Monika Schneider-Jakob
Mehr als Bücher
(29.05.2019)
Monika Schneider-Jakob leitet in der Universitäts- und Landesbibliothek die Bereiche Kundenservice, Logistik/Magazin, Öffentlichkeitsarbeit und die bibliothekarische Ausbildung – und weiß schon lange, dass Hunde Bücher fressen.
Wie viele Bücher hat die Universitäts- und Landesbibliothek Innsbruck? Diese Frage wird Monika Schneider-Jakob fast immer gestellt: „Dabei haben wir viel mehr zu bieten als „nur“ Bücher“, weiß die Abteilungsleiterin. In der Universitäts- und Landesbibliothek, kurz ULB, finden Besucher nicht nur Sach- und Fachbücher, Literatur und Magazine in Print, sondern auch Online-Medien wie E-Books, E-Journals und Hörbücher. Als Landesbibliothek ist die ULB zudem Medienarchiv für jegliche in Tirol veröffentlichte Publikationen. Und als Lesesaal ist die „Bib“ für rund 1000 Studierende am Tag Lern- und Lebensraum.
Anno dazumal bis heute
Wie sehr sich Medien entwickelt haben, lässt die Bandbreite der ULB von alten Drucken bis zum E-Book gut erkennen. „Man muss immer am Ball bleiben, gerade was technologische Neuerungen angeht“, sagt Monika Schneider-Jakob. Konkurrenz zwischen Print- und Online-Medien nimmt sie nicht wahr: „Es ist ein Nebeneinander verschiedenster Medien“, so die Expertin. Privat greift die Abteilungsleiterin fast ausschließlich zu E-Books: „Ich bin eine technikaffine Leseratte: Ich lese am E-Reader und habe nur wenige Bücher zu Hause“, so Monika Schneider-Jakob. Nichtsdestotrotz ist ihr Lesen ein großes Anliegen und auch ihrem kleinen Sohn will sie die Welt der Bücher zeigen. Wenn sie nicht gerade Kinderbücher (vor)liest, greift Schneider-Jakob am liebsten zu historischen Romanen.
Image entstauben
Die gebürtige Kufsteinerin ist unter anderem für die Ausbildung der Bibliothekare an der ULB zuständig: „Ein Berufsfeld, das weitgehend unbekannt ist und oft sehr altmodisch gesehen wird“, klärt Schneider-Jakob auf. An der ULB wird die Lehre zum Bibliotheks-, Informations- und Archivassistenten sowie ein Lehrgang für Pflichtschulabsolventen angeboten. Maturanten können sich zu Bibliotheks- und Informationsexperten ausbilden lassen. Uni-Absolventen steht sogar ein akademischer Masterlehrgang offen. „Man muss keine Leseratte sein, um in einer Bibliothek zu arbeiten. Im Gegenteil – wir suchen nach technik-affinen Mitarbeitern“, sagt die Abteilungsleiterin. Denn Bibliotheken entwickeln sich von der reinen Bücherleihe hin zum Forschungsdaten – und Literaturmanagement.
Das rote Buch
Schneider-Jakob selbst kam über Umwege zu ihrem heutigen Beruf. „Nach meinem Studium in Ethnologie, Kultur- und Sozialanthropologie und Geschichte in Wien war der Berufseinstieg erwartet schwierig. Deshalb hängte ich noch einen Master in Bibliotheks- und Informationsmanagement dran“, blickt sie zurück. Seit mittlerweile 17 Jahre nennt sie die ULB ihr berufliches Zuhause. Gerade aus dem Kundenservice kann Monika Schneider-Jakob viele Anekdoten erzählen: „Dass Hunde Bücher fressen, ist uns längst bekannt. Und auch Kunden, die das eine Buch mit dem roten Cover suchen, sind keine Mär.“ Und übrigens: Es sind 3,5 Millionen Bücher, die die ULB ihr Eigen nennt.
(Autorin: Katharina Wildauer)
Steckbrief
Name
Mag. Monika Schneider-Jakob, MAS
Funktion
Abteilungsleiterin Kundenservice, Logistik/Magazin, Öffentlichkeitsarbeit und bibliothekarische Ausbildung der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol
An der Uni seit
2002
Wohnort
Innsbruck
Herkunft
Kufstein