Inelastische Elektronenstreuung
Erforschung von Strahlenschäden auf molekularer Ebene
Die Arbeitsgruppe von Prof. Stephan Denifl untersucht die grundlegenden Wechselwirkungen zwischen niederenergetischen Elektronen und Molekülen. Diese Forschung ist Teil des interdisziplinären Gebiets der chemischen Physik, das sowohl die Physik von Stoßprozessen als auch die durch diese Stöße ausgelösten chemischen Reaktionen analysiert. Mithilfe hochauflösender Elektronenstrahlquellen in Kombination mit Massenspektrometrie können detaillierte Einblicke in die Prozesse niederenergetischer Elektronen gewonnen werden.
Unsere Forschungsschwerpunkte sind:
- Bildung von Anionen aus Molekülen: Wir untersuchen die Resonanzbildung bei der Elektronenanlagerung sowie den anschließenden Zerfall dieser Resonanzen.
- Elektronenionisation von Molekülen: Mit Hilfe von Elektronenstrahlen mit hoher Auflösung können wir die Ionisierungsenergien von Molekülen sowie die Auftrittsenergie von Fragment-Ionen genau bestimmen.
- Clustering-Effekte bei Elektronenkollisionen: Wir arbeiten an der Entwicklung von Strahlquellen zur Mikrosolvation von Molekülen. Ziel ist es, die Auswirkungen der molekularen Umgebung auf elektroneninduzierte Prozesse zu untersuchen.

Stefan Denifl
Assoc. Professor (Ion Physics and Applied Physics)
Dr. rer. nat., 2004, Universität Innsbruck, Österreich
Gruppenseite
Zugehörigkeiten
Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik, Universität Innsbruck

In den letzten Jahren hat Stephan Denifl den Fokus seiner Forschung auf die Wechselwirkungen von Elektronen mit biologisch relevanten Molekülen gelegt. Gemeinsam mit Kollegen der Universität Danzig und des J. Heyrovsky Instituts für Physikalische Chemie in Prag untersuchte er beispielsweise, ob bestimmte Radiosensitizer-Moleküle aufgrund ihrer günstigen Elektronenbindungseigenschaften für den Einsatz in der Strahlentherapie geeignet sind.