ao. Univ.-Prof. i. R. Dr. Helmut Alexander

Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie

 

Helmut Alexander

Helmut Alexander wurde 1957 in Elsenfeld (D) geboren, maturierte 1977 und begann 1979 das Studium der Bayerischen und Fränkischen Landesgeschichte, Neueren Geschichte, Philosophie und Politikwissenschaft in Erlangen. 1982 setzte er sein Studium an der Universität Innsbruck fort und schloss dieses 1987 mit der Promotion ab. Dissertationsthema: „Liberale und demokratische Bewegungen in der Zeit der Restauration und im Vormärz (1815–1848). Ihre Erforschung und Darstellung durch die DDR-Geschichtswissenschaft dargestellt an Forschungstätigkeit und -problemen der Jenaer Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der bürgerlichen Parteien und nichtproletarischer demokratischer Kräfte in Deutschland“. 1988 erschien seine Dissertation im Druck. 1990 erhielt er die österreichische Staatsbürgerschaft.

Seit 1986 war er in verschiedenen Projekten tätig: Er arbeitete mit am Jubiläumsfondsprojekt Nr. 2397 „Zur Geschichte der christlichen Arbeiterbewegung in Tirol“, erhob die Südtiroler Umsiedler in Österreich im Rahmen eines von Univ.-Prof. Adolf Leidlmair geleiteten Projektes, und verfasste im Auftrag der Vereinigung Österreichischer Industrieller (Landesgruppe Tirol) eine Geschichte der Tiroler Industrie. Bei den Ausstellungen „Option-Heimat-Opzioni“ (1991 Tiroler Geschichtsverein/Tiroler Landesinstitut) und „Zeitzeichen der Technik. Technische Kulturgüter Südtirols“ (1993 Bozen) war er an Konzept und Durchführung beteiligt. 1991/92 war er, wieder im Rahmen eines Projektes, für den Aufbau der Landesbilddokumentation Tirol zuständig. Daneben erfüllte er Aufträge zur Bestandsarchivierung wie die Katalogisierung eines umfangreichen Fotografien- und Postkartenbestandes (im Auftrag der Gemeinde Niederdorf/Pustertal), beschäftigte sich mit regionalgeschichtlichen Themen sowie biographiegeschichtlichen und filmhistorischen Studien. Er ist Gründungsmitglied der „Arbeitsgruppe Regionalgeschichte/Gruppo di ricerca per la storia regionale“, Bozen (1990).

Seit dem Wintersemester 1992/93 war Helmut Alexander auch als Universitätslektor am Institut für Geschichte (heute Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie) der Universität Innsbruck tätig. Im Mai 1994 wurde er Vertragsassistent und im August 1997 Universitätsassistent im Kernfach Wirtschafts- und Sozialgeschichte. 1994 wurde ihm ein Förderungspreis des Ludwig-Jedlicka-Gedächtnispreises „in Würdigung der hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Österreichischen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts“ und 1996 ein Theodor-Körner-Förderungspreis 1995 zur Förderung von Wissenschaft und Kunst verliehen. 2001 habilitierte er sich für das Fach Wirtschafts- und Sozialgeschichte.

Helmut Alexander war ein begeisterter und engagierter Hochschullehrer. Er zählte zu den gesuchtesten Betreuern von Diplom (Master)-Arbeiten und Dissertationen, war ein überaus beliebter Vorsitzender in Prüfungskommissionen und bekannt für sein breit gefächertes Themenspektrum in der Lehre. Der Kontakt zu den Studierenden war ihm ein großes Anliegen. Er arbeitete viele Jahre führend in der Studienkommission, war Studienbeauftragter am Institut für Geschichtswissenschaften und an der Ausarbeitung von Studienplänen beteiligt sowie für die Anerkennungsverfahren zuständig.

In der Forschung trat er für eine anwendungsorientierte Geschichtswissenschaft ein und legte seinen Schwerpunkt auf regionalgeschichtliche Themen, die er allerdings inhaltlich sehr vielseitig anging: biographische und kirchengeschichtliche Zugänge - wie in den viel beachteten Biographien über die Bischöfe Paulus Rusch und Sigismund Waitz - interessierten ihn ebenso wie industriegeschichtliche Themen, die Problematik der Südtiroler Umsiedlung oder die Geschichte des sozialen Wohnbaus.

Eine schwere Erkrankung 2015 hinderte Helmut Alexander an der Fortführung seiner wissenschaftlichen Tätigkeit. Als Freund, Lehrer und Forscher fehlt er sehr.

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