Benno Bildstein

Benno Bildstein wurde 1958 in Bregenz, Vorarlberg geboren. Nach einer klassisch-humanistischen schulischen Ausbildung am Jesuitengymnasium Kolleg Stella Matutina in Feldkirch absolvierte er von 1976 bis 1982 das Diplomstudium Chemie an der Universität Innsbruck, gefolgt vom Doktoratstudium der Naturwissenschaften in Chemie mit einer Dissertation 1985 über niedervalente organische Telluride. Aufbauend darauf erhielt er 1985 ein Postdoctoral Fellowship der Texas A&M University in den USA und in weiterer Folge 1986 ein Angebot für eine Tenure-Track Stelle. Er entschied sich jedoch für die Rückkehr nach Europa und wurde 1986 Universitätsassistent am Institut für Allgemeine, Anorganische und Theoretische Chemie der Universität Innsbruck. 1997 erfolgte die Habilitation im Fachgebiet Anorganische Chemie mit der kumulativen Habilitationsarbeit „Carbene und Cumulene mit Ferrocenylsubstituenten“ und in weiterer Folge 1998 die Ernennung zum außerordentlichen Universitätsprofessor.

Das breite wissenschaftliche Interesse von Benno Bildstein ist die metallorganische Chemie sowohl in der Grundlagenforschung (Metallocene) wie auch in den Materialwissenschaften (Katalysatorentwicklung für Olefin-Polymerisation) und in Biometallorganischer Chemie (Anti-Tumor Gold-Carbenkomplexe). Viele dieser Arbeiten wurden in Kooperation mit europäischen akademischen oder industriellen Partnern durchgeführt, resultierend in über 100 internationalen Publikationen und Patentfamilien, erarbeitet im Rahmen von zahlreichen Diplom-, Master- und Doktorarbeiten deren Finanzierung über Drittmittelprojekte oder Industriekooperationen gewährleistet wurde. Diese forschungsgeleitete Lehre und das damit einhergehende Mentoring von MitarbeiterInnen wurde von Benno Bildstein mit großem persönlichem Engagement und thematischem Anspruch durchgeführt, ebenso wie seine umfangreiche Lehrtätigkeit im Laufe von über 40 Jahren für Studierende der Chemie und Pharmazie in Vorlesungen und Praktika der Allgemeinen Chemie, Anorganischen Chemie und Metallorganischen Chemie.

Neben den Kernaufgaben in Lehre und Forschung war Benno Bildstein auch in vielfältiger Weise in die akademische Selbstverwaltung eingebunden (Fakultätsrat, Studienbeauftragter, Curriculum-Kommission, Berufungskommissionen, Institutsbeirat, Qualifizierungsbeirat). Durch seine langjährige Zugehörigkeit zur Fakultät für Chemie und Pharmazie und der damit einhergehenden Erfahrung konnte er in vielen universitätsinternen Entscheidungsprozessen wertvolle konsensorientierte Beiträge leisten, beispielsweise als Vorsitzender der Curriculum-Kommission (2005-2019) bei der Umstellung der Diplomstudiengänge Chemie und Pharmazie auf die Bologna-Struktur sowie bei der Implementierung der neuen Master-Curricula Material- und Nanowissenschaften und Chemieingenieurwissenschaften.