Entwicklungsplan 2025-2030
1. Vorwort
Im März 2023 wurden meine Kolleginnen und Kollegen Bernhard Fügenschuh, Irene Häntschel-Erhart, Christian Mathes und Gregor Weihs und ich als neues Rektorat der Universität Innsbruck inauguriert. Unmittelbar nach unserem Amtsantritt standen wir vor der Herausforderung, die Entwicklungsplanung der zentralen Forschungs- und Lehreinrichtung im Westen Österreichs voranzutreiben. Dies war keine einfache Aufgabenstellung, gleichzeitig aber ein ausgesprochener Glücksfall, denn es war unumgänglich, die Universität Innsbruck durch zahlreiche Gespräche und Diskussionen in kurzer Zeit sehr gut kennenzulernen. Wir sind überaus dankbar für diese Gespräche und dafür, dass wir auf der hervorragenden Arbeit der vorherigen Rektorate aufbauen können. Unsere Universität strahlt weit über die Landesgrenzen hinaus und ist in vielen Fachbereichen international sichtbar. Die Chancen und Möglichkeiten der letzten beiden Jahrzehnte wurden bestmöglich genutzt und die Universität ist zweifellos bereit für die Herausforderungen der Zukunft.
Das zentrale Anliegen des neuen Rektorats ist es, den Menschen an dieser Universität möglichst gute Rahmenbedingungen zu bieten. Wir möchten allen Universitätsangehörigen ermöglichen, engagiert und motiviert mit ihren Forschungsprojekten Neuland zu betreten, Lehrveranstaltungen am Puls der Zeit zu entwickeln, ein Studium nicht nur als Sammeln von ECTS-Punkten zu begreifen, in und mit der Gesellschaft zu wirken sowie durch innovative Ideen unsere interne und externe Zusammenarbeit und unsere internen Prozesse zu verbessern. Ein Bruch mit dem Bisherigen ist zur Erreichung dieses Zieles nicht notwendig, der Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der nächsten Jahre ist ausgezeichnet. Im Zuge der vorliegenden rollierenden Planungen über den Zeitraum der nächsten zwei Leistungsvereinbarungsperioden 2025 bis 2027 und 2028 bis 2030 mussten wir daher nicht versuchen, die Universität Innsbruck neu zu erfinden. Viele der in diesem Entwicklungsplan ausgeführten strategischen Überlegungen sind als Weiterentwicklung zu verstehen, an einigen Stellen setzt das Rektorat aber auch neue Akzente, um frische Ideen einzubringen.
Während im Bereich der beiden strategischen Ziele „Exzellenz in der Lehre“ und „Exzellenz in der Forschung“ an Stellschrauben gedreht wurde, um die gesetzten Ziele nachzuschärfen, ist mit der „Stärkung der Third Mission“ ein drittes strategisches Ziel eingeführt worden. Diese ist dem neuen Rektorat ein ausgesprochenes Anliegen, die Universität Innsbruck legt zukünftig besonderen Wert auf die Third Mission, die abgeleitet aus Forschung und Lehre als dritte Kernaufgabe verstanden wird. Wir zielen darauf ab, wissenschaftliche Expertise für die Gesellschaft verfügbar zu machen, verstärkt zu kommunizieren oder Ergebnisse im direkten Austausch mit gesellschaftlichen Interessensgruppen zu generieren.
Diskussionen nach außen und innen erachtet das neue Rektorat als zentral. Das verdeutlicht auch das Aufsetzen partizipativer Austauschformate mit den verschiedenen universitären Interessensgruppen zur iterativen Annährung an die Entwicklungsplanung. Die enge Abstimmung zwischen den Leitungsgremien Universitätsrat, Senat und Rektorat und der Austausch mit den Studierenden, den Fakultäten, den Betriebsräten, dem AKG und den anderen Organisationseinheiten hat uns aus unserer Sicht erlaubt, ein Dokument vorzulegen, das breit mitgetragen werden kann.
Beim Entwicklungsplan handelt es sich per definitionem um ein Planungsdokument, das zwar einerseits die notwendige Kontinuität zur langfristigen strategischen Entwicklung sicherstellen soll, gleichzeitig aber ausreichend Flexibilität aufweisen muss, um sich ändernden Rahmenbedingungen stellen zu können. Die letzten Jahre und die derzeitige Situation verdeutlichen die Notwendigkeit des Zusammenspiels von tragfähiger Planung und gleichzeitig situationsbedingter Flexibilität. In diesem Spannungsfeld ist der vorliegende Entwicklungsplan zu verstehen: Er liest sich als selbstbewusstes Planungsdokument zur Weiterentwicklung der Universität Innsbruck, ist jedoch getragen vom Bewusstsein, dass sich Situationen, Themenstellungen und Finanzierungsmöglichkeiten sehr rasch ändern können.
Ich möchte mich abschließend bei den vielen Menschen bedanken, die sich aktiv in den Prozess der Entwicklungsplanerstellung eingebracht haben. Ich bin der Überzeugung, dass letztendlich ein sehr gutes Dokument entstanden ist, welches uns ermöglichen wird, gemeinsam erfolgreich an der Weiterentwicklung unserer Universität Innsbruck zu arbeiten!
Für das Rektorat
Rektorin Univ.-Prof.in Dr.in Veronika Sexl