Wie kann ich historische Zeitungen als Quellen nutzen, um ein Thema für eine vorwissenschaftliche Arbeit zu formulieren? Wie recherchiere ich zu historischen Fragen und finde relevante Zeitungsartikel in einem Online-Portal? Und wie entwickle ich anhand der Quellen eine Fragestellung für das Thema meiner Arbeit? Wie nutze ich die Zeitungen, indem ich direkt aus den Quellen zitiere? Und was sind eigentlich die Digitalen Geisteswissenschaften? Das alles beschäftigt uns im Zeit.shift-MOOC – ein Massive Open Online Course für Schüler*innen, die mit online verfügbaren historischen Zeitungen arbeiten wollen.
Am 11. Juli 2002 wird der Zeit.shift-MOOC neu gelauncht. Die Inhalte wurden ergänzt und ein komplett neues Modul zum Thema Digitale Geisteswissenschaften ist online. In dieser Lektion geben wir einen Einblick in die Ziele und Möglichkeiten der Digitalen Geisteswissenschaften und ihrer Schwesterdisziplinen. Wir schauen zurück auf die Anfänge der digitalen Methoden zur Beforschung von historischen Textquellen und präsentieren aktuelle Anwendungsgebiete der Digitalen Geisteswissenschaften. Zugleich stellen wir einzelne Werkzeuge zur Analyse von historischen Zeitungen vor. Außerdem werden die Teilnehmenden dazu eingeladen, mit den Werkzeugen zu experimentieren und Analysen an historischen Texten aus dem Projekt Zeit.shift durchzuführen.
Die Videos, die in dieser Lektion zur Verfügung stehen, beschäftigen sich u. a. mit der Entstehungsgeschichte der Digitalen Geisteswissenschaften sowie mit digitalen Methoden in der Sprachforschung und –verarbeitung. Andrea Abel, Verena Lyding und Egon W. Stemle (Institut für Angewandte Sprachforschung, Eurac Research) erläutern, wie sich die Digitalen Geisteswissenschaften (DH), die Computerlinguistik (CL) und die automatische Sprachverarbeitung (NLP) voneinander abgrenzen lassen und was ihre jeweiligen Schwerpunkte sind. Außerdem werden einige konkrete Anwendungsgebiete digitaler Methoden in der Forschung zu historischen Textquellen vorgestellt und es wird anhand von Beispielen gezeigt, wie Kulturdokumente mittels digitaler Methoden erschlossen und verarbeitet werden können.
Ebenfalls in den MOOC integriert wurde das Online-Game Ötzit!. Play it like Ötzi!: Im Spiel wird ein animierter Mann im Eis von wilden Tieren bedroht. Die Teilnehmenden können Ötzi vor den gefährlichen Tieren retten, indem sie herunterfallende Wörter in Frakturschrift korrekt abtippen. Mit jedem korrekten Wort wird ein Pfeil Richtung Tiere abgeschossen. Ein Spiel gegen die Zeit! Ziel des Spiels ist es, ein Bewusstsein für digitalisierte Zeitungstexte zu schaffen und das Lesen historischer Dokumente in Frakturschrift zu üben.
Der MOOC wurde im Rahmen des Interreg-Projekts Zeit.shift – Digital in gesterns Zukunft entwickelt. Die drei Hauptpartner Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol und Eurac Research haben die Inhalte im MOOC gemeinsam erarbeitet.