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Das Entstehen des modernen Vertrages im antiken Griechenland

Die von Univ.-Prof. i. R. Dr. Heinz Barta (Institut für Zivilrecht) publizierte Homologie "Das Entstehen des modernen Vertrages im antiken Griechenland" ist im Oktober 2021 erschienen.

Das Entstehen des modernen Vertrages im antiken Griechenland - Zum rechtlichen Zusammenwirken von Schuld und Haftung 

Der griechische Vertrag zählt zu den umstrittenen Fragen des griechischen Rechts. Fritz Pringsheim konstatierte in seinem Standardwerk ›The Greek Law of Sale‹ ( 1950 ), dass der griechische Vertrag »must be re-written, or rather must be written for the first time«. – Das Ergebnis solchen Bemühens war die Einsicht, dass es in der griechischen Rechtsentwicklung zu einer frühen Trennung von ›Schuld‹ und ›Haftung‹ sowie zu staatlicher Haftungsanordnung (und damit zu einer Garantie der Durchsetzbarkeit von Gläubigeransprüchen) gekommen war. – Als Grundlage dieses Verständnisses diente die Neuinterpretation des Solonischen Fragments / F 76a (Ruschenbusch), das im Sinne von Adele C. Scafuro ( 2006 ) als Fragment »with a Solonian kernal« verstanden wurde. – Das römische Recht hat zwar F 76a wörtlich in das Zwöltafel-Gesetz (~ 450 v.) übernommen, war jedoch nicht in der Lage, die solonische Lösung zu erhalten, woran noch die moderne Zivilrechtsdogmatik krankt. – Solons Regelung und deren Übernahme in das Zwöltafel-Gesetz war durch den Zwöltafelgesetz-Kommentar des Gaius (~ 150 n.) und Justinians Digesten (532 / 533 n.) überliefert worden. – Solons Lösung aus den Jahren 594 / 593 v. war die Geburtsstunde des europäischen Privat- und Schuldrechts und der damit geschaffene legistische Freiraum ließ die für die griechische Rechtsentwicklung charakteristische Kautelarjurisprudenz entstehen. Solon hat seine politisch-legistischen Zentralwerte (Freiheit, Gleichheit und politische Teilhabe) mit F 76a auf den Vertragsbereich übertragen, was zu Vertragsfreiheit, grundsätzlicher Gleichheit der Vertragspartner und bürgerlich-rechtsgeschäftlicher Teilhabe und als politischer Konsequenz zu sozialer Durchlässigkeit im Sinne von Henry Sumner Maines ›From Status to Contract‹ führte. – Dieses Ergebnis hat einen Paradigmenwechsel zur Folge, dessen Konsequenzen von der (Antiken) Rechtsgeschichte, der Romanistik, sowie von Rechtsvergleichung, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie und der Alten Geschichte in Ruhe ausgelotet werden sollte.

Informationen zum Buch

Homologie Das Entstehen des modernen Vertrages im antiken Griechenland
ISBN 978-3-7097-0282-6
Softcover, 342 Seiten
Jan Sramek Verlag
Preis: 34,90 Euro

 

 

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