Edith Hessenberger lädt im sechsten Band der Ötztaler Museen Schriften ein, auf den Spuren des Fotografen Karl Friedrich Würthle zu wandeln. 1820 in Konstanz geboren, widmet er sich zuerst dem Kupferstechen und Malen, um dann auf die fortschrittliche, technisch hochanspruchsvolle Fotografie umzuschwenken.
Er erwandert unter enormem Aufwand den alpinen Raum und erntet europaweiten künstlerischen und wirtschaftlichen Erfolg.
Das vorliegende Werk, welches auch Aufnahmen des für Würthle tätigen Fotografen Gustav Jägermayer beinhaltet, ist nicht nur ein optischer Genuss, sondern entführt auch historisch Interessierte in die Entstehungszeit der Hochgebirgsfotografie, hinter der zu Beginn vor allem Wissenschaft und Militär standen und die auch die Basis für exaktes alpines Kartenmaterial der damaligen Zeit war.
„Diese Zeitreise bewegt“, schreibt Edith Hessenberger im Vorwort. Lassen auch Sie sich in diesem Sinne bewegen und erkunden Sie anhand spektakulärer, nicht nur aus künstlerischer Sicht hochinteressanter Aufnahmen, den Alpenraum von Innsbruck bis nach Vorarlberg, Bayern und Salzburg - entlang von Burgen, Brücken und Bahnen, Gipfeln, Gletschern und wilden Wassern…
Fotografische Zeitreise durch Tirol: frühe Fotografie und alpiner Tourismus am Beispiel des Fotoalbums „Nordtirol und Nachbarn“ aus dem Atelier K. F. Würthle (1872-86)
Ötztaler Museen Schriften ; 6
Edith Hessenberger [HerausgeberIn]
Innsbruck: StudienVerlag, 2022, 186 Seiten
Christian Kössler, Juni 2022