Die Entscheidung, Co-Schriftleiter der ZIK zu werden ist mir nicht besonders schwergefallen: Das Insolvenzrecht hat mich bereits als Student am meisten von allen juristischen Fächern fasziniert; an der Schnittstelle vom materiellen Recht und Verfahrensrecht, noch dazu mit einer Vielzahl involvierter Personen und Interessen, bietet dieses Rechtsgebiet schlicht immens schwierige und damit spannende dogmatische Fragen. Auch praktisch deckt das Insolvenzrecht nahezu das gesamte Spektrum des (Wirtschafts-)Lebens ab, was per se einen großen Reiz ausübt. Es müssen dabei unter großem Zeitdruck wesentliche Entscheidungen mit immensen wirtschaftlichen Auswirkungen getroffen werden; es ist faszinierend, nach Lösungen zu suchen, wie diese Entscheidungen mit den teilweise sehr strengen rechtlichen Rahmenbedingungen vereinbart werden können.
Die ZIK ist die einzige insolvenzrechtliche Fachzeitschrift, was wohl vor allem den Grund haben dürfte, dass ihre herausragende Qualität nie „Platz“ für eine Alternative ließ. Als mir daher die Gelegenheit angeboten wurde, mich bei der Weiterführung und Fortentwicklung einer solchen Zeitschrift mit Alleinstellungscharakter in „meinem Lieblingsrechtsgebiet“ einbringen zu dürfen, war die Entscheidung daher eigentlich schon gefallen. Dass die Schriftleitung weiterhin federführend in den Händen von Andreas Konecny liegt, der meine allergrößte fachliche Wertschätzung genießt und dem ich mich auch freundschaftlich eng verbunden fühle, hat schließlich alle – ohnehin nur geringfügigen – Zweifel beseitigt.
Zur Person
Univ.-Prof. MMag. Dr. Martin Trenker
Leiter des Instituts für Zivilgerichtliches Verfahren
Univ.-Prof. MMag. Dr. Martin Trenker studierte von 2006 – 2011 Rechtswissenschaften und Wirtschaftsrecht an der Universität Innsbruck. Im Jahre 2012 folgte die Promotion mit der Dissertation: „Insolvenzanfechtung gesellschaftsrechtlicher Maßnahmen“. Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am OGH und mehrere Forschungsaufenthalte erwarb er 2019 die Venia Docendi für das Fach „Zivilgerichtliches Verfahrensrecht, Unternehmens- und Gesellschaftsrecht sowie privates Wirtschaftsrecht“ mit der Habilitationsschrift „Einvernehmliche Parteidisposition im Zivilprozess – Privatautonomie im streitigen Erkenntnisverfahren“. Im Anschluss daran war Prof. Trenker für ein Semester als Gastprofessor an der WU Wien tätig. Seit Februar 2021 ist er Univ.-Prof. am Institut für Zivilgerichtliches Verfahren der Universität Innsbruck; seit März 2021 leitet dieses Institut. Für seine derzeitige Funktion als Co-Schriftleiter der ZIK kann Prof. Trenker unter anderem auf seine Erfahrungen als Redaktionsmitglied der Österreichischen Notariatszeitung (seit Februar 2021) und als Mitglied des Beirates der Zeitschrift Österreichisches Recht der Wirtschaft (seit 2020) zurückgreifen.