Diese Langzeitsicherung wird derzeit mit einer Digitalisierung der Originale nach modernen Standards durch die ULB Tirol ergänzt.
Mit einem VW-Bus und zwei Mikrofilmkameras fertigten ab Mitte der 1960er Jahre die amerikanischen Benediktinermönche der St. John’s Abbey and University in Collegeville (Minnesota), P. Oliver Kapsner und sein Nachfolger P. Urban Steiner, mit ihren Assistenten Mikrofilme von insgesamt etwa 30.000 mittelalterlichen Handschriften in österreichischen Bibliotheken an. Unter dem Eindruck von Verlust und Zerstörung im Zuges des Zweiten Weltkriegs sollte mit dem Monastic Manuscript Microfilm Project schriftliches Kulturgut nachhaltig gesichert und der Forschung in den Vereinigten Staaten zugänglich gemacht werden.
Zwischen November 1971 und Feber 1973 machte das Team an der ULB Tirol in Innsbruck Station, um v. a. die dortigen mittelalterlichen Handschriften und Fragmente zu fotografieren. Aufbewahrt und zugänglich sind die Mikrofilme in der Hill Museum & Manuscript Library (HMML) an der Saint John’s University, benannt nach der das Projekt fördernden Hill Family Foundation. Nach seinen Anfängen in Österreich erfolgte die Umsetzung dieses Projektes auf gesamteuropäischer Ebene und weltweit und unter Einsatz von moderner Digitalisierungstechnik. Im virtuellen HMML Reading Room finden Nutzer:innen neben den Mikrofilmdaten seit kurzem auch Links zu den aktuellen Digitalisaten und Handschriftenbeschreibungen der ULB Tirol.