Handschrift

Mit­tel­al­ter­li­che Hand­schrif­ten aus dem Stift Wil­ten online

Seit kurzem stehen 70 mittelalterliche Handschriften, die sich ehemals in der Bibliothek des Prämonstratenser Chorherrenstiftes Wilten in Innsbruck befanden oder heute noch dort verwahrt werden, als Volldigitalisate zur Verfügung.

Ermöglicht wurde dies durch ein Kooperationsprojekt zwischen dem Stift Wilten und der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol anlässlich des 900-jährigen Bestehens des Prämonstratenserordens (2021). Ziel war es, den heute verstreuten Handschriftenbestand aus der ehemaligen Stiftsbibliothek zu digitalisieren und online zugänglich zu machen.

Im Zuge der vorübergehenden, 1807 durch die bayerischen Behörden verfügten Aufhebung des Stiftes waren viele Handschriften aus Wilten an die heutige Universitäts- und Landesbibliothek Tirol gelangt und wurden nach der Wiedererrichtung des Stiftes 1815 nicht wieder zurückgegeben. Der bibliophile Abt Alois Röggl ergänzte die Stiftsbibliothek deshalb im 19. Jahrhundert durch andere Handschriften aus dem antiquarischen Handel. Mehrere Handschriften, darunter v.a. die Neuerwerbungen, verließen später das Stift und lassen sich heute verstreut in öffentlichen und privaten europäischen Bibliotheken ausfindig machen.

Von den heute noch greifbaren Handschriften wurden in diesem Projekt jene an der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol und in der Stiftsbibliothek Wilten, an der Biblioteca Apostolica Vaticana und an der Zentralbibliothek in Zürich digitalisiert.

Die Digitalisierung der heute noch greifbaren Handschriften an der der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol und in der Stiftsbibliothek Wilten erfolgte in den Räumlichkeiten der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol unter Verwendung der dort verfügbaren modernen technischen Infrastruktur und größtenteils finanziert aus Eigenmitteln dieser Bibliothek unter Beteiligung des Stiftes Wilten. Eine ergänzende finanzielle Unterstützung des Projektes wurde durch die Wiener Städtische Versicherung AG Vienna Insurance Group gewährt. Den Verantwortlichen an der Zentralbibliothek Zürich sei besonders gedankt für die Herstellung und Bereitstellung des Digitalisats von Zürich, Zentralbibliothek, P 6336. Von den zwei heute an der Biblioteca Apostolica Vaticana in Rom aufbewahrten Handschriften war eine bereits in digitaler Form verfügbar, die Digitalisierung von Cod. Ottob. lat. 2529 an der Biblioteca Apostolica Vaticana erfolgte ebendort im Auftrag und mit Mitteln des Stiftes Wilten.  

Dank der Möglichkeiten, die die Österreichische Akademie der Wissenschaften, Institut für Mittelalterforschung, Abteilung Schrift und Buchwesen, mit ihrem Portal "manuscripta.at - Mittelalterliche Handschriften in Österreich" bietet, sind sämtliche Digitalisate über diese Plattform direkt zugänglich bzw. verlinkt. Hier sind detaillierte Beschreibungen und weiterführende Informationen zu den einzelnen Handschriften verfügbar. Die Digitalisate zu den Wiltener Handschriften an der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol sind auch direkt über das Portal ULB : Digital ansteuerbar. 

Das Projekt und das künftige Portal wurden am 30. März anlässlich der feierlichen Eröffnung des neuen Stiftsarchivs im Stift Wilten präsentiert.

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