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Der Kontakt zum Recht macht das Amt besonders spannend: Jus-Studentin Anna Fill (21) ist neue ÖH-Chefin

Warum sie sich für Studierende einsetzt und warum Jurist:innen besonders stark in der Hochschüler:innenschaft vertreten sind: Die neue ÖH Innsbruck-Chefin Anna Fill im Gespräch mit Lisa-Maria Riedl vom Institut für Theorie und Zukunft des Rechts.

Warum setzen Sie sich für die Studierenden ein?

Die komprimierte Antwort: weil es Teil meiner Funktion als Vorsitzende der ÖH an der Universität Innsbruck ist, die Interessen der Studierenden gegenüber der Universität, der Politik sowie der Öffentlichkeit zu vertreten.

Die etwas umfassendere Antwort: weil es mir persönlich ein Anliegen, um nicht zu sagen ein Herzensanliegen ist, eben diese Interessen und Anliegen der Studierenden zu kommunizieren und mich für diese – stets im Sinne der Studierenden – einzusetzen. Am Ende eines gelungenen realisierten Projektes zu sehen, was erreicht wurde, entlohnt für alle Mühen, die die Tätigkeit auch mit sich bringen kann. Doch all diese Dinge sind nur mit der Unterstützung eines großartigen Teams, sowohl in der ÖH als auch in der AktionsGemeinschaft (AG) realisierbar, auf welches ich mich stets verlassen kann. So ist die fraktionsübergreifende Zusammenarbeit im Vorsitzteam mit Lukas Schobesberger (JUNOS) und Matthias Lung (AG), ebenfalls ein Student an der rechtswissenschaftlichen Fakultät, stets von Konstruktivität und Fortschritt geprägt.


Wie ist die Position im Vorsitz mit dem Studium vereinbar?

Das Wichtigste ist – wie so oft im Leben – ein gut funktionierendes Zeitmanagement.

Man darf sich aber sicherlich nicht der Illusion hingeben, das Studium sei ohne Einschränkungen fortsetzbar. Der Zeitaufwand gleicht doch mehr einer Vollzeitbeschäftigung, weshalb studientechnisch Abstriche gemacht werden müssen. Allerdings sind die Erfahrungen, welche ich in diesem Amt sammeln darf, von unschätzbarem Wert für das weitere Studium und auch darüber hinaus.

Am besten wird mir diese Frage allerdings nach meiner Zeit im ÖH-Vorsitz erneut gestellt. 😉


Welche Art von Hilfsangeboten bieten die ÖH den Studierenden und welche weitern sind geplant?

Die ÖH ist die gesetzliche Interessenvertretung aller Studierender gegenüber der Universität, der Politik sowie der Öffentlichkeit. Unsere Hauptaufgabe liegt daher darin, den studentischen Anliegen Nachdruck zu verleihen und während der gesamten Studienzeit beratend zur Seite zu stehen. Unser Angebot reicht dabei von kostenlosen Rechtsberatungen über Anträge und Beratung zu Beihilfen bis hin zum Organisieren von zahlreichen Veranstaltungen, um die Vernetzung unter den Studierenden weiter zu fördern.

Mit der ÖH-Academy bieten wir überdies kostenlose umfangreiche Weiterbildungsmöglichkeiten an, die in Kombination mit dem Studium an der Universität absolviert werden können. Mit dem Kursangebot der ÖH UNIT Academy werden wertvolle Soft Skills vermittelt, die durch das Angebot der ÖH Career Academy, die mit praktischen Zusatzqualifikationen auf den Berufseinstieg vorbereiten, ergänzt werden. Die ÖH Sports Academy bietet regelmäßig Trainingseinheiten an, die den so wichtigen Ausgleich zwischen Studium und Freizeit darstellen.

Insgesamt werden wir im Vorsitzteam von 16 Referentinnen und Referenten sowie einigen Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeitern unterstützt, die für das Bereitstellen unserer Services unverzichtbar sind und großartige Arbeit leisten!

Ein aktuelles Projekt ist der Zuschusstopf für Psychotherapie und klinisch-psychologische Behandlungen, der bereits in die zweite Runde geht. Da sich vor allem die mentale Gesundheit Studierender deutlich seit Beginn der Corona-Pandemie verschlechtert hat, freuen wir uns, vielen Studierenden mit diesem Zuschusstopf den Zugang zur klinisch-psychologischen Behandlung oder der Psychotherapie erleichtern und sie finanziell unterstützen zu können.


Haben Juristen und Juristen im Falle einer Amtsbesetzung in der ÖH eine besondere Verantwortung zu übernehmen?

Die Verantwortung, die das Amt mit sich bringt, welche unter anderem die Verhandlungs- und Zeichnungsberechtigung für die ÖH an der Universität Innsbruck umfasst, wird von sich engagierenden Studierenden aller Studienrichtungen so wahrgenommen.

Allerdings ist es so, dass diese Aufgabe die nahezu tägliche Auseinandersetzung mit dem geltenden Hochschulrecht sowie weiteren Rechtsgebieten erfordert, welche für mich als angehende Juristin besonders spannend und thematisch naheliegend ist. So beinhalten besonders die Fächer des öffentlich-rechtlichen Teils im rechtswissenschaftlichen Studium Elemente der allgemeinen Vertretungskörper, weshalb bereits dort ein Anknüpfungspunkt zwischen der Tätigkeit im ÖH-Vorsitz und dem Studium gefunden werden kann und diese Schnittstelle möglicherweise auch die in der Vergangenheit vorherrschende „Jus-Dominanz“ in diesen Positionen erklärt.

 

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