„Ich weiß im hohen Gebirge einen See, mit schimmerndem Kristallgrund, in dem des Tages die Sonne sich gefällt und nachts die Sterne sich baden.“
(Raimund Berger, aus „König Erpel“)
Else Hammer lebte in einer sehr bewegten Zeit die eine Jahrhundertwende und zwei Weltkriege beinhaltete. Else war Künstlerin und legte sich bald einen Aliasnamen, unter dem sie heute besser bekannt ist, zu: Els(a)e Rema.
Else wurde am 14. August 1868 in Dresden geboren. Sie wuchs in einer jüdischen Familie auf, was sich sehr bald als gesellschaftliches Hindernis herausstellte. Else war bald als Schriftstellerin etabliert und arbeitete auch als Journalistin. Sie brachte Bücher heraus, wie jene mit dem Titel: „Sanatorium Esperanza“, „Pension Sonnebach“, „Die Reise nach Meran“ und „Voltaires Geliebte“.
1932 lebte sie in Bozen, am 14. April 1940 wurde sie in Artena, einer kleinen Stadt südlich von Rom, interniert. Die Juden wurden nun offen verfolgt und deportiert - auch sie wurde verfolgt und zu einem unsteten Leben gezwungen. Am 26. Juli 1943 wurde Elsa nach Tuscania in der Lombardei zur weiteren Internierung verlegt. Die letzten Tage des Zweiten Weltkriegs verbrachte sie in einem Lager in der berühmten „Cinecitta“ in Rom. 1938, mit der Einführung von Rassegesetzen in der Mussolini-Diktatur, beherbergte das Filmgelände am Tiber staatenlose jüdische Flüchtlinge und war wohl auch ein Durchgangslager. Die Juden waren im „Hangar Cinque“ untergebracht. Dies war jener Hangar, den Federico Fellini später für seine Dreharbeiten benutzte. Bis dahin wurden in der „Cinecittá“ die sogenannten „Displaced Persons“ untergebracht.
Elsa verbrachte seit 1948 ihren Lebensabend in Meran, wo sie am 12. September 1954 starb und am Jüdischen Friedhof ihre letzte Ruhestätte fand.
Raimund Berger wurde am 31. März 1917 in Hall in Tirol geboren, die Nachwirkungen eines Skiunfalls im Jugendalter sollten ihn Zeit seines Lebens begleiten.
„Seine Werke sind aber keineswegs düster, sondern lebensbejahend, konkret und wirklichkeitsnah“ ,
heißt es in einem entsprechenden Eintrag des Tirol-Lexikons von Gertrud Pfaundler-Spat. Zu Bergers Schöpfungen zählen beispielsweise „Papierblumenfrühling“, „Zeitgenossen“, „Jupiter und Jo“, „Die Ballade vom nackten Mann“ sowie „Das Reich der Melonen“, in der Zeitschrift „Wort im Gebirge“ erschienen mit „König Erpel“ und „Fidelin und Dideldei“ auch zwei Märchen aus der Feder des Autors.
Berger verstarb am 31. Januar 1954 in Innsbruck – sein Schaffen wurde unter anderem 2004, im Jahre seines 50sten Todestages, im Literaturhaus am Inn mit einer Lesung und einer Ausstellung gewürdigt.
Link zum Beitrag auf ULB:Digital: https://ulb-digital.uibk.ac.at/topic/view/9661325