ao. Univ.-Prof. i. R. Dr. Kurt Girstmair
Fakultät für Mathematik, Informatik und Physik
Kurt Girtsmair wurde 1953 in Bludenz geboren und wuchs im Montafon auf. Nach der Matura in Bludenz studierte er Mathematik an der Universität Innsbruck und promovierte 1978 bei Ulrich Oberst mit einer Arbeit zu Konstruktivitätsfragen der Galoistheorie. Untersuchungen zur Theorie von Galois (insbesondere zu den Galoismoduln algebraischer Zahlen) haben ihn viele Jahre weiter
beschäftigt, so bei seiner Habilitation 1984 und im Rahmen eines FWF-Projekts 2003-2007.
Darüber hinaus hat er auf dem Gebiet der abelschen Zahlkörper gearbeitet. Ein Hauptresultat dieser Tätigkeit ist eine neuartige Indexformel für die Klassenzahl solcher Körper. In den letzten Jahren hat er verstärkt die Verteilung Dedekindscher Summen untersucht. Diese spielen eine wichtige Rolle in vielen Gebieten der Mathematik, von der Algebraischen Geometrie bis zur Zufallszahlen-Erzeugung. Nicht zuletzt dank seiner Arbeiten nimmt die Theorie der Verteilung dieser Summen heute Gestalt an, während noch vor zwanzig Jahren viele Fragen völlig offen waren.
Kurt Girstmair arbeitete von 1979 bis 1981 als Humboldt-Stipendiat an der Universität Karlsruhe. Für seine Forschungen auf dem Gebiet der abelschen Zahlkörper erhielt er 1990 den Forschungspreis des Fürstentums Liechtenstein. Zu seinen privaten Interessen zählt die Welt des Islams, über die er ein Buch veröffentlicht hat.