Diese wichtigsten Überbegriffe Mensch, Person, Wesen und ihre Synonyme gelten in der Regel als geschlechtsunspezifisch, also für alle menschlichen Wesen, selbst in der Feministischen Linguistik und Genderlinguistik. Ob dem wirklich so ist, wird einer gender-kritischen Untersuchung sowohl in grammatischer als auch in semantischer Hinsicht unterzogen. In der Spannung zwischen traditionellen Regeln und progressivem Sprachgebrauch wird die Heteronormativität von sogenannten geschlechtsneutrale Begriffen analysiert sowie für die Einführung einer genderinklusiven Lexikalisierung und Sprachpraxis plädiert.
In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen: Warum sollen geschlechtsübergreifende Bezeichnungen überhaupt Gegenstand einer feministisch-genderlinguistischen Untersuchung sein? Wozu brauchen wir überhaupt Hyperonyme oder Überbegriffe? Genügt es nicht gerade in der Genderlinguistik heute, alle so zu repräsentieren, dass sie sich individuell gesehen und nicht abgewertet fühlen? Und nicht zuletzt, wie lassen sich heutige Sprachpraxen in die allgemein übliche Sprachverwendung und ihre Strukturen einbinden?
(Institut für Germanistik, Universität Wien)
Donnerstag, 24.10.2024 um 19:00 Uhr
Ágnes-Heller-Haus, SR 13 (1. Stock)