Innsbrucker Theologische Sommertage
InTheSo 2015
Gewalt im Namen Gottes – nur unser Problem?
Montag, 7., und Dienstag, 8. September 2015
Es vergeht kaum mehr ein Tag, ohne dass in den Nachrichten von Gewalt im Namen Gottes gesprochen werden muss. Und es sind meist Fanatiker islamischen Glaubens, die in der medialen Berichterstattung aufscheinen als Menschen, die meinen, im Namen ihres Gottes Gewalt ausüben zu müssen. Doch betrifft dieses Problem nur den Islam und nicht auch andere Religionen oder säkulare Ideologien? Betrifft es „uns“ oder immer „die anderen“?
In diesem Sinne beleuchten Lehrende der katholisch-theologischen Fakultät zusammen mit einem Kollegen der islamischen Religionspädagogik das Phänomen jener menschlichen Gewalt, die sich selbst als religiös motiviert ausgibt: Gibt es Verbindungen zwischen Religion und Gewalt und wenn ja, welcher Art sind sie? Wenn nein, warum ist dann die Geschichte der Religionen so von Gewalt durchzogen? Und: Was kann man dagegen tun?
Allgemeine Informationen: Leitidee der Innsbrucker Theologischen Sommertage
Zur Buchpublikation
Programm
Montag, 7. September 2015
09.00 – 10.30 h
Andreas Vonach: „Jahwe ist mein Schutz und mein Schild. Er hat sich als mein Retter erwiesen“ (Ex 15,2a) – „Jahwe ist ein Krieger. Jahwe ist sein Name“ (Ex 15,3a). Ist die Rettung der Gläubigen durch Tötung der Feinde ein bleibendes biblisches Konzept?
11.00 – 12.30 h
Martin Hasitschka / Mira Stare: „Sie folgen dem Lamm nach, wohin es auch geht.“ (Offb 14,4) – Gewalt und Gewaltverzicht in der Offenbarung des Johannes
14.30 – 16.00 h
Nikolaus Wandinger: Religion und Gewalt – ein Zwillingspaar? Einsichten aus der mimetischen Theorie R. Girards
16.30 – 18.00 h
Matthias Scharer: „Third Spaces“ – Räume für die interreligiöse Begegnung an „generativen“ Themen. Gewaltprävention durch Themenzentrierte Interaktion (TZI) nach Ruth C. Cohn
20.00 – 21.30 h
Wolfgang Palaver / Zekirija Sejdini: Gewalt und Religion: Ein christlich-islamischer Austausch im Blick auf die Josefsgeschichte (Gen 37–50; Sure 12: Joseph)
Dienstag, 8. September 2015
8.30 – 09.45 h
Roman A. Siebenrock: Gewalt ist kein Privileg der Frommen. Religionskritik, gegengelesen
10.15 – 11.30 h
Claudia Paganini: Herausforderung Weltanschaulicher Dialog. Auf den Spuren von Otto Muck
11.45 – 13.00 h
Willibald Sandler: „Ich schaffe Finsternis und Unheil“ (Jes 45,7). Warum Gott als gewalttätig erfahren wird, wenn er es doch nicht ist
15.00 – 16.15 h
Wilhelm Rees: Blasphemie versus Meinungs- und Kunstfreiheit?
16.45 – 18.00 h
Stephan Leher: Gewalt im Namen der Menschenwürde? Bioethische Konflikte in der Europäischen Union als Folge ihrer Grundrechts-Charta.
Veranstaltungsort
Madonnensaal, Karl-Rahner-Platz 3 / 2. Stock, 6020 Innsbruck
Freier Eintritt! (Freiwillige Spenden erbeten)
Gefördert durch die Universität Innsbruck, die Diözese Innsbruck und das Stift Wilten.