Fokus Barrierefreiheit
Darum geht's:
Nicht nur bauliche Maßnahmen, sondern auch die Barrierefreiheit kommunikativer Prozesse zielen auf Partizipation aller und das Empowerment von Kollektiven ab. Translation als soziales Handeln kann ganz prinzipiell als eine Strategie des Barriereabbaus aufgefasst werden. Insbesondere in der audiovisuellen und fachsprachlichen Kommunikation werden aktuell vermehrt Aktivitäten gesetzt, die Barrierefreiheit in sprachlichen und kulturellen Transferprozessen im Fokus haben.
Genauer gesagt:
„Barrierefreiheit ist essentiell für 10 Prozent der Bevölkerung, notwendig für 40 Prozent der Bevölkerung und komfortabel für 100 Prozent der Bevölkerung. Von einem hindernisfreien Umfeld profitieren alle Menschen“ (Quelle: Barrierefreie IKT - zum Nutzen aller, Broschüre, Dezember 2016, Digitales Österreich). Barrieren aller Art stehen einer inklusiven Gesellschaft und der bürgerlichen Teilhabe aller Gesellschaftsgruppen am sozialen Geschehen im Wege. Nicht nur bauliche Maßnahmen (mit der man Barrierefreiheit für gewöhnlich am schnellsten in Verbindung bringt), sondern auch Entscheidungen in Bezug auf kommunikative Prozesse zielen auf die Partizipation aller und das Empowerment bestimmter Kollektive ab. Translation in ihren verschiedensten Ausprägungen kann in diesem kommunikativen Bereich ganz prinzipiell als eine Strategie des Barriereabbaus aufgefasst werden. In den letzten Jahren häufen sich daher Forschungsbemühungen, die (insbesondere die auf audiovisuelle und fachsprachliche Kommunikation bezogene) Translation, Kommunikation und Barrierefreiheit miteinander vereinbaren möchten. Phänomene wie die Untertitelung für Hörgeschädigte und Taube, die Audiodeskription, das Schriftdolmetschen, die Gebärdenverdolmetschung, Texte und Kommunikate in leicht verständlicher Form u.v.m. rücken aktuell in den Fokus translationswissenschaftlicher Forschung, die darauf abzielt, intralingualen, interlingualen und intersemiotischen Transferprozessen mit dem Zwecke des Abbaus kommunikativer Barrieren auf den Grund zu gehen.
Koordination:
Marco Agnetta, Cornelia Feyrer
Im Schwerpunktbereich aktive Personen:
Marco Agnetta
Cornelia Feyrer