ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Wolfgang F. Hackl
Wolfgang Hackl wurde 1953 in Bad Leonfelden in Oberösterreich geboren. 1971 maturierte er am Bischöflichen Gymnasium Kollegium Petrinum in Linz. Er studierte Theologie, Philosophie und Germanistik an der Universität Innsbruck, wo er 1978 das Lehramtsstudium für Deutsch und Katholische Religion abschloss. 1987 promovierte er an der Universität Innsbruck im Fach Deutsche Philologie mit der Dissertation Kein Bollwerk der alten Garde – keine Experimentierbude. Wort in der Zeit (1955-1965). Eine österreichische Literaturzeitschrift (Innsbruck 1988 = Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft. Germanistische Reihe 35). 1999 habilitierte er sich ebenfalls in Innsbruck mit der Habilitationsschrift Eingeborene im Paradies. Die literarische Wahrnehmung des Tourismus im 19. und 20. Jahrhundert (Tübingen: Niemeyer 2004).
Die Forschungsschwerpunkte von Wolfgang Hackl sind breit gestreut. Sie liegen im Bereich der österreichischen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, im Bereich Edition, Rezeptions- und Zeitschriftenforschung, Literaturvermittlung und Kulturwissenschaft, weiters im Bereich Fachdidaktik sowie Methodik und Didaktik Deutsch als Fremdsprache. Seine wissenschaftlichen Publikationen zur österreichischen Literatur nach 1945 bzw. zur österreichischen Gegenwartsliteratur befassen sich u.a. mit Autorinnen und Autoren wie Anna Mitgutsch, Thomas Bernhard, Peter Handke, Gerhard Fritsch, Norbert Gstrein, Felix Mitterer, Helmut Qualtinger oder Werner Schwab. Die österreichische Dramatik, Formen der Satire, die literarische Zeitschriften- und Verlagslandschaft in Österreich nach 1945 stehen ebenso im Fokus seiner wissenschaftlichen Arbeiten wie die mediale Literaturvermittlung im österreichischen Fernsehen bzw. Rundfunk, z.B. im Rahmen des FWF-Projektes „Die Radiosendung ‚Du holde Kunst’. Zur medialen Lyrikrezeption und zum Image der Lyrik in Österreich nach 1945“. Damit hat Wolfgang Hackl einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der österreichischen Literatur und des Literaturbetriebs in Österreich nach 1945 geleistet. Adalbert Stifter bildet einen weiteren Schwerpunkt seiner Forschungen. So ist er Mitherausgeber der Edition der Briefe Adalbert Stifters (1859-1862) im Rahmen der Historisch-kritischen Stifter-Ausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Wolfgang Hackl hat sich auch in der universitären Administration, im Wissenschaftstransfer und in der Wissenschaftsorganisation engagiert – vor allem als langjähriger Studienbeauftragter am Institut für Germanistik und über viele Jahre als Mitglied der Curriculumskommission Lehramt sowie der Curriculumskommission der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Als Mitglied und Präsident (1989-1993) des Österreichischen Verbandes für Deutsch als Fremdsprache/Zeitsprache (ÖdaF) beteiligte er sich konzeptuell an den Vernetzungstreffen und Tagungen des Internationalen Deutschlehrerinnen und Deutschlehrerverbandes. 2008 übernahm er die Präsidentschaft der Österreichischen Gesellschaft für Germanistik und war Mitorganisator ihrer Jahrestagungen sowie Mitherausgeber ihres Publikationsorgans Stimulus. Weiters hat er die Leitung des Universitätslehrgangs Deutsch als Fremdsprache/Deutsch als Zweitsprache an der Universität Innsbruck inne und ist seit vielen Jahren Mitherausgeber „Germanistische Reihe“ im Rahmen der „Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft“.
2005 wurde er mit dem Forschungspreis der Landeshauptstadt Innsbruck ausgezeichnet.