Am 6. und 7. März 2025 richtete das Institut für Europarecht und Völkerrecht der Universität Innsbruck unter der Organisation von Dekan Univ.-Prof. Dr. Walter Obwexer und Dr. Bernadette Zelger, LL.M. die wissenschaftliche und interdisziplinäre Tagung „Die EU auf dem Weg zur Nachhaltigkeit“ und damit die letzte Veranstaltung in der Reihe „Recht und Nachhaltigkeit“ der Rechtswissenschaftlichen Fakultät aus.
Die zweitägige Veranstaltung bot auf sechs Panels aufgeteilt eine Plattform für 18 hochkarätige Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis, die die rechtlichen, ökonomischen und sozialen Dimensionen der EU-Nachhaltigkeitsstrategie beleuchteten.
Das Panel „Von den SDGs zur EU-Nachhaltigkeitsstrategie“ eröffnete die Tagung und behandelte die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren Zielen für nachhaltige Entwicklungen (Sabine Schneeberger), die rechtlichen Grundlagen der EU-Nachhaltigkeitsstrategie(n) (Paul Nemitz) sowie die Zukunft des „European Green Deal“ (Christian Calliess).
Das Panel „Rechtliche Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung“ thematisierte den normativen Rahmen des europäischen Nachhaltigkeitsrechts und aktuelle Entwicklungen aus Sicht der Kommission (Martin Selmayr), Rechtsakte und alternative Handlungsformen zur Umsetzung der EU-Nachhaltigkeitsstrategie durch den Unionsgesetzgeber (Walter Obwexer) sowie die Rolle von europäischen und nationalen Verfassungsgerichten bei der Durchsetzung von Nachhaltigkeitszielen (Katharina Pabel).
Das Panel „Ökonomische Nachhaltigkeit“ beleuchtete die Bedeutung von Nachhaltigkeitsaspekten im EU-Wettbewerbsrecht (Thorsten Käseberg), Nachhaltigkeitserwägungen im EU-Beihilferecht (Christian Wagner) sowie Nachhaltigkeitsanforderungen in der öffentlichen Auftragsvergabe (Maren Spitzer-Diemath).
Im Panel „Ökologische Nachhaltigkeit“ widmeten sich die Vortragenden dem EU-Klimagesetz (Markus Beham), der Taxonomie-VO (Julia Told) sowie dem Klimaverwaltungsrecht (Martin Burgi).
Das Panel „Soziale Nachhaltigkeit“ beschäftigte sich mit der sozialen Dimension der europäischen Integration (Thomas Mathy), dem Klimasozialfonds (Katja Hünecke) und den europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards (Martin Nettesheim).
Abgerundet wurde die Tagung mit dem Panel „Nachhaltigkeit in den Außenbeziehungen der EU“, das Freihandelsabkommen als Instrument zur Umsetzung einer globalen Nachhaltigkeitsstrategie (Stefan Mayr), die Lieferketten-RL (Patrick Abel) und das CO2-Grenzausgleichssystem (Fritz Söllner) beleuchtete.
Die Panels wurden von Andreas Maurer, Domenico Rief, Bernadette Zelger, Julia Villotti, Clara Rauchegger und Walter Obwexer geleitet.
Die Tagung zeigte die Komplexität der EU-Nachhaltigkeitsstrategie aus verschiedenen Perspektiven und Disziplinen und bot damit eine Bühne für einen regen Austausch und kontroverse Diskussionen.
Die Erkenntnisse der Tagung „Die EU auf dem Weg zur Nachhaltigkeit“ werden in einem eigenen Tagungsband der Schriftenreihe „Recht und Nachhaltigkeit“ erscheinen.