Entwicklungsplan 2025-2030

4. Einleitung: Universität Innsbruck 2025+

Die Universität Innsbruck bekennt sich zu ihrer Rolle als eine der führenden Universitäten in Österreich und strebt nach Exzellenz in Lehre und Forschung, fußend auf dem verfassungsrechtlichen Grundrecht der Freiheit von Wissenschaft und Lehre. Die beiden Kernziele sind im Kontext der gesamtgesellschaftlichen Verantwortung der Universität zu sehen, aus der im Sinne der Third Mission entsprechende Ableitungen und Aufgaben erwachsen. Zentrale Querschnittsmaterien, namentlich Digitalisierung, Diversität, Internationalisierung und Nachhaltigkeit sowie Personal und Infrastruktur unterstützen dabei die Zielerreichung, sind aber selbst nicht als Zielsetzung zu verstehen. Insofern nimmt die Universität Innsbruck in Aussicht, im Rahmen der Rollierung des Entwicklungsplanes für den Zeitraum 2028–2030 die gesellschaftliche Relevanz der Querschnittsmaterien zu reflektieren und zu überarbeiten – beispielsweise durch die Aufnahme einer neuen Querschnittsmaterie.

„Good Scientific Practice“ ist für uns ein grundlegender Wert, den wir kontinuierlich stärken. Dies beinhaltet auch, unsere Governance-Strukturen kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wir legen großen Wert auf die Steigerung der Qualität und deren Sichtbarmachung in allen Aufgabenbereichen. In Bezug auf die Sichtbarmachung und den Vergleich von Hochschulen im internationalen Kontext sind Hochschulrankings trotz berechtigter Kritik ein breit wahrgenommener Referenzrahmen. Die Universität Innsbruck setzt sich laufend kritisch mit den verschiedenen Rankings auseinander und ist bestrebt, die Positionierung vor dem Hintergrund des österreichischen Hochschulsystems zu optimieren.

Wir bekennen uns zur Präsenzuniversität und passen unsere Arbeit mit den Studierenden kontinuierlich an neue Gegebenheiten und Herausforderungen an. Wir verstehen Nachwuchs- und Frauenförderung als einen fortlaufenden Prozess der Anpassung und Weiterentwicklung. Der Mensch steht im Mittelpunkt unserer Entwicklungen, was unser Verständnis für die Weiterentwicklung der gesamten Universität zeigt.

Die Universität Innsbruck ist und lebt von Vielfalt – an Biografien, Ideen, Lebensentwürfen, Disziplinen, Meinungen und Methoden. Wir fördern (Geschlechter-)Gleichstellung, Inklusion sowie die Vereinbarkeit von Beruf und Studium mit Betreuungspflichten. Diese Vielfalt bildet die Grundlage für ein erkenntnisreiches und inspirierendes Studium, wissenschaftliche Spitzenleistungen und die Anerkennung durch die Gesellschaft als intellektuelle Leitinstitution Westösterreichs. Daraus erwächst eine besondere Verantwortung und Rolle im Zusammenwirken mit anderen Bildungs- und Forschungseinrichtungen am Standort. Die Universität Innsbruck nimmt diese Verantwortung aktiv und gestalterisch wahr.

Diagramm Schematische Darstellung Universität Innsbruck 2025+

Schematische Darstellung Universität Innsbruck 2025+

Die in diesem Kapitel formulierten Handlungs- und Gestaltungsprinzipien sind als Leitlinien zu verstehen, die die universitäre Entwicklung in den kommenden Jahren skizzieren. Sie orientieren sich dabei am Leitbild und fußen auf den konkreten Überlegungen zu Exzellenz in Lehre, Forschung, gesellschaftlicher Verantwortung („Third Mission“) sowie den weiteren universitären Handlungsfeldern, die in den Folgekapiteln im Detail erörtert werden.

Mit dem Entwicklungsplan wird eine Brücke geschlagen zwischen dem langfristigen Selbstverständnis der Universität, den mittelfristigen Leistungsvereinbarungen, die mit dem zuständigen Bundesministerium abgeschlossen werden, sowie den Zielvereinbarungen innerhalb der Universität, die entsprechende Maßnahmen der Umsetzung enthalten. Geprägt sind all diese Überlegungen und Aktivitäten von der Überzeugung, dass die Zusammenarbeit und Beteiligung aller universitären Akteurinnen und Akteure– von Studierenden über Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bis hin zum allgemeinen Personal – von essenzieller Bedeutung sind, um unsere Missionen gesamthaft erfüllen zu können. Nur so schaffen wir einen multidisziplinären Raum für wissenschaftliche Auseinandersetzung, umfassende Nachwuchsförderung und die Gestaltung einer einflussreichen Stimme in der Gesellschaft.

Qualität in der Lehre fördern und Gemeinschaft stärken

Exzellente Lehre geht über reine Wissensvermittlung hinaus. An der Universität Innsbruck verstehen wir Lehre als ganzheitlichen Prozess, der Studierende in die akademische Gemeinschaft integriert, kritisches Denken fördert und die Fähigkeit stärkt, Wissen produktiv einzusetzen. Unsere Buddy- und Mentoring-Systeme bieten Studierenden dabei Orientierung und Unterstützung. Die Stärkung transversaler (überfachlicher) Kompetenzen wie Teamarbeit oder kritisches Denken sind integraler Bestandteil unserer Curricula und sowohl für Karrieren in der Wissenschaft als auch am Arbeitsmarkt erfolgskritisch. Wahlpakete und interdisziplinäre Erweiterungsstudien leisten einen wichtigen Beitrag, um fächerübergreifende Schwerpunkt- und Vertiefungsakzente zu setzen, die Lernwege individualisieren und Horizonte erweitern.

Digitale Lehr- und Lernangebote bereichern die Lehre an der Universität Innsbruck, ohne den zwischenmenschlichen Austausch im Sinne einer Präsenzuniversität zu vernachlässigen, zu der wir uns bekennen. Hochschuldidaktik-Initiativen unterstützen Lehrende bei innovativen Lehrmethoden und dem Einsatz digitaler Technologien sowie auch in Hinblick auf die Herausforderungen durch generative KI. Ein besonderer Schwerpunkt liegt zudem auf der Förderung von internationalen Lehr- und Lernerfahrungen, die durch den Ausbau von Kurzzeitmobilitäten sowie virtuelle und blended Angebote ergänzt werden. Die Beteiligung an der Aurora European University Alliance bietet hier besondere Chancen zur Weiterentwicklung im Europäischen Hochschulraum.

Unsere Lehre steht unter kontinuierlicher Qualitätssicherung. Evidenzbasierte Ansätze, Feedback-Mechanismen und enge Zusammenarbeit mit Lehrenden und Studierenden ermöglichen stetige Verbesserungen. Unser Ziel ist eine qualitätsvolle Bildung und eine unterstützende Gemeinschaft, in der Studierende wachsen können.

Forschung am Puls der Zeit

Exzellente Forschung an der Universität Innsbruck verbindet wissenschaftliche Qualität mit einer vielfältigen Forschungskultur und gezielter Nachwuchsförderung. Unsere Forschung strebt nach Exzellenz und Innovationskraft, die interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie die Verbindung von Grundlagen- und anwendungsorientierter Forschung unterstützt. Internationale Vernetzung und strategische Partnerschaften bereichern die Innsbrucker Forschung maßgeblich. Die Profilbildung erfolgt durch die ausgewogene Weiterentwicklung des Forschungsschwerpunktsystems, um sowohl Einzelforschung als auch Forschungscluster zu optimieren. Die Universität Innsbruck setzt bei all diesen Entwicklungen auf Open Research, die Erhöhung der Drittmitteleinwerbung und die Optimierung der Forschungsinfrastruktur. Die Chancen und Möglichkeiten, aber auch die Herausforderungen durch die immer weiter voranschreitende Digitalisierung werden in der Forschung aktiv aufgegriffen, nicht zuletzt durch die bereits aufgebauten Kompetenzen im Digital Science Center (DiSC).

Die Universität setzt auf gezielte Maßnahmen zur Förderung von Frauen im Wissenschaftsbereich, um den Anteil von Professorinnen zu erhöhen. Sie ist bestrebt, hochqualifizierte Wissenschaftlerinnen auf allen Karrierestufen anzuziehen. Verstärkte Mentoring- und Coachingangebote für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler unterstützten zudem bei Karriereplanung und -entwicklung.

Dabei werden Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis und disziplinäre Standards durch Evaluierungsprozesse gewährleistet. Ein zentrales Element ist die Doktoratsausbildung, welche kontinuierlich optimiert und erweitert wird, um Zugang zu übergreifenden Veranstaltungen zu bieten und die Betreuungsqualität für Promovierende zu steigern.

Gesellschaftliche Verantwortung übernehmen

Die Universität Innsbruck legt besonderen Wert auf die Stärkung der Third Mission, die abgeleitet aus Forschung und Lehre als dritte Kernaufgabe verstanden wird und darauf abzielt, wissenschaftliche Expertise für die Gesellschaft verfügbar zu machen und verstärkt zu kommunizieren. Durch die Intensivierung von Kooperationen mit Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Medien und Zivilgesellschaft sollen wissenschaftliche Erkenntnisse in gesellschaftliche Entscheidungen einfließen und relevante Themen direkt in Forschung und Lehre integriert werden.

Dazu verfolgt die Universität eine breite Wissenschaftskommunikation auf verschiedenen Ebenen und unterstützt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aktiv bei der Entwicklung von Transfer- und Kommunikationskompetenzen, um wissenschaftliche Erkenntnisse national und international stärker zu positionieren. Die Vernetzung mit nationalen und internationalen Wissensnetzwerken, insbesondere Schulen und Bildungsdirektionen, stellt einen weiteren Handlungsschwerpunkt dar. Dazu werden Kooperationen in der Region ausgebaut, um bei Schülerinnen und Schülern Interesse an Wissenschaft zu wecken und der Wissenschaftsskepsis zu begegnen.

Im Bereich des Wissens- und Technologietransfers setzt die Universität weiterhin auf aktives Innovationsmanagement und Entrepreneurship und unterstützt Gründerinnen und Gründer bei der kommerziellen Verwertung von Forschungsergebnissen. Zugleich unterstützt sie besonders die Entwicklung unternehmerischer Aktivitäten, die sich für Gemeinwohl, Umwelt und die Lösung sozialer Probleme einsetzen (Social Entrepreneurship).

Universitäre Weiterbildung als Teil der Third Mission betont lebenslanges Lernen. Die Universität schärft in den kommenden Jahren ihr Weiterbildungsprofil und entwickelt neue Angebote, um den gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht zu werden. Die Etablierung eines Expertinnen- und Expertennetzwerks sowie flexibler, zielgruppenspezifischer Kurzangebote sind ebenfalls Ziele.

People & Culture: Potenziale fördern und neue Arbeitswelten gestalten

Um die Betreuungssituation in der Lehre weiter zu optimieren, wurden im Rahmen der Studienplatzfinanzierung in den vergangenen Jahren zahlreiche neue Professuren und Qualifizierungsstellen geschaffen. Diese Entwicklung soll ausgewogen und im dialogischen Verfahren mit den Fakultäten weitergeführt werden, um eine adäquate Balance zwischen den unterschiedlichen wissenschaftlichen Stellenkategorien und Weiterentwicklungsmöglichkeiten für Qualifizierungsstellen sicherzustellen.

Im Recruiting stellt sich die Universität Innsbruck den Herausforderungen eines kompetitiven Arbeitsmarktes. Angesichts von Fachkräftemangel und hohen Lebenshaltungskosten in Tirol setzt sie auf innovative Ansätze. Dies umfasst eine aktive Kommunikation, verstärkte Präsenz in den sozialen Medien sowie die Nutzung von KI-gestützten Technologien. Ziel ist es, die besten Talente für Lehre, Forschung und Verwaltung zu gewinnen, die Position der Universität Innsbruck im Hochschulwettbewerb zu stärken und den Wandel hin zu neuen Arbeitswelten aktiv zu gestalten.

Raum für Innovation

Angesichts eines starken Anstiegs des Personalstands um ca. 50 % seit 2005 und der Studierendenzahl um ca. 30 % wird ein Schwerpunkt auf Maßnahmen zur räumlichen Entlastung gelegt. Ein nachhaltiger Ansatz im Baubereich, unterstützt durch die Zusammenarbeit mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG), fördert die Vernetzung am Standort und steigert die Sichtbarkeit der Universität.

Die Optimierung der Raumnutzung hat hohe Priorität, um die Auslastung bestehender Räumlichkeiten zu verbessern. Gemeinschaftliche Arbeitsräume, Core Facilities und Kooperationsräume sollen die Effizienz der Raumauslastung erhöhen und die Zusammenarbeit fördern, die für eine Präsenzuniversität essenziell ist. Getragen sind diese Entwicklungen von einer nachhaltigen Gebäudestrategie, die ökologische, soziokulturelle und ökonomische Nachhaltigkeit berücksichtigt. Die Zusammenarbeit mit der BIG und die Entwicklung klimaneutraler Baukonzepte sind dabei zentrale Elemente.

Die Nutzung digitaler Gebäudemanagementsysteme soll die Energieeffizienz steigern und den Ausstieg aus fossilen Energieträgern fördern. Die Zusammenarbeit mit Expertinnen und Experten im Bereich der Gebäudebewirtschaftung und der Energieeffizienz soll moderne Instandhaltungs- und Beschaffungsstrategien ermöglichen. Ziel ist eine nachhaltige, effiziente und klimafreundliche Nutzung der Infrastruktur der Universität Innsbruck. Dazu soll langfristig auch die Konzentration auf die vier Hauptstandorte beitragen.

Diversität als Qualitäts- und Wesensmerkmal

Die Verwirklichung einer chancengleichen und diskriminierungsfreien Umgebung erfordert kontinuierliche Selbstreflexion und Entwicklung. Dabei legt die Universität einen Fokus auf Geschlechtervielfalt und die soziale Dimension, wobei Angebote zur Bewusstseinsbildung und Vernetzung von Akteurinnen und Akteuren im Vordergrund stehen. Gender- und Diversitätskompetenz in allen universitären Aufgabenbereichen wird durch Schulungen und Veranstaltungen gefördert, um einen systematischen und reflektierten Umgang mit vielfältigen gesellschaftlichen Themen zu ermöglichen. Die Integration von Diversität in Lehre und Forschung steht ebenso im Fokus.

Im Bereich des Personals strebt die Universität eine vielfältige Personalstruktur an, die auf Chancengleichheit basiert und durch bewusstseinsbildende Maßnahmen und verbesserte Kommunikation befördert werden soll. Gezielte Fördermaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit begleiten diese Entwicklung. Die Universität bemüht sich um ein diversitätsgerechtes Recruiting und etabliert Vielfalt als Qualitätskriterium.

Der Universität Innsbruck ist es ein Anliegen, dass die Zusammensetzung der Studierendenschaft möglichst auch die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegelt. Angebote zur Bewusstseinsbildung und die Zusammenarbeit mit spezifischen Zielgruppen sollen dazu beitragen, dies zu erreichen. Die Universität fördert ein studierendenzentriertes Lehren und Lernen unter Berücksichtigung der Heterogenität der Studierenden. Dies drückt sich auch in der notwendigen Flexibilität von Studienprogrammen aus.

Verantwortung nachhaltig leben

Die Universität setzt sich das Ziel, einen Beitrag zur notwendigen Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft zu leisten. Dies geschieht durch die Integration von Nachhaltigkeitsthemen in Lehre und Forschung sowie deren Transfer in die Gesellschaft. Dabei verfolgt sie ein umfassendes Nachhaltigkeitsverständnis, das darauf abzielt, ökologische, soziale und ökonomische Resilienz zu fördern.

Im Bereich der Forschung strebt die Universität an, Forschungsarbeiten und -ergebnisse zu Nachhaltigkeitsthemen breiter sichtbar und nutzbar zu machen. In der Lehre stehen die Vermittlung von Nachhaltigkeitskompetenzen im Zentrum, um Studierende auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit vorzubereiten, was auch das allgemeine Ziel in der Lehre befördert, überfachliche Kompetenzen zu stärken.

Die nachhaltige Ausrichtung der Universität erstreckt sich auch auf ihre Verwaltung sowie den Betrieb und die Infrastruktur. Durch die Einführung von nachhaltigen Beschaffungskriterien, Ressourcenmonitoring und bewusstseinsbildenden Maßnahmen strebt die Universität eine nachhaltigere Verwaltung und Organisation an. Die Universität setzt sich das Ziel, bis 2035 klimaneutral zu sein. Dazu erforderlich ist der Ausstieg aus fossilen Energieträgern, die Förderung energieeffizienter Gebäude und Maßnahmen zur Emissionsreduktion im Bereich der betrieblichen Mobilität. Insgesamt verfolgt die Universität Innsbruck das Ziel, als Vorbild für Nachhaltigkeit zu agieren und ihre Verantwortung für die Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in der Gesellschaft wahrzunehmen.

Chancen der Digitalisierung nutzen

Eine umfassende Digitalisierungsstrategie, die sich über Forschung, Lehre und Verwaltung erstreckt, bildet den Ausgangspunkt, um die digitale Erneuerung einzuleiten, Innovationen zu fördern und eine Vorreiterrolle in der digitalen Transformation einzunehmen. In diesem Rahmen engagiert sich die Universität in mehreren Bereichen: Sie leistet durch Forschung und Wissenstransfer einen Beitrag zur fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft und setzt sich für eine kritische Reflexion der technischen und sozialen Entwicklungen ein, um eine aufgeklärte digitale Gesellschaft zu fördern. Das Digital Science Center (DiSC) fungiert dabei als interdisziplinärer Kristallisationspunkt für die Erforschung der digitalen Transformation und der künstlichen Intelligenz.

Die enge Kooperation mit der Wirtschaft wird durch Projekte, Forschungskooperationen und Weiterbildungsangebote vorangetrieben. Innerhalb der Universität werden digitale Lehr- und Lernkonzepte aktiv gefördert, um eine effiziente und praxisnahe Wissensvermittlung zu gewährleisten. Gleichzeitig wird der verantwortungsbewusste und reflektierte Umgang mit (generativen) künstlichen Intelligenzen adressiert. Gleichzeitig liegt ein Fokus auf der Effizienzsteigerung von Verwaltungsprozessen durch digitale Transformation, insbesondere durch die Entwicklung von universitätsweiten und universitätsübergreifenden Shared Services. Benutzerinnen- und Benutzerorientierung, Mobile First und IT-Sicherheit sind dabei übergeordnete Leitlinien. Der Zentrale Informatikdienst (ZID) steht durch den anhaltenden Fachkräftemangel vor besonderen Herausforderungen und muss in diesem Lichte nachhaltig weiterentwickelt werden.

Die digitale Forschungsinfrastruktur wird ausgebaut, um datengetriebene Forschungsprozesse zu unterstützen. Die Universität beteiligt sich zudem an Großrechnerprojekten und arbeitet an der Entwicklung von Plattformen und Tools zur Vereinfachung der Forschungsdatenanalyse. Im Bereich der digitalen Gebäude- und Rauminfrastruktur zielt die Universität darauf ab, modernste Arbeits- und Lernumgebungen zu schaffen, welche die Bedürfnisse der Universitätsangehörigen im digitalen Umfeld berücksichtigen.

Die Auswirkungen der künstlichen Intelligenzen (insb. generativer künstlicher Intelligenz) auf Lehre, Forschung, Wissenstransfer und Verwaltung sind aus heutiger Sicht nicht absehbar. Daher ist der Umgang mit KI als gesamtuniversitärer Lernprozess zu verstehen. Um diesen bestmöglich zu unterstützen, wird auf den bestehenden universitären Strukturen aufgebaut und es werden die vorhandenen Kompetenzen gebündelt und bedarfsgerecht weiterentwickelt.

Internationalisierung ausbauen und globale Vernetzung stärken

Die Universität Innsbruck betrachtet Internationalisierung als integralen Bestandteil ihrer Identität und setzt sich für eine bewusste Gestaltung von Internationalität vor Ort ein. Diese Vielfalt der Kulturen und Perspektiven wird als Potenzial für eine nachhaltige internationale Entwicklung betrachtet. Die Internationalisierung der Curricula wird vorangetrieben, um Studierende bestmöglich auf den globalen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Darüber hinaus investiert die Universität Innsbruck in die Weiterbildung von Mitarbeitenden, um deren interkulturelle Kompetenzen zu stärken.

Die Förderung internationaler Lern- und Mobilitätserfahrungen steht in den kommenden Jahren ebenso im Fokus, wobei die Nutzung verschiedener Instrumente wie virtuelle und hybride Mobilitätsformate eine wichtige Rolle spielen. Gleichzeitig wird der hohe Wert physischer Mobilität und persönlicher Kontakte anerkannt, der jedoch mit den steigenden Erfordernissen der Nachhaltigkeit und der Herausforderung inklusiver Internationalisierung in Einklang zu bringen ist. Die Universität Innsbruck strebt danach, einer möglichst diversen Studierendenschaft und Mitarbeitenden internationale Lernerfahrungen zu ermöglichen und Bildungsgerechtigkeit zu fördern. Das Programm Erasmus+ wird dabei als wichtiger Hebel betrachtet, die Schaffung eines Expert Centers soll die Nutzung dieses Förderinstruments optimieren.

Die Universität Innsbruck engagiert sich aktiv in internationalen Netzwerkstrukturen, wie der Aurora European University Alliance, um exzellente Forschung und Lehre auf transnationaler Ebene zu fördern. Die Profilbildung im globalen Kontext soll in den kommenden Jahren sukzessive ausgebaut werden ebenso wie die Vertiefung der Zusammenarbeit in der Europaregion durch den Verbund der Euregio-Universitäten. Die Universität Innsbruck strebt dabei nach einer integrativen und vielfältigen internationalen Vernetzung, die ihre Stärken auf lokaler und globaler Ebene verbindet. Die Einrichtung eines International Boards wird diesen Prozess begleiten.


3. Budgetentwicklung Übersicht 5. Universitätsentwicklung 2025–2027

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