Soziologische Beiträge


Solidarische Landwirtschaft - was ist das und wie hat sich die Bewegung in Österreich etabliert? Wieviele Initiativen gibt es derzeit und was bewegt Ernteteiler:innen dazu sich in solchen Initiativen zu engagieren? Wer ist wem gegenüber solidarisch - Erzeugende und Verbrauchende, Verbraucher:innen untereinander? Und was hat die Munus-Stiftung damit zu tun?

Diese und viele andere Fragen werden in dieser einstündigen Ausgabe der Sendung "Lichtgabel" vom 07.09.2021 auf Radio Freirad beantwortet, diskutiert und neue Fragen aufgeworfen. In der Sendung "Was Verbraucher:innen wollen" sprechen Lorenz Glatz, Mitbegründer der Munus Stiftung, Gela Ochsenherz und Ouvertura und Stephan Pabst, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bereich Agrarsoziologie der Uni Innsbruck mit Regula Imhof (Idee und Moderation) und Baiba (Technik und Musik).

Gemeinsam mit Frank Welz, Professor für Soziologie, suchen wir nach Ideen für eine Verringerung von Gewalt in unserer Welt. Dabei gehen wir auf eine Weltreise durch allgemeine, personelle und strukturelle Zusammenhänge. Auf der Suche nach Ursachen und Wechselwirkungen von Gewalt durchqueren wir verschiedene Ebenen der Gesellschaft. Uns treibt eine Frage an: Wie könnte unsere Gesellschaft gewaltfreier werden?

Gestaltung: Jakob Duran, Thorben Steinort

Jingle-Komposition & Produktion: Bastien Rieser

Wie die auf Andere gerichtete Liebe ist Selbstliebe nicht Selbstsucht. Sie ist vielmehr eine soziale Praktik gelingen-der Lebensführung, deren Konstitutions-bedingungen in der Wettbewerbsgesellschaft der Gegenwart immer prekärer werden – und eben deshalb zu unter-suchen sind.Im Vortrag möchte ich klären: Erstens, wie sollen wir über eine Praxis, wie die der „Selbstliebe”, überhaupt nach-denken? Zweitens, was sind die sozialen Voraussetzungen, die gelingende Selbstliebe des erfüllten Mit-in-der-Welt-seins möglich machen? Und drittens, welches sind die in den Praktiken unserer Arbeits- und Alltagswelt organisierten, uns steuernden Kräfte, die jeder Eloge der Selbstliebe gegenwärtig so sehr den Boden entziehen, wie sie herbeisehnen lassen?

FRANK WELZ, Prof. Dr. phil. Innsbruck, Professor für Soziologie an der Universität Innsbruck; Präsident 2015–17 der European Sociological Association. Studium der Soziologie, Philosophie, Psychologie und Neueren Geschichte in Freiburg i. Br.; Forschung und Lehre in Basel, Bielefeld, Cambridge, Durban, Freiburg, Neu-Delhi, Onati und seit 2006 in Innsbruck. Frank Welz interessiert sich besonders für die subtile Bestimmung menschlichen Handelns durch opake Bedingungen – und hofft stets auf das Gegenteil.

Der Sturmhof in Tulfes in Tirol produziert Lebensmittel ohne Chemie und Gentechnik. Bio und Ökolandbau stehen für Natürlichkeit, grüne Landwirtschaft und Umweltschutz. Die Nachfrage der Konsumenten nach Bioprodukten steigt stetig an, längst sind Ökogemüse und Biofleisch auch in den Supermarktregalen zu finden und damit Massenware. Aber geht das: Massenware und dabei ökologisch? Der Soziologe Markus Schermer von der Universität Innsbruck untersucht im Rahmen eines internationalen Projektes namens "HealthyGrowth", wie die Märkte für Bioprodukte funktionieren.

Die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Innsbruck veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem Institut für Soziologie am Montag, den 25. April 2022 ein Gespräch mit dem weltweit anerkannten Religionssoziologen José Casanova (Georgetown University/USA), der seit 2010 auch Ehrendoktor der Katholisch-Theologischen Fakultät ist.

Seit den 1990er Jahren hat sich Casanova intensiv mit religiösen und politischen Entwicklungen der Ukraine auseinandergesetzt. Einer der Gründe für sein Interesse an der Ukraine ist seine aus einer ukrainischen Familie stammende Frau. Kristina Stoeckl ist Professorin und Institutsleiterin am Institut für Soziologie der Universität Innsbruck. Ihre Forschungsschwerpunkte sind postsäkulare Konflikte und die russische Orthodoxie. Wolfgang Palaver ist Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Universität Innsbruck. Seine Forschungsschwerpunkte sind Gewalt und Religion sowie Friedensethik.

IZWT Kolloquium (Interdisziplinäres Zentrum für Wissenschafts- und Technikforschung, Bergische Universität Wuppertal) am 5.1.2022 Der Vortrag basiert auf einem Aufsatz (open access) in The American Sociologist 2021(1), C. Wright Mills' The Sociological Imagination and the Construction of Talcott Parsons as a Conservative Grand Theorist: https://link.springer.com/article/

Maria Jahoda zählt zu den Ikonen in der österreichischen Geschichte der Sozialwissenschaften und wohl auch weit darüber hinaus. 2017 wurde ihre bis dahin unveröffentlichte Dissertation von Johann Bacher, Waltraud Kannonier-Finster und Meinrad Ziegler im Studien-Verlag herausgegeben. Der Titel der Dissertation, die 1932 bei Karl Bühler am Institut für Psychologie der Universität Wien eingereicht wurde, lautet: Anamnesen im Versorgungshaus. Ein Beitrag zur Lebenspsychologie, und wurde nun unter dem Titel Lebensgeschichtliche Protokolle der arbeitenden Klassen 1850-1930 veröffentlicht. Die Protokolle faszinieren aus heutiger Sicht als eine lebendige Dokumentation der sozialen Situation der unteren sozialen Schichten auf dem Gebiet der ehemaligen Donaumonarchie vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis in die 1930er Jahre. 2018 wurde das Buch von den Herausgebern an der Universität Innsbruck präsentiert. Die Schauspielerin Maria Hofstätter hat dabei Auszüge aus den Protokollen gelesen. In ihre Lesung eingebaut ist eine Erläuterung der wissenschaftlichen Bedeutung der Dissertation durch einen der Herausgeber, Meinrad Ziegler. Link zum Buch: https://www.studienverlag.at/produkt/...

Droht uns, den westlichen Demokratien, in Fragen wie Klima, Corona oder Wahlergebnisse die „gemeinsame Realität“ abhanden zu kommen? Drohen wir in einen erkenntnistheoretischen Abgrund zu fallen? Soziologin Kristina Stoeckl tastet sich an die – in Krisenzeiten besonders spannungsreichen – Aushandlungsprozesse unserer Gesellschaft. Kuratiert von Florian Traussnig.

Das Verhältnis von Demokratie und Religion wird aktuell in Österreich kontrovers diskutiert. Können Religion und säkulare Demokratie miteinander in Einklang gebracht werden? Oder sind es vielmehr bestimmte Religionen, insbesondere der Islam, denen mangelnde Demokratiefähigkeit vorgeworfen wird? Im Soziologie#Webcast erkunden drei ExpertInnen die Quellen des Spannungsverhältnisses zwischen Demokratie und Religion, die Rolle von Religionen in und gegen Demokratisierung und die Gründe, warum der Begriff des „politischen Islam“ ein schlechter Ausgangspunkt für die öffentliche Debatte ist. Es diskutieren der weltbekannte Religionssoziologe und Ehrendoktor der Universität Innsbruck José Casanova (Georgetown University) und der Innsbrucker Theologe Wolfgang Palaver. Moderation: Kristina Stoeckl.

Der Österreichische Verfassungsgerichtshof verhandelt aktuell über Aufhebung oder Beibehaltung des Sterbehilfe-Verbots. Die Debatte über Sterbehilfe rührt an ethische Grundsatzfragen und weckt Emotionen. Im ersten Soziologie#Webcast diskutieren die Juristin Caroline Voithofer, der Soziologe Bernhard Weicht und die Politikwissenschaftlerin Julia Mourão Permoser über den gesellschaftlichen Stellenwert von selbstbestimmtem Altern und Sterben sowie über die Rolle von Moralpolitik und Rechtsprechung bei ethischen Grundsatzdebatten. Die Moderation übernimmt Kristina Stoeckl vom Institut für Soziologie.

This episode features an interview with Kristina Stoeckl, professor of sociology at Innsbruck University in Austria. Against an interdisciplinary background of philology, philosophy, international relations and sociology, she has published books and articles on the post-Soviet Russian Orthodox Church and on religion and modernity. Her book The Russian Orthodox Church and Human Rights, 2014, became the starting point for a five year research project funded by the European Research Council. This project, entitled Postsecular Conflicts, has examined the connections between the Russian Orthodox Church and global moral conservative networks of the Christian Right in numerous publications. She is currently working on a monograph (with Dmitry Uzlaner) entitled Moralist International: The Russian Orthodox Church in the Global Culture Wars. Together with Aristotle Papanikolaou and Ingeborg Gabriel, she has edited the volume Political Theologies in Orthodox Christianity. Common Challenges - Divergent Positions, 2017. Her approach to Russian Orthodoxy is that of a comparative political sociology of religions, which puts emphasis on actors and processes in order to understand the complex ways in which religious traditions negotiate their relationship with modernity.

Es diskutieren: Christine Mayrhuber, Österreichisches Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO) Marlene Streeruwitz, Schriftstellerin und Autorin Bernhard Weicht, Institut für Soziologie, Universität Innsbruck Moderation: Eva Fleischer, Department für Soziale Arbeit, MCI - Management Center Innsbruck Wie über die Rolle von Männern und Frauen in der derzeitigen Krise berichtet wird, scheint mittlerweile in Stein gemeißelt zu sein: Männer, die Virologen und Experten, die die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse und Fakten kommunizieren, während Frauen unsere Systemerhalterinnen und Heldinnen sind, für die wir am Ende des Tages applaudieren, weil sie neben der Arbeit in systemrelevanten Berufen auch noch Kinderbetreuung und Home-Schooling meistern. Dass dieser Diskurs Rollenbilder von vor 50 Jahren wieder befeuert und festigt, wird immer deutlicher. Während der Ausnahmezustand in anderen Lebensbereichen Hoffnung auf positive Veränderungen geweckt hat, stellen diese Rückschritte eine der verheerendsten Krisenfolgen dar, mit denen wir uns beschäftigen müssen.



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