Monika Datterl / Wilhelm Guggenberger / Claudia Paganini (Hrsg.)
Friede – Gnade – Gerechtigkeit.
Im Spannungsfeld zwischen Institutionen und persönlichem Engagement

theologische trends - Band 30


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Vorträge der einundzwanzigsten Innsbrucker Theologischen Sommertage 2020.

Friede und Gerechtigkeit sind nicht nur politische, sondern auch theo­logische Themen. Egal ob sie als in dieser Welt zu realisierende Ziele oder als eschatologische Vision gedacht werden, sie waren bereits für die biblischen Autoren, die Kirchenväter und die Theologen nach ihnen wichtige Anliegen, haben im Kirchenrecht Niederschlag gefunden und in der Praxis der christlichen Verkündigung. Dabei bleibt im Kontext des christlichen Glaubens der Mensch nicht auf sich allein gestellt, sondern darf das eigene Tun als von der Gnade Gottes getragen verstehen. Die Rolle der Institutionen jedoch scheint ambivalent: Einerseits können sie als Garanten für die Verwirklichung der menschlichen Sehnsucht nach einem friedvollen Zusammenleben verstanden werden, andererseits normieren sie persönliches Engagement und laufen Gefahr, dieses in ein allzu enges Korsett zu schnüren und es damit letztlich abzutöten.
Das Thema der Innsbrucker Theologischen Sommertage wurde also zum einen gewählt, weil es sich dabei um eine für Theologie und Philosophie bleibend aktuelle Thematik handelt, zum anderen weil die Theologische Fakultät derzeit im Rahmen der UN Sustainable Development Goals die Patenschaft für SDG 16 innehat. Friede, Gerechtigkeit und starke In­stitu­tionen sollen dabei auf nationaler und internationaler Ebene gefördert werden und gemeinsam mit den übrigen 16 SDGs einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten.

Innsbruck 2020. ISBN 978-3-99106-009-3.


Inhalt

Wilhelm Guggenberger
Einleitung: Notwendigkeit und Not der Entscheidung

Eberhard Schockenhoff
Der Friede Gottes und der Friede der Welt. Feindesliebe und christliches Friedenshandeln nach der Bergpredigt Jesu

Georg Fischer SJ
„Friede und Gerechtigkeit haben einander geküsst“ (Ps 85,11). Alttestamentliche Beobachtungen zu einem ewig aktuellen Thema

Andreas Vonach
Der Tempel als „starke Institution“? Die Makkabäerbewegung im Widerstreit von Sicherheit und Frieden

Benedikt Collinet
„Damit ist dieser Welt die Entscheidungsfrage gestellt…“ Karl Rahner und das biblische ProphetInnenbild

Martin Hasitschka SJ / Mira Stare
„Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.“ (1 Kor 15,10) Paulus und sein Verständnis von Friede, Gnade und Gerechtigkeit

Wolfgang Palaver
„Ich habe keine Waffe außer der Liebe.“ Was Christen von Mahatma Gandhis Friedensethik lernen können

Roman A. Siebenrock
Katholizität als universale Weggemeinschaft. Eine unzeitgemäße Betrachtung zu einem möglichen Leitbild starker und inkludierender Institutionen

Wilhelm Rees
Eine Garantie für Frieden und Gerechtigkeit? Kirchenrecht im Spannungsfeld zwischen Individuum und Institution

Willibald Sandler
Und einen Kairos zum Steinesammeln (Koh 3). Gnade als gottgeschenkte Zeit für Frieden, Gerechtigkeit und Versöhnung

Irmgard Klein
„Was der Herr von dir erwartet: Nichts anderes als dies: Recht tun“ (Mi 6,8b). Eine Auseinandersetzung mit befreiungstheologischen Blickwinkeln

Nikolaus Wandinger
Gnade oder Gerechtigkeit? Systematisch-theologische Überlegungen im Anschluss an den Film Dead Man Walking

Claudia Paganini
Trauer als Protest. Zeichen setzen gegen Unrecht und Gewalt


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