ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Herwig Schottenberger
Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie
Herwig Schottenberger wurde 1952 in Maishofen geboren und studierte an der Universität Innsbruck Chemie. Nach der Promotion an dieser Universität war Herwig Schottenberger von 1984-1990 in der Industrie bei der Biochemie Kundl GmbH tätig. In weiterer Folge wurde er Mitarbeiter am Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie der Universität Innsbruck. 1993 folgte die Habilitation in Anorganischer Chemie und 1994 die Ernennung zum außerordentlichen Universitätsprofessor. Herwig Schottenberger zeigte dabei eine große Vielseitigkeit, die von typischer metallorganischer Chemie bis zu erstaunlichen Forschungsarbeiten im Bereich der ionischen Flüssigkeiten reicht.
Das wissenschaftliche Werk von Herwig Schottenberger umfasst herausragende Beiträge zur metallorganischen Chemie, Koordinationschemie, „Grünen“ Chemie und röntgenstrukturanalytischen Untersuchungen von Arzneimitteln. Seine Beschäftigung mit ionischen Flüssigkeiten führte zur ersten metallorganischen ionischen Flüssigkeit. Des weiteren war Herwig Schottenberger auch bei NHC-Carbenen als Präkatalysatoren erfolgreich. Zweifellos gehörten auch sogenannte Sandwich-Komplexe zu seinen Lieblingsgebieten, die auf den Nobelpreisträger E.O. Fischer zurückgehen. Zudem wurden von ihm auch einige wichtige Beiträge zu einer sehr speziellen Verbindungsklasse, die eine Brücke zwischen molekularen Verbindungen und Festkörperchemie darstellt, nämlich sogenannten metallorganischen „Frameworks“ (MOFs) publiziert.
Herwig Schottenberger ist nicht nur ein ausgezeichneter Chemiker, sondern er versteht es auch, in idealer Weise Grundlagenforschung in der Chemie mit angewandter Forschung, wie sie die Industrie erwartet, zu verbinden. Dabei kam ihm sicherlich seine Industrieerfahrung sehr zugute. Herwig Schottenberger ist es durch seine guten Beziehungen zur Industrie auch in schwierigen Zeiten gelungen, Großprojekte zu finanzieren.
Dieses breite Spektrum an wissenschaftlichen Interessen von Herrn Prof. Schottenberger, die er stets mit großem Einsatz an den wissenschaftlichen Nachwuchs und die Studierenden weitergab, findet seinen Niederschlag in einer umfassenden Publikations- und Vortragstätigkeit. Erwähnt seien hier der Kürze halber nur die Autorenschaft an einer dreistelligen Zahl an Publikationen in referierten, internationalen Fachzeitschriften. Seine hohe wissenschaftliche Reputation ist durch zahlreiche internationale Kooperationen ersichtlich, wie zum Beispiel mit der Universität von Jerusalem.