Claudia Paganini

Lebendige Forschung

(06.12.2019)

Als Kind wollte sie ein Raumschiff bauen und damit Schwarze Löcher erforschen. Heute ist Claudia Paganini Philosophin: „Das ist eigentlich gar nicht so weit weg“, lacht die Universitätsassistentin.

Nah am Forschungsobjekt

Ein Raumschiff hat sie heute zwar nicht, dafür aber drei Pferde: Amie, Shadow und Shy. Denn Teil ihres Forschungsschwerpunktes sind Tierethik sowie Human-Animal-Studies. „In erster Linie geht es darum, die Beziehung zu Tieren zu reflektieren und menschliches Dominanzverhalten offenzulegen“, erklärt Paganini den oft wenig bekannten Forschungszweig. Ihre Pferde sind aber keine Forschungsobjekte: vielmehr gehe es ihr darum, nicht den Kontakt zu den Tieren zu verlieren. „Man kann Tiere schlecht bitten, an einem Paper mitzuarbeiten. Aber man kann sie beobachten und schauen, ob das, was man in der Theorie zu erkenn meint, stimmig ist“, sagt die Philosophin.

Zweites Zuhause

In den Stall nahe Innsbruck kommt Claudia Paganini daher so oft es möglich ist – eine angenehme Abwechslung zum Büroalltag. „Ich habe aber auch drei Kinder, das ist ebenfalls ein ganz schöner Ausgleich“, scherzt sie. Die drei Tiere hat Paganini vor dem Schlachthof gerettet: Shadow hatte kaputte Hufe, Shy galt als unreitbar und die Haflingerstute Amie war einen Zentimeter zu klein, um eine Zuchtstute sein zu können. „Ich finde es ein unschönes Verständnis, dass Tiere immer ihrem Zweck entsprechen müssen, um wertvoll zu sein“, sagt Claudia Paganini.

Verständliche Wissenschaft

Heute leben die Tiere in einem großzügigen Freilaufstall und werden regelmäßig von Paganini und ihren Kindern ausgeritten. Die Universitätsassistentin hat die Pferde auch für die tiergestützte Intervention ausgebildet. Ab und an kommt sie auch mit ihren Studenten zu den Pferden: „Wir Wissenschaftler haben die Aufgabe, Forschung greifbar, verständlich und fruchtbar für alle zu machen“, ist Claudia Paganini überzeugt.

(Autorin: Katharina Wildauer)

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Steckbrief

Claudia Paganini

Name

MMag. Dr. Claudia Paganini

Funktion

Universitätsassistentin am Institut für Christliche Philosophie - Arbeitsschwerpunkt Medienethik, Tierethik, Human-Animal-Studies, Medizinethik

An der Uni seit

2010

Wohnort

Natters

Herkunft

Innsbruck

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