Die Handschriften der Kartause Allerengelberg im Schnalstal an der ULB Tirol und der UB Padua

Von den in Tirol von den Josephinischen Klosteraufhebungen (1782–1789) betroffenen Bibliotheken war die bedeutendste jene der Kartause Allerengelberg im Schnalstal im heutigen Südtirol, weniger wegen ihrer Größe als wegen ihrer beeindruckenden Sammlung von Handschriften und Inkunabeln. Diese Bestände wurden 1784 an die heutige ULB Tirol nach Innsbruck gebracht (laut Übergabekatalog der ULB Tirol 311 Stück). Dennoch befinden sich dort heute nicht mehr alle abgelieferten Schnalser Handschriften, etwa ein Drittel wurde alsbald, spätestens im 19. Jahrhundert, ausgesondert: Der größte Teil der veräußerten Handschriften wird nunmehr in der Universitätsbibliothek Padua aufbewahrt, einige liegen verstreut in verschiedenen europäischen Bibliotheken. Während die an der ULB Tirol verbliebenen Handschriften im Zuge des Innsbrucker Handschriftenprojektes bereits erschlossen wurden, sind jene in Padua bislang nur in Kurzform erfasst (W. Neuhauser, Die Schnalser Handschriften in Padua, in: Kartäuserregel und Kartäuserleben [Analecta Cartusiana 113,2]. Salzburg 1984).

2014 wurden die betreffenden Handschriften in der Handschriftenabteilung der Paduaner Universitätsbibliothek erneut einer Autopsie unterzogen (finanziert durch das Italienzentrum der Universität Innsbruck, Mittel der Universität Venedig und Eigenleistung der ULB Tirol). Diese Daten können als Grundlage dienen für eine noch ausständige ausführliche detaillierte Erschließung im Rahmen der Handschriftenkataloge der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, im Zuge derer auch die außerhalb der Universitätsbibliothek Padua und der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol in Innsbruck befindlichen Streubestände berücksichtigt werden.

Bestandsrecherche zu den ehemaligen Handschriften der Kartause Allerengelberg im Schnalstal über manuscripta.at.

 

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