Georg Fischer
Institut für Bibelwissenschaften und Historische Theologie
Univ.-Prof. Dr. rer. bibl. theol. Habil. Georg Fischer SJ wurde 1954 in Levis, Vorarlberg geboren. Er hat am Bundesgymnasium in Feldkirch / Vorarlberg maturiert. Bereits am 20. September 1972 trat er in den Jesuitenorden und feiert daher genau im Jahre seiner Emeritierung 2022 das Jubiläum der 50-jährigen Ordenszugehörigkeit. Das Studium der Philosophie führte ihn an die facheinschlägige Jesuitenhochschule nach München; es folgten Theologiestudium und Spezialisierung in Bibelwissenschaften in Innsbruck und Rom. Seine Dissertation verfasste er am Päpstlichen Bibelinstitut in Rom bei Jean Louis Ska SJ geschrieben mit dem Titel „Jahwe unser Gott. Sprache, Aufbau und Erzähltechnik in der Berufung des Mose (Ex 3–4; 1988). Bereits 1988 hat er mit Lehraufträgen in Innsbruck begonnen. Im Jahr 1993 habilitierte er dann mit einer Schrift zum Thema: „Das Trostbüchlein. Text, Komposition und Theologie von Jer 30f“. Von 1995 bis zu seiner Emeritierung am 30. September 2022 war er ordentlicher Professor für Altes Testament in Innsbruck.
Georg Fischers Forschungsschwerpunkte liegen in der historisch-literarischen Exegese der Tora und der Schriften der Propheten Israels, sowie in bibeltheologischen Themen und Fragen der Hermeneutik und der Exegesegeschichte. Besonders bekannt ist Prof. Fischer in der wissenschaftlichen Community für seine langjährigen Forschungen und seinen HThK-AT Kommentar zum Jeremiabuch. Darüber hinaus hat er einen Kommentar zu Genesis 1-11 geschrieben und gemeinsam mit Dominik Markl SJ einen Kommentar zum Buch Exodus. Sein Methodenbuch „Wege in die Bibel“ erlebte bisher vier Auflagen. Neben über 20 Büchern hat er auch gut 200 Artikel verfasst. In den letzten Jahren hat er sich zusätzlich der Bibelhermeneutik Karl Rahners SJ zugewandt und leitet zusammen mit Dr. Benedikt Collinet das vom FWF geförderte Projekt „Karl-Rahner und die Bibel“.
Prof. Fischer hat unzählige Studierende der katholischen Theologie durch seine Lehre begeistert, beeinflusst und ihre Entwicklung begleitet. Er hat mehrere Studienreisen in die biblischen Länder begleitet, sei es innerhalb oder außerhalb der Universität. Doktorand:innen aus der ganzen Welt haben von seiner Betreuung und seinen Forschungsseminaren in Innsbruck und Rom profitiert und sie nehmen sowohl seine Liebe zur Schrift als auch seine kritische Genauigkeit in der Auslegung mit hinein in ihre theologischen wie pastoralen Karrieren. Aber nicht nur Studierende aus Innsbruck kennen seine Werke, sondern aufgrund seiner langjährigen Vortrags- und Publikationstätigkeit auf der ganzen Welt, besonders aber in Diözesen in Österreich, Italien und Deutschland erreicht Prof. Fischer ein weit größeres kirchliches Publikum.
Außerhalb seiner vielfältigen beruflichen Aktivitäten gilt Prof. Fischers große Leidenschaft den Bergen, was sich nicht nur in ganzjährig gepflegten Bergsportarten jeder Art, sondern vor allem in seinem Engagement im Team der Bergrettung niederschlägt.