Die Sammlung Pierre Seguy
Seit dem Jahr 2002 beherbergt die Abteilung Textmusik in der Romania eine der größten Plattensammlungen zum französischen Chanson (1960-2000) in Europa, die Sammlung Pierre Seguy.
Die Sammlung umfasst
- weit über 40.000 Einzeltitel (handschriftlich nach Plattenfirmen und AutorInnen bzw. InterpretInnen katalogisiert)
- frühe Chansonzeitschriften
- Pressedossiers zu einzelnen SängerInnen
- Sendetexte
- Abhandlungen
- Zeitungsausschnitte
Der Gesamtbestand der Sammlung kann über eine online-Datenbank abgerufen werden.
Zur Person Pierre Seguy
Pierre Seguy (1921 – 2004) wurde in Wien geboren, emigrierte 1938 mit seinen Eltern nach Grenoble, wo er seine frühen Jahre als Journalist verbrachte. Während des Hitlerregimes wurde er zum Widerstandskämpfer und Wahlfranzosen. Nach dem Krieg wurde Seguy Leiter der österreichischen Sendestation Dornbirn. Ab 1965 arbeitete er für den Saarländischen Rundfunk und moderierte über 32 Jahre lang die wöchentlichen Chansonsendungen C'est ça qu'on chante en France bzw. Chansons de Paris. Er veranstaltete Chansonabende mit SängerInnen wie Serge Lama, Yves Duteil, Patricia Kaas oder Barbara und organisierte fünf Jahre lang das Festival Chanson in Saarbrücken. Er holte Juliette Gréco, Georges Moustaki, Maxime Le Forestier und viele andere auf deutsche Bühnen, gründete die Initiative Chanson in der Schule, veranstaltete Workshops, Wettbewerbe und vieles mehr.
Pierre Seguy galt als "Chansonexperte“, der wesentlich dazu beitrug, das Chanson in Deutschland bekannt zu machen. 1993 nahm er an der ersten Innsbrucker Université d'été de la chanson française teil und wurde 2002 von der Universität Innsbruck als Ehrenbürger ausgezeichnet.