Buch­vor­stel­lung: "Von Téchne zu Epistème und Phró­ne­sis."

Zum Entstehen von Jurisprudenz im antiken Griechenland im Rahmen des Entstehens von Wissenschaft im antiken Griechenland. 15. Oktober, 17.00 Uhr Hauptbibliothek.

Die Universitäts- und Landesbibliothek Tirol lädt zur Buchvorstellung: Univ.-Prof. i.R. Dr. Heinz Barta „Von Téchne zu Epistème und Phrónesis: Zum Entstehen von Jurisprudenz im antiken Griechenland (im Rahmen des Entstehens von Wissenschaft)“

Veranstaltungsdetails

Datum: 15. Oktober 2024
Ort: Hauptbibliothek / Veranstaltungsraum EG
Adresse: Innrain 50, 6020 Innsbruck
Beginn: 17.00 Uhr

Begrüßung: HR Mag. Eva Ramminger, Universitäts- und Landesbibliothek Tirol
Einleitende Worte: assoz. Prof. Mag. Mag. Dr. Martin Lang, Institut für Alte Geschichte und Altorientalistik
Lesung: Univ.-Prof. i.R. Dr. Heinz Barta, Institut für Zivilrecht

Informationen zum Buch

"Von Téchne zu Epistème und Phrónesis: Zum Entstehen einer wissenschaftlichen Jurisprudenz im Kontext des Entstehens von Wissenschaft im antiken Griechenland"

Publikationsdatum: 03.05.2024
Verlag: Jan Sramek Verlag KG
Buchumfang: XXVIII, 550 Seiten
ISBN: 978-3-7097-0348-9

Die Anfänge wissenschaftlichen Denkens lagen im Handwerksbereich und wurden mit Téchne umschrieben, was neben Handwerk, auch Kunst(fertigkeit) und Geschicklichkeit sowie geistige Gewandtheit bedeutete. Der Begriff Téchne blieb für zahlreiche Disziplinen – Medizin und Rechtsdenken ebenso wie die Rhetorik – lange bestimmend. Man gab sich mit praktischem Wissen zufrieden, weshalb mit dem Auf- kommen von Mathematik und Geometrie und dann dem naturwissenschaftlichen Denken von Aristoteles und Theophrast ein neuer Begriff gesucht und mit Epistéme gefunden wurde.

Diese ›strengen‹ Wissenschaftsdisziplinen fragten nicht nur danach, ob etwas praktisch ›möglich‹ war, sondern auch nach den Gründen, warum das der Fall war. Man strebte nach bleibendem und logisch-begründbarem, ja möglichst ewigem Wissen. […] Als Auslöser für den dritten Entwicklungsschritt – der mit Phrónesis umschrieben wurde – dienten eine Reihe weiterer Disziplinen zu denen neben Politik, Rhetorik, Philosophie und Ethik, auch Téchnenomothetiké oder dikastiké zählte; Bezeichnungen, die zunächst für den gesamten Rechtsbereich standen und etwa › Jurisprudenz ‹ bedeuteten. – Für alle diese Disziplinen passte weder der Begriff Téchne, noch Epi-stéme. Es brauchte etwas vermittelnd Neues, was mit dem Begriff Phrónesis gefunden wurde. Auch diese neuen Bereiche wollten wissenschaftlich- methodisch und logisch korrekt vorgehen und ihr Wissen begründen. – Phrónesis brachte – über Logik und Methode hinaus – abwägende ›Klugheit‹ und damit eine gewisse Beweglichkeit in das wissenschaftliche Denken.

Parallel dazu schildert der Autor den Weg antiken griechischen Rechtsdenkens zur weltweit ersten ›Jurisprudenz‹ und den kulturellen Einfluss, den das bereits entwickelte und flexible griechische (Rechts)Denken auf das noch unentwickelte römische Recht genommen hat; dies ermöglichte den Römern ihr Recht von einem starren ›pontifikalen Rigorismus‹ (U. Manthe) zu einer wissenschaftlichen Jurisprudenz zu entwickeln. – Unvermeidbar war deshalb die Auseinandersetzung mit Meinungen, welche die Entwicklung des griechischen Rechtsdenkens zur Jurisprudenz leugnen.

Im Anschlus laden wir zu einem kleinen Umtrunk!

Kontakt und Rückfragen: ulb-pr@uibk.ac.at

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