Julia Hautz

Offen für Herausforderungen

(05.08.2020)

„Oft ergeben sich Möglichkeiten, die man selber nicht planen kann, die man dann aber bestmöglich ergreifen sollte“, sagt Julia Hautz aus eigener Erfahrung. Denn so ist sie in der betriebswirtschaftlichen Forschung gelandet. Dabei beschäftigt sie sich als weltweit führende Expertin mit dem Konzept der „Open Strategy“ – vereinfacht zusammengefasst: wie Unternehmensstrategien nicht nur von Topmanagern, sondern auch von den eigenen Mitarbeitern, Spezialisten oder Außenstehenden entwickelt werden. Explorativ und im Kontakt mit Unternehmen geht sie der Frage nach, wie diese Diversität in der Ideenfindung und Strategiearbeit genutzt werden kann.

Wie das Leben so spielt

Nach ihrer technischen Ausbildung an der HTL für Hochbau in Innsbruck entscheidet sich Julia Hautz für ein Studium der Internationalen Wirtschaftswissenschaften an der Uni Innsbruck. Geplant ist eigentlich nur ein kurzer Ausflug in die Welt der Wirtschaft, um dann ihr ökonomisches Fachwissen mit der Bauwirtschaft zu verbinden. „Ich dachte, ich mache das jetzt mal vier Jahre und gehe dann wieder in die Technik zurück“, erzählt sie. Doch Pläne sind da, um geändert zu werden. Einmal damit begonnen, lassen die Wirtschaftswissenschaften sie nicht mehr los. Diplomarbeit, Dissertation und schließlich Promotion sub auspiciis praesidentis rei publicae – äußerst erfolgreich absolviert sie jeden Abschnitt ihrer akademischen Karriere. Ehrgeiz, Zielstrebigkeit und eine strukturierte Herangehensweise sind dabei ihre ständigen Begleiter. Mindestanforderungen interessieren Hautz nur wenig, sie will stets hoch hinaus.

Tirol im Forscherinnenherz

Außeruniversitäre Erfahrung kann sie als Werkstudentin bei Siemens und als Junior Controlling Manager bei der Sandoz GmbH sammeln. Schlussendlich bleibt sie aber der Wissenschaft treu, klettert dort zügig die Karriereleiter empor und tritt prompt nach ihrer Habilitation eine Professur an. Zuvor hat sie zwischenzeitlich eine Vertretungsprofessur in Köln inne und jongliert dabei Familie und Beruf. Eigentlich noch in Karenz zögert sie zuerst, das Angebot anzunehmen, findet dann aber doch einen Weg und pendelt fast zwei Jahre zwischen Innsbruck und Köln. Dass sie ihrer Alma Mater erhalten und in ihrer Heimatregion verwurzelt bleibt, begründet Julia Hautz mit ihrer Verbundenheit zu Tirol und dem produktiven Forschungsumfeld an der Uni Innsbruck. Quantität mit Qualität lautet in ihren Teams die Maxime, die auch mit zahlreichen Auszeichnungen belohnt wird.

Vielfältige Leidenschaften

Nicht nur im Beruf, sondern auch privat ist Hautz eine Gipfelstürmerin. Sofern es die Zeit zulässt, schätzt sie das „Schifahren, Tourengehen und in den Bergen unterwegs zu sein. Im Moment passiert das viel mit meinen Kindern, da versuche ich, mir die Zeit zu nehmen“, erzählt sie. Ansonsten greift sie gerne zu einem guten Buch – Fachliteratur wird dabei jedoch bewusst gemieden. Auch das englische Lebensgefühl lässt ihr Herz höherschlagen, besonders Bath und Oxford haben es ihr angetan. Als Visiting Scholar hat Julia Hautz dort ihre Zelte aufgeschlagen und nie wieder ganz abgebaut. „Bath ist ja UNESCO-Weltkulturerbe und Oxford ist einfach unglaublich im akademischen Bereich, alleine der Spirit und das Gefühl dort zu sein. In diese zwei Städte habe ich mich wirklich verliebt und auch ganz viele Co-Autoren kennengelernt und Partnerschaften geschlossen“, schwärmt sie. Kein Wunder also, dass es sie immer wieder dorthin zurückzieht. Und auch auf ihre schulische Zeit in der Bauwirtschaft blickt sie mit einem Lächeln zurück – denn selbst, wenn sich das Fachgebiet geändert hat, so sind ihr doch das effiziente und systematische Denken geblieben. Und ob Bauwirtschaft oder Betriebswirtschaft – Julia Hautz versucht stets, ihren zwei kleinen Mädchen vorbildhafthaft mitzugeben: „Ihr könnt alles machen, alles werden und es gibt überhaupt nichts, was nur Jungs oder nur Mädchen werden.“

(Autorin: Sarah Huemer)

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Steckbrief

Julia Hautz

Name

Univ.-Prof. Dr. Julia Hautz

Funktion

Professorin für Strategisches Management

An der Uni seit

2003

Wohnort

Steinach am Brenner

Herkunft

Steinach am Brenner

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