Tilmann Märk
CEO der Wissenschaft
(06.12.2019)
Vom Student zum Rektor – Tilmann Märk ist der Universität Innsbruck seit den 1960er Jahren treu. Schon als Kind hatte Märk einen engen Bezug zum universitären Umfeld, er wollte studieren und träumte davon, eines Tages Universitätsprofessor zu werden. „Ich dachte nur, das schaffe ich sicher nie“, schmunzelt er über seinen Wunschberuf in der Kindheit.
Im Hörsaal
1962 inskribiert Märk an der Universität Innsbruck, strategische Überlegungen spielen bei seiner Entscheidung für das Studienfach eine Rolle. Das Medizinstudium reizt ihn, doch die damaligen Studienbedingungen schrecken ab: „Die Medizin war extrem überfüllt, in den Hörsälen gab es kaum Platz und man musste am Boden sitzen“, erzählt Märk. So beginnt er, Mathematik zu studieren, später wechselt er zur Physik, die ihm „vielfältigere Möglichkeiten wie die Experimentalphysik bietet.“ Der Medizin bleibt er in seiner langen wissenschaftlichen Karriere aber immer wieder treu, so ist auch Märks Dissertation einer medizinischen Frage verschrieben.
Im Studium
Seine Studienzeit in den 1960er Jahren prägt Tilmann Märk noch auf lange Zeit. „Die Bedingungen an der Universität waren alles anders als optimal. Österreich war damals noch in Trümmern – in jeder Beziehung“, sagt der aufgrund von Bombenangriffen in 1944 in Seefeld Geborene. Waren Studienfächer wie Medizin hoffnungslos überfüllt, musste die Physik-Fakultät mit nur zwei Professoren auskommen. Die Umstände an seiner Alma Mater wurden Märk noch mehr bewusst, als er nach dem Doktorat als Max-Kade-Stipendiat für einen Forschungsaufenthalt in die USA ging: „Im internationalen Vergleich lag Österreich damals weit zurück.“ Dass der Universität Innsbruck heute ein guter Ruf vorauseilt, sei einer generationenlangen Aufholjagd zu verdanken.
Im Herzen der Alpen
Tilmann Märk bekommt im Lauf seiner erfolgreichen Forschungskarriere einige Rufe und Angebote an Universitäten im In- und Ausland – er lehnt sie alle ab. „Es war mir als Innsbrucker immer eine Herzensangelegenheit, die Universität wieder à jour zu bringen“, erklärt Märk. Nicht nur der Sport und Tourismus sollen die Landeshauptstadt dominieren, sondern auch deren intellektuelle Seite. Diese präge die Leopold-Franzens-Universität mit ihren 28.000 Studierenden und 5.000 Mitarbeitenden eindeutig: „Innsbruck ist eine einzigartige Universitätsstadt – daran gibt es heute keinen Zweifel“, so der Rektor.
Im Rektorat
Der mehrfach international und national ausgezeichnete Physiker und erklärte Opernliebhaber wechselte 2003 ins Vizerektorat für Forschung, seit 2011 ist Tilmann Märk Rektor der Universität. Eine Mischung aus CEO und Repräsentationsaufgaben, fasst er das Jobprofil zusammen. Termine im Halbstundentakt, unzählige Mails und viel Post gebe es täglich zu bewältigen. Es ist die große Gestaltungskraft als Rektor, die ihn bis heute antreibt und intensive Arbeitstage durchstehen lässt. „Man muss schon effektiv sein“, beschreibt Märk seinen beruflichen Alltag. Zeit für Sport und Kultur findet Tilmann Märk aber auch: „Ein oder zwei Mal im Jahr ist ein Termin im Universitätszentrum Obergurgl, da nehm‘ ich die Ski mit.“
(Autorin: Katharina Wildauer)
Steckbrief
Name
Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Tilmann Märk
Funktion
Rektor der Universität Innsbruck
An der Uni seit
1962
Wohnort
Innsbruck/Igls
Herkunft
Seefeld/Innsbruck, Tirol