Er entstand im Umfeld von Johannes Fuchsmagen, einem gelehrten Diplomaten und Wegbereiter des Humanismus in Österreich, der im politischen und kulturellen Umkreis der Höfe von Erzherzog Sigismund von Tirol, Kaiser Friedrich III. und Kaiser Maximilian I. tätig war. Die Handschrift wurde um das Jahr 1500 zusammengestellt und enthält rund 200 lateinische Gelegenheitsgedichte aus den Federn verschiedener, vorwiegend italienischer und deutscher humanistischer Autoren. Die Texte kreisen größtenteils um Themen und Geschehnisse im Umfeld der österreichischen Fürstenhöfe und decken eine breite inhaltliche Vielfalt ab, von Herrscherlob und historischen Darstellungen über religiöse Stoffe, Liebesgedichte und Schmähschriften bis hin zu Trauerliedern und Grabinschriften.
Im Rahmen eines FWF-Projektes, das von 2019 bis 2023 an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck und der Ludwig-Maximilians-Universität München unter der Leitung von Prof. Dr. Martin Wagendorfer durchgeführt wurde, wurde der Codex erstmals ganzheitlich erschlossen: Dabei wurde eine Edition inklusive textkritischem Apparat und eine deutsche Übersetzung des Textes erstellt und mit einem Sachkommentar versehen.
Gabriela Kompatscher-Gufler / Martin Korenjak (Projektleitung) – Magdalena Rufin / Rocco di Dio (Projektmitarbeit): Edition, Übersetzung und Kommentar des „Codex Fuchsmagen“
Online-Publikation (Innsbruck 2023): https://fuchsmagen.wisski.uibk.ac.at/
Digitalisat in ULB : Digital: https://ulb-digital.uibk.ac.at/ulbtirolhds/content/titleinfo/5494319
Bildnachweis: Innsbruck, ULB Tirol, Cod. 664, Bl. 1r (Foto: ULB Tirol)