Maren Lickhardt
Zwischen Innsbruck und der Großstadt
(11.02.2020)
Maren Lickhardt hasst Routine, Langeweile und frühes Aufstehen. Ihre Arbeit als Wissenschaftlerin bewahrt sie praktischerweise vor allen drei Übeln: „Kein Tag ist wie der andere, es gibt immer etwas Neues. Und ich weiß es sehr zu schätzen, dass ich morgens nicht um Punkt 8 Uhr im Büro sein muss. Das war ein wichtiger Faktor bei der Berufswahl“, betont die 41-Jährige, die seit 2017 Teil der Innsbrucker Universität ist. Ursprünglich spielte sie mit dem Gedanken, einen naturwissenschaftlichen Weg einzuschlagen: Von Paläontologie über Geografie bis Physik hätte sie sich alles vorstellen können, dann wurde es doch Literaturwissenschaft. „Das war eine haarscharfe Entscheidung“, erinnert sie sich.
Binge-Watching als Teil des Berufs
Für Maren Lickhardt war es vor allem reizvoll, sich intensiv mit Texten beschäftigen zu können. Lieblingswerke oder Autoren habe sie allerdings keine: „Das, was für die Analyse wichtig ist, finde ich in dem Moment auch interessant“, so die Literaturwissenschaftlerin. Das Lesen sei eine rein analytische Tätigkeit für sie, deshalb lese sie privat auch überhaupt keine Bücher. „Ich habe wenige Interessen jenseits meines Berufs, außer Freunde treffen oder Rumhängen und Fernsehen“, erzählt sie – und auch Binge-Watchen sei ja ein Teil ihres Jobs, da zu ihren Forschungsschwerpunkten neben den 1920er-Jahren und dem Schelmenroman aktuell auch Fernsehforschung und Fernsehserien zählen.
Lieblingsstadt Hongkong
In Innsbruck fühlt sich die Literaturwissenschaftlerin wohl, aber komplett hier leben könne sie nicht. „Ich schaue mir die Berge sehr gerne an und finde die Szenerie wirklich toll, aber ich treibe keinen Sport, mag Natur eigentlich auch gar nicht und bin am liebsten in den Innenstädten von Großstädten unterwegs“, erklärt sie. Deshalb hat sie auch noch eine Wohnung in Frankfurt und macht immer wieder Urlaub in Megastädten wie Singapur und ihrer absoluten Lieblingsstadt Hongkong. „Das Besondere an Hongkong ist glaube ich diese spannende Mischung zwischen britischen und asiatischen Einflüssen, und natürlich, dass es die Stadt mit den meisten Hochhäusern der Welt ist“, schwärmt sie. „Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, waren es 1.400, wahrscheinlich sind es jetzt schon mehr. Das ist eine Kulisse, die keine Stadt der Welt so hat, es ist wunderschön.“
(Autorin: Lisa-Maria Schwarzenauer)
Steckbrief
Name
Ass.-Prof. Dr. Maren Lickhardt
Funktion
Assistenzprofessorin am Institut für Germanistik
An der Uni seit
2017
Wohnort
Innsbruck, Frankfurt a. M.
Herkunft
Hunsrück