EU-Projekt EODOPEN 

 

EODOPEN

 

Ziel

Das EU-Projekt EODOPEN wurde im Programm Creative Europe Culture (Periode 2014 -2020) gefördert und lief von November 2019 bis Oktober 2024. Insgesamt 15 Bibliotheken aus 11 europäischen Ländern waren beteiligt. Neben der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol als Lead-Partner nahmen die Nationalbibliotheken von Portugal, Schweden, Slowenien, Estland und Ungarn sowie weitere Partner aus Osteuropa und Deutschland teil.

Die Projekt-Partner setzten sich das Ziel, digital bisher nicht sichtbare Bibliotheksbestände des 20. und 21. Jahrhunderts einem breiten Publikum nahezubringen. In den letzten Jahrzehnten wurde die Digitalisierung von historischen Buchbeständen vorangetrieben und zugleich war die elektronische Verfügbarkeit von neueren Titeln oft gegeben. Für Bücher des 20. und frühen 21. Jahrhunderts ergab sich aufgrund der komplexen Urheberrechte eine spezielle Situation, die die vorrangige Digitalisierung dieser Bestände besonders dringend machte.

Gemeinsames Portal als Schaufenster

Jede Institution verpflichtete sich, mindestens 1000 Werke zu digitalisieren und in den lokalen Repositorien sowie im gemeinsamen Portal diglib.eodopen.eu frei zur Verfügung zu stellen. Zugleich wurde über Facebook und Instagram, wie auch über Flickr und X auf die neu generierten Inhalte aufmerksam gemacht. Damit wurde im Sinne des EODOPEN-Slogans „Open Up Hidden Knowledge“ die Sichtbarkeit von bisher verborgenen Medien entscheidend verbessert und ein nachhaltiger Beitrag zur Bereitstellung von freiem Wissen geleistet.

Für die Auswahl der Medien wurde ein intensiver Dialog mit der Bevölkerung in den jeweiligen europäischen Ländern angestrengt. Über Erinnerungs-Einrichtungen, Vereine zur Geschichte der einzelnen Regionen sowie über lokale Verlage, Forschungseinrichtungen und Studiengänge wurden Impulse für Digitalisierungsvorhaben abgefragt. Zahlreiche erfolgreiche Veranstaltungen im öffentlichen Raum wie auch Aufrufe über Social Media fanden statt. Image-Videos wurden über YouTube verbreitet. So wurde ein produktiver Vermittlungsprozess mit den Zielgruppen angeregt.

Klärung von Urheberrechten

Alle Bibliotheken wählten zu digitalisierende Bestände aus und mussten entsprechend die Urheberrechte klären. Die beteiligten Institutionen bemühten sich, nicht nur Werke zu digitalisieren, die bereits urheberrechtsfrei sind, sondern auch solche, bei denen sie teils umfangreiche Rechteklärungen vornehmen mussten. Das erfolgte z. B. in Form von direkten Einverständniserklärungen durch die Urheber:innen oder deren Rechtsnachfolger:innen.

Aufgrund der auf EU-Ebene 2021 erlassenen rechtlichen Bestimmungen zu vergriffenen Werken konnten durch unterschiedliche Vergütungsmodelle auch bisher schwer realisierbare Digitalisierungs-Vorhaben umgesetzt werden. Die EODOPEN-Partner waren europaweit mit die ersten Bibliotheken, die weitreichende Einträge im EUIPO-Portal für Out Of Commerce Works (vergriffene Werke) als Voraussetzung für die spätere Veröffentlichung vornahmen. Nach einer Wartezeit von 6 Monaten konnten zahlreiche vergriffene Werke in die EODOPEN-Sammlung aufgenommen werden.

Ein besonderer Fokus lag zugleich auf der Digitalisierung für Blinde und Sehbehinderte. Aufgrund von Bestimmungen im Vertrag von Marrakesch wurden für blinde, sehbehinderte oder anderweitig lesebehinderte Personen Werke zur Verfügung gestellt, die noch mit Urheberrechten behaftet sind. Der Vertrag sieht vor, Ausnahmen hinsichtlich des Urheberrechts vorzunehmen, damit bestimmte Werke in einem barrierefreien Format veröffentlicht werden können. Zugleich fand ein Austausch statt zu geeigneten Formaten der digitalisierten Werke (wie u. a. ePUB), um diese entsprechend für blinde oder sehbehinderte Nutzer:innen bereitzustellen.

Outputs

Darüber hinaus wurde ein Online-Tool entwickelt, in welchem die Rechteklärung dokumentiert werden kann sowie zusätzlich OOPS!, ein quelloffenes Programm, das hilft, das europäische Portal für vergriffene Werke automatisierter zu befüllen. Interaktive Workshops fanden statt, welche die Anforderungen für diese Tools abklärten. Im Rahmen von EODOPEN wurden zudem umfangreiche Unterlagen erstellt, um die Erkenntnisse aus dem Projekt für die Bibliotheks-Community zugänglich zu machen. Diese sind öffentlich verfügbar unter: https://eodopen.eu/outputs. So wurden konkrete Erfahrungen aus dem Projekt, wie u. a. die Rechteklärung für vergriffene oder verwaiste Werke, in Dokumente zur weiteren Verbreitung übernommen.

Im Projekt EODOPEN konnten über 1000 Werke der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol bereitgestellt werden. Unterschiedliche Vorschläge aus dem Bereich Musikalien, Tiroler Literatur, Landeskunde und Geschichte sowie zu historischen Forschungsergebnissen der Universität Innsbruck konnten umgesetzt werden. Die in EODOPEN digitalisierten Werke sind über das Portal ULB: Digital abrufbar.

Für Digitalisierungsvorhaben, die über EODOPEN hinaus gehen, nützen Sie bitte unsere bestehenden Kanäle.

Für die Recherche stehen Ihnen die folgenden Kataloge zur Verfügung:

Dieses Projekt wurde gefördert durch das Kreativprogramm (2014-2020) im Vertrag 607666-CREA-1-2019-1-AT-CULT-COOP2.

 

eBooks-On-Demand-Network Opening Publications for European Netizens

Akronym: EODOPEN

Förderprogramm: Creative Europe Culture

Kofinanziert durch das Programm Kreatives Europa

Partner: 15 Partnerbibliotheken aus 11 Ländern

Fördersumme: 2 Mio. €

Laufzeit: 01.11.2019 - 31.10.2024

Projekthomepage: https://eodopen.eu/

Dieses Projekt schließt an zwei EU-Projekte an

  • Digitisation on Demand von 01.10.2006 - 30.06.2008
  • eBooks on Demand von 01.05.2009 - 30.04.2014

aus denen der Dienst eod - eBooks on Demand hervorgegangen ist.


Kontakt: +43 512 507 25400,  ulb-digitale-services@uibk.ac.at

 

 

Nach oben scrollen