Ernst Steinicke
Ernst Steinicke wurde an Heiligabend 1954 in Innsbruck geboren. An den Universitäten Innsbruck und Toulouse hat er Geographie und Sportwissenschaften studiert mit dem Ziel, Lehrer zu werden. Anfang der 1980er Jahre übt er diesen Beruf auch an der Innsbrucker Handelsakademie aus, arbeitete jedoch gleichzeitig an seiner Promotion zur Minderheitenforschung am regionalen Fallbeispiel des Kanaltals, einer Thematik und einer Region, die ihn während vieler Jahre seines wissenschaftlichen Lebens begleiten sollten. Seit 1984 ist Ernst Steinicke am Institut für Geographie der Universität Innsbruck tätig, hier hat er promoviert und hier habilitierte er sich im Jahr 1990 mit einer Arbeit zu Bevölkerung und Ethnizität in Friaul.
Mehr als 20 Jahre hat Ernst Steinicke als außerordentlicher Universitäts-Professor die Innsbrucker Geographie ganz wesentlich mitgeprägt. Die Schwerpunkte seiner Forschungen und seiner Lehrtätigkeit lagen – eine lange Innsbrucker Tradition fortsetzend – in den Bereichen der Bevölkerungs- und Sozialgeographie. Von Anfang an hat er einen inhaltlichen Fokus im Bereich der Minderheitenforschung gesetzt. In den letzten Jahren konnte er mit seinen Forschungen zur amenity migration mit regionalem Schwerpunkt in europäischen und nordamerikanischen Gebirgsräumen wichtige Akzente in einem international neuen Forschungsfeld setzen. Die konzeptionelle und empirische Basis hierfür lieferten zahlreiche unter seiner Leitung durchgeführte FWF-Projekte. Die Gebirgsforschung und insbesondere die Forschung zum Alpinen Raum ist Ernst Steinicke ein großes Anliegen, das gilt auch für Landeskunde in einem modernen und zukunftsorientierten Sinne. So ist es auch seinem Engagement und seiner Koordination zu verdanken, dass am Institut für Geographie vor einigen Jahren in gemeinsamer Arbeit ein vierbändiger Exkursionsführer zur Europaregion Tirol – Südtirol – Trentino entstanden ist. Ernst Steinicke ist international hervorragend vernetzt. Forschungsaufenthalte, Fellowships und Gastdozenturen führten ihn an die University of California, Davis, an Universitäten in Russland (Krasnodar) und immer wieder an Universitäten in Italien (z.B. Triest, Trient, Bozen).
Die universitäre Lehre war Ernst Steinicke ein besonderes Anliegen. Entsprechend beeindruckend ist sein Lehre-Portfolio. Neben Grundlagenvorlesungen in unterschiedlichen Gebieten der Humangeographie und Veranstaltungen im theoretischen und methodischen Bereich lag ein besonderer Schwerpunkt von Ernst Steinickes Lehrtätigkeit in der regionalen Geographie. Er hat zahlreiche Exkursionen – so etwas wie die „Königsdisziplin“ der Regionalen Geographie - im In- und Ausland geführt, oftmals nach Italien, immer wieder aber auch nach Marokko, in den letzten Jahren mehrfach nach Ostafrika (Kenia und Uganda), wo er sich zudem verstärkt in der anwendungsorientierten Forschung – unter anderem auch auf der Grundlage drittmittelfinanzierter Projekte – engagierte. Vor dem Hintergrund dieses umfangreichen Engagements in der Lehre ist es nur folgerichtig, dass Ernst Steinicke sowohl die Funktion eines Studienbeauftragten für das Lehramtsstudium Geographie und Wirtschaftskunde übernahm als auch seit 2013 ohne Unterbrechung vor allem die Funktion des Studiendekans der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften mit großem Einsatz ausfüllte.