Am 4. und 5. November 2020 fand der Director’s Summit der International Association of University Libraries als virtuelle Konferenz statt. Initiatorin und Organisatorin war die Universitäts- und Landesbibliothek Tirol.
Der Summit findet in der Regel einmal pro Jahr in einem Partnerland statt. Dass er in diesem Jahr als Online-Event konzipiert und durchgeführt wurde, ist der Pandemie geschuldet, die von allen Beteiligten ein hohes Maß an Flexibilität und "Gut-Will" verlangt hat und auch für das Thema verantwortlich zeichnete: Nachhaltiges Krisenmanagement in Bibliotheken.
Ziel des eineinhalbtägigen Workshops war der Austausch – quer über den Globus – , wie die Teams der Universitätsbibliotheken Krisen begegnen und welche (neuen) Bewältigungsstrategien sie entwickeln und anwenden. Die Tagung war in drei Sektionen mit den Schwerpunkten Services, Kompetenzen und Strategien eingeteilt.
Das Ergebnis war ein Eindruck dessen, was an anderen Bibliotheken unternommen wurde und wird, um mit der neuen Normalität umzugehen. Es gibt Übereinstimmungen im Handling wie etwa Contact-Tracing und Social Distancing, auch Online-Angebote ziehen sich als roter Faden durch, manchenorts wurde zügig ein eigenes Krisenteam innerhalb der Bibliothek implementiert oder darüber nachgedacht, künftig Bibliotheken ohne Personal (unmanned libraries) einzurichten. Services für Studierende wurden und werden erweitert (z. B. Chat, Online-Schulungen), Leseplätze können reserviert werden. An einigen Bibliotheken wurden kostspielige Maßnahmen für die Wiederöffnung ergriffen, andere behalfen sich mit einfachen, aber ebenso effektiven sowie innovativen Ideen. Einige legten den Fokus auf das Wohl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn nur so könne man qualifizierte Services anbieten. Abgerundet wurden die Vorträge durch den Beitrag eines externen Redners, seines Zeichens zertifizierter Krisenmanager und Psychologe.
Das virtuelle Zusammentreffen wurde mit der vom ZID servicierten Software Big Blue Button durchgeführt. Sehr zur Zufriedenheit aller Beteiligten gab es keinerlei technische Schwierigkeiten. Lediglich die Tatsache, dass diese internationale Konferenz Zuhörer "all over the globe" hatte, sorgte beim ein oder anderen dafür, dass sie oder er zu einer unorthodoxen Zeit online war.
Jennifer Moritz