AIM4Mars - Innovative Materialien für ein Leben auf dem Mars
Ein Projekt zu innovativen Materialien für Aufenthalte auf dem Mars wird derzeit von Sophie Gruber, MSc am Arbeitsbereich für Materialtechnologie im Rahmen ihrer Dissertation durchgeführt. Unter der Betreuung von Prof. Roman Lackner setzt sich Sophie Gruber mit der Problematik auseinander, wie notwendige Ressourcen effizient genutzt werden können um robuste und langlebige Baustoffe zu erzeugen und somit längere Aufenthalte am Mars zu ermöglichen.
Optimierung durch Simulation der Marsumgebung
Durchschnittlich -63°C, nur 1% des irdischen Atmosphärendrucks und einer Atmosphäre, die aus 95% CO2 besteht, das sind nur einige der außergewöhnlichen Anforderungen die es am Mars zu bewältigen gibt.
Durch die Anwendung raumfahrttechnischer Performancekriterien und etablierten Testmethoden werden innovative Forschungsansätze zu ressourcenschonenden Bauten und Recycling von Baustoffen entwickelt. Umgekehrt sollen dadurch auch Anwendungsbereiche auf der Erde erschlossen werden und neuartige Materialien mit spin-off Potenzial untersucht werden.
Am NanoLab des Arbeitsbereichs für Materialtechnologie sollen durch Simulation der Marsumgebung Baustoffe entwickelt und ihr potentieller Einsatz auf dem Mars überprüft werden. Hierbei soll insbesondere die Kombination aus analytischen und mechanischen Untersuchungen ein besseres Verständnis der zu Grunde liegenden Mechanismen liefern, mit dem Ziel, Festigkeit und Dauerhaftigkeit von Baustoffen zu verbessern.
Darüber hinaus sollen die Testergebnisse als Eingangsdaten für numerische Berechnungen von Wohnräumen dienen. Auf dieser Basis sollen mögliche Designs von Wohnräumen in der harschen Umgebung am Mars entwickelt und evaluiert werden.
Wissenswert Februar 2023
In der aktuellen Ausgabe des Wissenswert Magazin der Universität Innsbruck spricht Sophie Gruber über ihre praktische und praxisnahen Erfahrungen im Rahmen ihres Studiums.
Das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF) und Skava consulting als Kooperationspartner
Bereits 13 Mars Missions-Simulationen in verschiedenen Wüsten und marsähnlichen Gebieten (z.B. Eishöhlen) wurden vom Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) durchgeführt. Die Kooperation soll zu neuen innovativen Ansätzen in der Baustoffentwicklung auf Basis von raumfahrttechnischen Überlegungen und Standards führen.
Ein weiterer Kooperationspartner des AIM4MARS Projekts ist das Ingenieurunternehmen SKAVA consulting welches sich auf ingenieurgeologische, geotechnische und tunnelbauchtechnische Beratungs- und Planungsleistungen für ober- und unterirdische Bauwerke spezialisiert hat.
Die Forschungsarbeiten an der Universität Innsbruck wurden vom Land Tirol finanziell unterstützt.