicht zur Demokratisierung des öffentlichen Diskurses führt, sondern auch dazu missbraucht werden kann, die öffentliche Meinung zu manipulieren und Falschinformationen zu verbreiten. Durch die neuen Möglichkeiten der Text- und Bildgeneration mittels Künstlicher Intelligenz wird die Situation noch weiter verschärft. Umso wichtiger wird die Fähigkeit, Informationen kritisch zu hinterfragen. Die zentrale Frage, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Linguistischen Workshops durch das Semester begleitete, war: „Wie können wir Menschen dazu befähigen, Falschnachrichten zu erkennen und richtig auf sie zu reagieren?“ Die Lehrveranstaltung sollte die Studierenden daher nicht nur dazu befähigen, Fake News zu erkennen und wissenschaftlich zu untersuchen. Vielmehr sollten sie nach Wegen suchen, das neu erworbene Wissen wieder zurück in die Gesellschaft zu bringen. Dazu entwickelten die Studierenden eigene Zugänge, die von ihnen bei der „Langen Nacht der Forschung“ umgesetzt wurden. Das Feedback der Besucherinnen und Besucher zeigte eindrucksvoll, dass den Studierenden diese komplexe Transferleistung in hervorragender Weise gelungen ist. Im ersten Teil der LV wurden die Studierenden zunächst in linguistische Theorien und Methoden zur Analyse von Fake News eingeführt. Im zweiten Teil der LV wurden bestehende Vermittlungsstrategien und didaktische Ansätze zur Vermittlung kritischer Textkompetenz auf ihr Transferpotential für verschiedene Zielgruppen im Rahmen einer Lernwerkstatt überprüft und diskutiert. Aus der Reflexionsarbeit heraus entwickelten die Studierenden daraufhin in Kleingruppen verschiedene Aktivitäten, mit denen die Besucherinnen und Besucher der „Langen Nacht der Forschung“ im Workshop „Haie am Highway – Umfang mit Fake News im Alltag“ für das Thema sensibilisiert wurden. Im dritten Teil der Lehrveranstaltung wurden das erworbene fachliche Wissen und die praktischen Erfahrungen aus dem Workshop schließlich zur Basis für die Entwicklung einer eigenen Fragestellung, die von den Studierenden in Form eines wissenschaftlichen Posters explorativ aufbereitet und im Rahmen einer Postermesse diskutiert wurde. Nicht zuletzt ist hervorzuheben, dass die Studierenden maßgeblich zum Erfolg der Lehrveranstaltung beigetragen haben. Ihr Engagement und ihre Kreativität sind das Plus, das gute Lehre möglich macht.

Kontakt

Fakultät: Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Institut: Institut für Germanistik

Hauptverantwortliche LV-Leitung: Maria Stopfner

maria.stopfner@uibk.ac.at 

Siegerprojekt: Inter-/Transkulturelle Analysen: Vielfalt ausstellen?! Diversitätsdiskurse in Kulturvermittlung und musealer Praxis

Siegerin Teresa Millesi

Teresa Millesi 
Der eingereichte Beitrag beeindruckt durch eine durchdachte und klare Konzeption bis hin zur Leistungsüberprüfung. Die Ergebnisse der Studierenden sind nicht nur zugänglich, sondern auch äußerst sehenswert. Der Beitrag erfüllt die in der Ausschreibung geforderten Kriterien – die Vermittlung überfachlicher Kompetenzen sowie die Förderung der Interaktion zwischen Studierenden und Lehrenden – auf herausragende Weise.

Im Zentrum der Lehrveranstaltung stand die Sonderausstellung "Schauen erlaubt? Vielfalt Mensch vom 16. bis 18. Jahrhundert" des Schloss Ambras in Innsbruck. Die Studierenden des Seminars erarbeiteten eine wissenschaftliche Führung zur Ausstellung und luden damit ein, ausgewählte Objekte genauer zu betrachten, ihre Geschichte und Bedeutung kennenzulernen und Fragen zum gesellschaftlichen Umgang mit Vielfalt nachzugehen. Die jeweiligen Objektbeschreibungen befassen sich unter anderem mit Intersektionalität, Orientalismus und der Konstruktion des Fremden, Sexualität, Geschlechterrollen und Körpernormen. Die Lehrveranstaltung startete mit Inputs und Diskussionen zu Theorien der Diversitätsforschung ebenso wie medienwissenschaftlichen Perspektiven auf Museum und Ausstellung. Im Anschluss stellte Thomas Kuster, der Kurator der Sonderausstellung, sein Ausstellungskonzept vor, das die Studierenden mit ihm kritisch diskutierten. Im Rahmen einer Exkursion nach Schloss Ambras erhielten die Studierenden Einblicke in unterschiedliche Methoden der Kulturvermittlung sowie einen Blick ‚hinter die Bühne‘ in den laufenden Aufbau der Sonderausstellung. Anschließend entwarfen sie wissenschaftliche Fragestellungen zu Objekten der Ausstellung. Dabei konnten sie eigenständig Themenschwerpunkte setzen und nach eigenem Ermessen an individuelle Erfahrungen und Lebenswelten anknüpfen. Nach der Präsentation ihrer Fragestellungen und (Peer-)Feedback arbeiteten die Studierenden diese eigenständig als Objektbeschreibungen aus und nahmen sie selbst auf. Diese Aufnahmen stehen gesammelt als Audio-Guide online zur Verfügung (https://www.uibk.ac.at/de/fsp-kultur/vielfalt-ausstellen/) und wurden vor Ort in Schloss Ambras in die Ausstellung mittels QR-Code integriert. Zudem präsentierten die Studierenden ihre Arbeiten auch selbst bei einer Führung durch die Ausstellung im Rahmen des „Ethno Picknick“ des Instituts für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie.  Die Studierenden lernten im Rahmen der Lehrveranstaltung nicht nur verschiedene Theorien und Konzepte der Diversitätsforschung kennen, sondern erarbeiten sich Kompetenzen im Bereich der Wissenschaftskommunikation, lernten die Berufsbilder der musealen Kuration und der Kulturvermittlung kennen und erfuhren besondere Wertschätzung für ihre Leistungen durch deren öffentliche Präsentation und Integration in die Sonderausstellung.

Kontakt

Fakultät: Philosophisch-Historische Fakultät

Institut: Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie

Hauptverantwortliche LV-Leitung: Teresa Millesi

teresa.millesi@uibk.ac.at

Preisverleihung

Die Preisverleihung Lehreplus! fand am Mittwoch, den 8. Januar 2025 um 16:00h in der Aula des Hauptgebäudes statt. Im Rahmen dieses Feier wurden die Lehrekonzepte verschiedener Einreichungen auf der Shortlist gewürdigt und die beiden Preisträgerinnen Maria Stopfner und Teresa Millesi sprachen zu Ihren Erfahrungen aus der universitären Lehre. Markus Koschuh führte durch den Festakt und warf einen humoristischen Blick auf das universitäre Tun.

Shortlist 2024

Die Lehrveranstaltung nimmt sich den besonderen Herausforderungen angehender Inklusionspädagog*innen vor dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention (2008) und damit einhergehender systemischer Veränderungen im Bildungssystem an. Gestützt auf internationale Konzepte werden sowohl die Persönlichkeitsentwicklung als auch die Entwicklung zentraler fachlicher Kompetenzen für Inklusive Bildung angebahnt und vermittelt. Im Fokus stehen dabei theoretische Grundlagen zur interdisziplinären und multiprofessionellen Kooperation innerhalb von Schule, aktuelle internationale Forschungsbefunde sowie inklusive Praktiken in verschiedenen Teamformen und -konstellationen. Die Studierenden sollen sich entlang der Zielsetzung eines inklusiven Schulsystems als angehende teamfähige und kooperierende Pädagog*innen wahrnehmen. Dabei sind sie in der Lage, Team- und Unterrichtsprozesse gemeinsam mit Fachkolleg*innen und weiterem relevanten Personal effektiv zu gestalten, zu reflektieren und zu beraten. Dem Proseminar ist ein forschungsorientiertes Lehrkonzept immanent, welches über klassische Lehr-Lernmethoden hinaus auch solche einbezieht, die zur Bewusstseinsentwicklung beitragen und in den Kontext einer alternativen Leistungsüberprüfung stellt. Das Lehrkonzept impliziert zudem eine enge Kooperation mit unterschiedlichen Akteur*innen der Bildungslandschaft (u.a. Bildungsdirektion Tirol, Inklusionspädagog*innen, Beratungslehrer*innen) und bietet vielfältige Möglichkeiten der persönlichen Auseinandersetzung, welches im Rahmen eines seminarbegleitenden Lerntagebuchs die Grundlage zum selbstreflexiven Lernen der Studierenden anregt. Das Ziel des Proseminars ist die Entwicklung eines professionellen Ethos, das die Kooperation mit unterschiedlichen Akteur*innen im Schulsystem als bereichernd und gewinnbringend erachtet, um den vielfältigen Bedürfnissen der Schüler*innen professionell begegnen zu können und Lernbarrieren abzubauen.

Miriam Sonntag

Miriam Sonntag

Fakultät: Fakultät für LehrerInnenbildung

Institut: Institut für LehrerInnenbildung und Schulforschung

Hauptverantwortliche LV-Leitung: Miriam Sonntag

miriam.sonntag@uibk.ac.at

Das Erasmus+ Projekt EUniverciné der 6 Universitäten (Innsbruck, Nantes, Genua, Rom Sapienza, Perugia per Stranieri, Banja Luka) findet jenseits des Curriculums statt und verläuft daher quer zu den Lehrveranstaltungen und Instituten (Voraussetzung: Sehr gute Sprachkenntnisse des Italienischen und Französischen und Begeisterung für den Film). Kompetitiv werden pro Universität 3-4 Studierende ausgewählt, die jeweils vom 1. November bis 30. Juni gemeinsam und getrennt, hybrid und in Präsenz zum  Film arbeiten (an einem deutschen Filmfestival in Nantes teilnehmen, eine europäische Filmjury für ein italienisches Filmfest bilden, einen italienischen Spielfilm untertiteln, in der Masterclass mit einer/m Regisseur:in diskutieren, an der Public Relation des Projektes arbeiten). Der von den Innsbrucker Studierenden untertitelte und mehrfach mit italienischen Filmpreisen ausgezeichnete Film 'Palazzina LAF' (2023, Riondino) wurde im ausverkauften Leokino gezeigt - genau wie der von den Studierenden prämierte Film  'Stranizza d'amuri' (2023, Fiorello) in Anwesenheit des Hauptdarstellers Gabriele Pizzurro  (jeweils Premiere im deutschsprachigen Raum). Für die  zweisemestrige erfolgreiche Teilnahme erhalten die Innsbrucker Studierenden 7,5 ects.

Trailer für das Abschlussevent der Innsbrucker Teilnehmerinnen Nathalie Heiß, Verena Huber und Irene Zaccaria in Zusammenarbeit mit dem BFÖ: https://www.youtube.com/watch?v=l8cgpvSeM_c

Programm der Innsbrucker Abschlussveranstaltung https://www.uibk.ac.at/de/events/info/2024/giornate-internazionali-di-studi/

Homepage des gesamten Projektes: https://eunivercine.eu/

Unser Blog: progetto EUniverCiné (eunivercine-blog.blogspot.com)

Sabine Schrader

Fakultät: Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Institut: Romanistik und Translationswissenschaft

Hauptverantwortliche LV-Leitung: Sabine Schrader
Weitere Lehrende: Gloria Paganini (Nantes), Evelyn Ferrari, Marco Agnetta

sabine.schrader@uibk.ac.at
Evelyn.Ferrari@uibk.ac.at
marco.agnetta@uibk.ac.at
gloria.paganini@univ-nantes.fr

Die Lehrveranstaltung „INNklusion - Entwicklung von Assistenzlösungen für Menschen mit Behinderungen in interdisziplinären Teams“ bringt Masterstudierende unterschiedlicher Fachrichtungen und Menschen mit Behinderungen zusammen, um innovative Assistenzlösungen zu entwickeln. In interdisziplinären Kleingruppen arbeiten Studierende an praxisnahen Projekten wie einem Konzept für reizreduziertes Einkaufen, einer Zudeckhilfe für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder einer Social Buddy App, die Menschen mit und ohne Behinderungen vernetzt.   Der Arbeitsprozess gliedert sich in vier Phasen: Sensibilisierung und Teambildung, Co-Design, Prototypenentwicklung und abschließende Präsentation. Zu Beginn werden die Themen Inklusion und Assistenztechnologien eingeführt, um eine diskriminierungsfreie Zusammenarbeit zu gewährleisten. Studierende wählen ein Projekt, definieren gemeinsam mit den Ideengeber:innen das Ziel und entwickeln eigenständig Lösungen. Design-Thinking-Methoden und kreative Techniken unterstützen sie dabei, offene Dialoge zu führen und Entscheidungen im Konsens zu treffen. Regelmäßige Reflexionen im Plenum und Präsentationen vor Expert:innen fördern die Weiterentwicklung der Projekte und bieten Raum für konstruktives Feedback.  Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der iterativen Weiterentwicklung der Lösungen, die regelmäßig mit den Ideengeber:innen evaluiert werden, um Akzeptanz und Usability sicherzustellen. Dabei wird großer Wert auf eine kosteneffiziente Gestaltung und nachhaltige Umsetzung gelegt. Die LV bietet den Studierenden die Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen praktisch anzuwenden und Kompetenzen in interdisziplinärer Teamarbeit, kreativem Problemlösen und Projektmanagement zu entwickeln.   Durch die enge Zusammenarbeit mit externen Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft entstehen realitätsnahe Lösungen, die über die Lehrveranstaltung hinaus Wirkung zeigen. Ergänzend werden digitale Tools wie CAD für 3D-Modellierung und virtuelle Kollaborationsplattformen genutzt. Barrierefreie Lernumgebungen mit modernen Assistenztechnologien wie Induktionsschleifen fördern eine inklusive Arbeitsweise. INNklusion ermöglicht es Studierenden nicht nur, sich mit der Herausforderung der gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen auseinanderzusetzen, sondern auch mit ihrem Projekt einen gesellschaftsrelevanten Beitrag zur Inklusion zu leisten.

Innsklusion

Katharina Schmermbeck, Oliver Ott, Lennart Ralfs, Samet Ersoysal, Robert Weidner

Katharina Schmermbeck

Fakultät: Fakultät für Technische Wissenschaften

Institut: Institut für Mechatronik / Fertigungstechnik

Hauptverantwortliche LV-Leitung: Katharina Schmermbeck
Weitere Lehrende: Samet Ersoysal, Oliver Ott, Lennart Ralfs, Robert Weidner

katharina.schmermbeck@uibk.ac.at
samet.ersoysal@uibk.ac.at
oliver.ott@uibk.ac.at ​​​​​​​
lennart.ralfs@uibk.ac.at

Under the Erasmus+ Blended Intensive Programme, an introductory but intensive 'field to lab' short study programme has been organised by the AURORA partner universities of Innsbruck, Naples and Iceland. The programme gives bachelor students from all three universities the opportunity to learn about the most important rock types in theory, in the field and in the laboratory. The course consists of a series of online seminars covering the different rock types and giving students an introduction to the geology of the field areas. The field trip in this edition of the course started in the Italian Alps, more precisely in the Dolomites, a World Heritage Site for the aesthetic value of its landscape and the scientific importance of its geology and geomorphology. The second part of the excursion took place in the Neapolitan area, where there are various Quaternary volcanic areas, most of which are currently active. The approach we want to take here is strongly focused on field activities, which are of paramount importance in the teaching of Earth Sciences disciplines. In the field, it is not only a matter of correctly identifying and handling a rock, but also of learning about its possible variability, the relationships between different rock types, the depositional environment and the general geological setting. However, many questions about rock composition and genesis cannot typically be answered by outcrop observations. Therefore, the field trips were complemented by short laboratory sessions in the evenings, where we worked on the same rocks we had observed during the day. We brought microscopes, thin sections and other equipment with us, bringing the laboratories into the field. After the excursion, the students prepare a final online seminar on a selected outcrop in small mixed groups from each partner university. The next edition of the course will take place in summer term 2025 and will include a field trip to Iceland.

Hannah Pomella

Fakultät: Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften

Institut: Institut für Geologie, Institut für Mineralogie und Petrographie

Hauptverantwortliche LV-Leitung: Hannah Pomella
Weitere Lehrende: Peter Tropper, Diethard Sanders

hannah.pomella@uibk.ac.at
Peter.Tropper@uibk.ac.at
Diethard.G.Sanders@uibk.ac.at

In der Lehrveranstaltung „Bilder-Medien-Kommunikation: Antike Skulpturen verstehen lernen“ wurde durch Studierende der Aussagegehalt antiker Statuen fachgerecht ausgearbeitet und die Ergebnisse dann einem interessierten außeruniversitären Publikum im Archäologischen Universitätsmuseum verständlich präsentiert.   Die Studierenden sollten nach dem Praktikum in der Lage sein, sich unter Berücksichtigung methodischer Aspekte und aktueller Forschungstendenzen mit dem Thema Bilder-Medien-Kommunikation auseinanderzusetzen. Sie sollten dabei den behandelten Stoff, im konkreten Fall antike Plastik, beherrschen, über Sicherheit im Erkennen von Zusammenhängen verfügen und das erworbene Faktenwissen kontextualisieren, interpretieren und insbesondere auch verständlich an ein interessiertes (Laien-)publikum weitergeben. Gerade bei letzterem Punkt sollten sie erkennen, welche inhaltlichen Aspekte zwar für die jeweilige Fachcommunity von großer Bedeutung sind, hingegen für ein interessiertes Publikum möglicherweise aber nur von untergeordneter Relevanz. Dementsprechend muss eine museale Führung Inhalt, Aufbau, Dramaturgie, Satzbau und Wortwahl betreffend angepasst werden. Vor allem auch außerhalb der archäologischen Berufswelt ist die Fertigkeit, komplizierte Sachverhalte in freier Rede für Zielgruppen unterschiedlicher Altersstufen und Vorkenntnisse klar und deutlich zu vermitteln, gefragt. Dies scheint aber ebenfalls für zukünftige ArchäologInnen eine immer wichtigere Qualifikation zu sein, man denke nur an die Ansprache von potentiellen Fördergebern und Sponsoren der eigenen Forschung. Dies setzt neben dem akademischen Wissen und den akademischen Fähigkeiten in hohem Maße soziale Kompetenz voraus, d.h. Einfühlungsvermögen in die Interessen und Kenntnisse der ZuhörerInnen und hohe Kommunikationsfähigkeiten.  Nach den theoretischen Vorarbeiten fanden in Kooperation mit der Archäologischen Gesellschaft Innsbruck an drei Terminen öffentliche Führungen „Im Dialog mit der Antike: Skulpturen zum Sprechen bringen“  im Archäologischen Universitätsmuseum statt, bei welchen die Studierenden die von ihnen bearbeiteten Exponate präsentierten. Besonders die Tatsache, nicht nur für die positive Absolvierung einer Lehrveranstaltung einen Leistungsnachweis zu erbringen, sondern ein im Rahmen der Vermittlung von Exponaten an „echte“ BesucherInnen eines Museums sichtbares Ergebnis abzuliefern, stellte eine besondere Motivation, aber natürlich auch eine besondere Herausforderung dar.

Erich Kistler

Fakultät: Philosophisch-Historische Fakultät

Institut: Institut für Archäologien / Archäologisches Universitätsmuseum

Hauptverantwortliche LV-Leitung: Erich Kistler
Weitere Lehrende: Florian M. Müller, Daniel Haumer

Erich.Kistler@uibk.ac.at
daniel.haumer@uibk.ac.at

Fächerübergreifende Exkursion

Gabriel Singer

Fakultät: Fakultät für Biologie

Lehrende: Gabriel Singer, Ruben del Campo Gonzalez, Lauren Talluto, Martin Dalvai Ragnoli, Jan Martini

The 3M Microbial Material Matter course explored the integration of microbial materials, specifically SCOBY (Symbiotic Culture of Bacteria and Yeast), into sustainable architectural design. This innovative seminar combined biology, material science, and design to foster interdisciplinary knowledge and creative problem-solving in the context of sustainable materials. Students developed hands-on experience with SCOBY cultivation, assessed its physical and mechanical properties, and used these findings to inform their design projects.  The course began with a foundation in microbiology and material science, delivered through crash courses, lectures and discussions. This was followed by practical lab sessions, where students experimented with SCOBY, with a goal of creating a Material Library of standardized samples showcasing the material variety. Through their design studies the students were able to explore the SCOBY’s material properties such as strength, translucency, flexibility, colour and integration with other materials. These findings were then shared for a collaborative learning.  Students focused on applying the gained knowledge to their group final projects, where they designed their grown prototypes. During the semester internationally renowned critiques from various scientific disciplines were invited to join the course offering students a unique opportunity to enrich their projects with multiple perspectives and discussions. The course culminates in an exhibition, where students showcased their work, including prototypes, material library, portfolios, posters and lab books. The final presentation, with special guests from the field, was hosted in an intriguing format of a fashion show catwalk. The goal was to emphasise the relationship of their design with the human scale, highlighting both the functional and aesthetic possibilities of SCOBY-based materials. The outcomes of the course were exhibited through invitation during UIBK Sustainability Week 2024 “Mycelium & Beyond: Building with nature” and the 17th Action Day of the Young University.  By combining theory, experimentation, and design, the course ensured students gain a comprehensive understanding of microbial materials, bridging the gap between science and architecture while addressing the urgent need for sustainable practices.

Barbara Imhof

Fakultät: Fakultät für Architektur

Institut: Institut für Experimentelle Architektur (Integrative/s Design | EXTREMES

Hauptverantwortliche LV-Leitung: Barbara Imhof
Weitere Lehrende: Natalia Piórecka, Judith Ascher-Jenull

Barbara.Imhof@uibk.ac.at
Natalia.Piorecka@uibk.ac.at
Judith.Ascher@uibk.ac.at

Dass Architektur auf Gesellschaft und Menschen wirkt – davon war der Innsbrucker Architekt Horst Parson (1953-2015) überzeugt. Parson prägte die Architektur- und Kulturlandschaft der 70er- bis 1990er Jahre in Tirol, wo zeitgleich Architekten wie Othmar Barth, Josef Lackner oder Leopold Gerstel wirkten. Sie alle waren als Lehrende an der neu gegründeten Fakultät für Architektur in Innsbruck tätig. Zehra Kuz und Kenneth Frampton prägten in den 1990er Jahren den Begriff der „Autochthonen Architektur“, zu der sie auch Parsons Werk zählten. Eine Zeit des Aufbruchs in Tirol – und Parson als ein wichtiger Akteur über sein Architekturschaffen hinaus: hielt zahlreiche Vorträge, verfasste theoretische Schriften, entwickelte Stadtplanungskonzepte und lehrte Gebäudelehre an der Universität Innsbruck (1979-1991).  Der Nachlass des Architekten Horst Parson findet sich im Archiv für Bau.Kunst.Geschichte und umfasst Fotografien, Modelle, Pläne, Möbel und umfangreiches Schriftgut. Der Kurs fokussiert die Bauten ebenso wie die Schriften Parsons, die Tiroler Architektenszene, politische wie gesellschaftliche Kontexte sowie die internationalen Tendenzen der Zeit. Die Studierenden erhielten die Möglichkeit, im Archiv zu recherchieren, Zeitzeug*innen und Kolleg*innen zu interviewen. Während im nächsten Schritt eine Auswahl der Bauten in der Innsbrucker Umgebung  besichtigt wurden, konnten die Studierenden die Bauherr*innen und Nutzer*innen befragen. Wieder zurück im Archiv wurden Themenschwerpunkte besprochen und die theoretischen Schriften dementsprechend analysiert. Die Studierenden entwickelten in Arbeitsgruppen nach partizipativen Methoden eine Ausstellung mit Originalen und selbst erstellten Materialien, die für 2 Monate im Archiv für Bau.Kunst.Geschichte für die Öffentlichkeit zugänglich war (https://www.uibk.ac.at/de/archiv-baukunstgeschichte/ruckblick/ruckblicke-2024/horst-parson-autochthon/). Die Schau endete mit einer Diskussionsveranstaltung mit Gästen, die sehr gut besucht war. Eine Kooperation mit dem Verein  WuV. Thema war die aktuelle Diskussion um die Umnutzung einer der Kirchen von Horst Parson (Petrus Canisius) zu einer Boulderhalle (https://www.uibk.ac.at/de/archiv-baukunstgeschichte/ruckblick/ruckblick-2025/kirche-klettern-und-kulturerbe/).

Hilde Strobl

Fakultät: Fakultät für Architektur

Institut: Archiv für Bau.Kunst.Geschichte

Hauptverantwortliche LV-Leitung: Hilde Strobl

hilde.strobl@uibk.ac.at

Ein transparenter, zweisprachiger Ablauf (Deutsch und Englisch), der alle wesentlichen Informationen kommunizierte, einschließlich eines Zeitplans und der Möglichkeit, das Einreichungsformular mit den Beurteilungskriterien als Word-Datei vorab herunterzuladen.

Um einen möglichen Gender-Bias in der Preisvergabe zu adressieren, wurden drei Maßnahmen im Vorfeld ergriffen:

  • Die Vorjury wurde nach entsprechender Beratung durch das Center Interdisziplinäre Geschlechterforschung Innsbruck (CGI) ergänzt.
  • Die Aussendung wurde zusätzlich über die entsprechenden Mailinglisten des Büros für Gleichstellung beworben.
  • Alle Einreichungen werden wie gewohnt in anonymisierter Form der Jury zur Entscheidung vorgelegt um eine Gleichbehandlung zu gewährleisten.

Ausschreibung

Die Universität Innsbruck schreibt im Jahr 2024 den Lehrepreis „Lehreplus!“ aus, um exzellente Leistungen und Innovationen in der Hochschullehre zu würdigen. Mit diesem Preis erkennen wir jene Lehrenden an, die durch ihre Arbeit nicht nur Wissen vermitteln, sondern auch die zukünftigen Herausforderungen in Gesellschaft und Bildung proaktiv gestalten und angehen. Wir laden alle Lehrenden der Universität ein, Beiträge einzureichen oder Kolleginnen und Kollegen zu nominieren, die in den folgenden Bereichen herausragende Leistungen erbracht haben:

  1. Vermittlung überfachlicher Kompetenzen (non-subject related skills oder „future skills“): Wir suchen Lehrkonzepte, die Studierenden nicht nur fachliches Wissen vermitteln, sondern auch überfachliche Kompetenzen wie kritisches Denken, Kreativität, Kommunikationsfähigkeit und digitale Fähigkeiten.
  2. Förderung der Interaktion zwischen Studierenden und Lehrenden: Exzellente Lehre lebt von der Interaktion. Wir zeichnen Lehrveranstaltungen und -konzepte aus, die einen intensiven und konstruktiven Austausch zwischen Lehrenden und Lernenden fördern und somit das Engagement und den Lernerfolg der Studierenden steigern.

Bewerbung und Auswahlverfahren

Einreichfrist: ab Mai bis 10. Juli 2024

Auswahlkriterien: Alle Einreichungen werden in anonymisierter Form von einer Vorjury gesichtet und in einer Shortlist gereiht. Die Studierenden werden zu den Lehrveranstaltungen in der engeren Auswahl befragt. Die finale Preisvergabe erfolgt in einer hochkarätig besetzten Jurysitzung.

Preisverleihung: Die Preisverleihung findet im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im November 2024 statt. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden vorab benachrichtigt und zur Präsentation ihrer Projekte eingeladen.

Einreichungsbogen als Word Dokument

Ausschreibungsbeginn: Mai 2024

Ende der Einreichungsfrist: 10. Juli 2024

Strukturierung und Sichtung durch eine Vorjury: August/September 2024

Befragung der Studierenden: Oktober 2022

Jurysitzung (Endauswahl): Mitte November 2024

Preisverleihung mit Festakt: Mittwoch, 8. Januar 2025 um 16:00h in der Aula

  • Silvia Rief (CGI)
  • Gertraud Ladner (CGI)
  • Lisa Pfahl (CGI)
  • Bianca Gegenburger (VR Lehre und Studierende)
  • Theresa Hohenauer-Todd (VR Lehre und Studierende)
  • Marianne Prast (Büro QS in der Lehre)
  • Karin Fröch (Büro QS in der Lehre)
  • Christian Huemer (Büro QS in der Lehre)
  • Philipp Umek (Büro QS in der Lehre)

Alle Einreichungen werden von zwei zufällig ausgewählten Personen gesichtet. Jede Person nimmt eine Reihung der gesichteten Einreichungen vor und begründet die Entscheidung für die drei erstgereihten Einreichungen für die Jury. Ein Punktesystem für die einzelnen Fragen/Kategorien soll bei der Beurteilung helfen, es bleibt allerdings Allen selbst überlassen ob man sich wirklich daran orientieren möchte oder ob eine allgemeinere, rein qualitative Einordnung bevorzugt wird. Die bestgereihten Einreichungen werden als Shortlist der Jury weitergeleitet.

Für Rückfragen stehen wir im Büro für Qualitätssicherung in der Lehre gerne zur Verfügung: eval-lehre@uibk.ac.at

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