Gabriela Seifert-Kavan
Gabriela Seifert-Kavan, geboren 1954 in Linsengericht-Altenhasslau bei Frankfurt am Main war von 1995 bis 2023 Professorin am Institut für Gestaltung an der Universität Innsbruck. Sie ist eine renommierte Persönlichkeit im Bereich der Architektur und Kunst. Mit einer fundierten Ausbildung, einschließlich ihres Architekturstudiums an der Hochschule für Bildende Künste Städelschule Frankfurt und als Meisterschülerin von Günter Bock und Sir Peter Cook hat sie eine beeindruckende berufliche Laufbahn durchlaufen.
1984 gründete sie mit Götz Stöckmann das Architekturbüro Seifert & Stöckmann und 1985 mit Ottmar Hörl und Götz Stöckmann die Gruppe „formalhaut“, die sich intensiv mit architektonischen und künstlerischen Konzepten zu Raumerfahrung und Raumreflexionen beschäftigt. Ihr Ansatz "space without function" betont die sensorische und autonome Natur der Architektur und beleuchtet das Verhältnis von Innen und Außen, von Stadt und Landschaft sowie von Objekt und Subjekt. In ihren zahlreichen Rauminstallationen und Projekten, wie „vessels“, „tents“ oder „lightworks“ werden diese Themen aus immer neuen Perspektiven durchleuchtet und künstlerisch umgesetzt.
Aufgrund ihrer international anerkannten künstlerischen und architektonischen Arbeit wurde Gabriela Seifert-Kavan 1995 als Professorin für Raumgestaltung und Entwerfen an die Fakultät für Architektur der Universität Innsbruck berufen.
Raumgestaltung wird von ihr als Grundlagendisziplin der Architektur verstanden, welche die Wahrnehmung und Wirkung räumlicher Zusammenhänge der bebauten und natürlichen Umwelt in allen Maßstäben zum Thema hat. Die Schwerpunkte in Forschung und Lehre in ihrem Arbeitsbereich, die sich aus der Auseinandersetzung mit ganzheitlich zu betrachtenden Wahrnehmungsprozessen herausgebildet haben, sind concepts of care und spatial thinking. Basis der wissenschaftlichen wie auch gestalterischen Arbeit ist ein inter- und transdisziplinärer Zugang, der in besonderem Maße die Erkenntnisse aus den Geistes-, Sozial- und Gesellschaftswissenschaften wie Philosophie, Soziologie, Anthropologie und aus Kunst-, Kultur- und Medienwissenschaften miteinbindet. Gastprofessuren am RMIT Melbourne, an der Curtin University Perth, der University of Texas - Arlington, am Politechnico di Milano, der University of East London, der TU Graz, der UdK, Berlin der Hochschule Wismar oder der AHO in Oslo zeigen ihre Vernetzung im internationalen Diskurs.
Neben ihren wissenschaftlichen und künstlerischen Publikationen wurde ihr Schaffen durch mehrere Auszeichnungen, wie den 1. Baukunstpreis der Städelschule, den Vorarlberger Holzbaupreis, den Mies van der Rohe Preis oder den Kunstpreis Berlin ausgezeichnet.
Gabriela Seifert-Kavans Werke wurden weltweit in renommierten Ausstellungsorten wie dem V&A Museum in London, dem Deutschen Architektur Museum in Frankfurt und der Architekturbiennale in Venedig gezeigt. Ihre Einzelausstellungen, sei es in Tokyo, New York oder Berlin, zeugen von ihrer internationalen Präsenz und Anerkennung.
Ihr Beitrag zur Architektur und Kunst geht jedoch über ihre Werke und Auszeichnungen hinaus. Als langjährige Dekanin, Studiendekanin und Leiterin des Instituts für Gestaltung an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck hat sie die Entwicklung der Fakultät und die Ausbildung zukünftiger Architekt*innen und Künstler*innen maßgeblich geprägt.
Von ihren Kolleg*innen, ihren Mitarbeiter*innen und den Studierenden wurde Gabriela Seifert-Kavan für ihre respektvolle und besonnene Art stets geschätzt. Sie bleibt auch weiterhin eine inspirierende Persönlichkeit, und wird auch in Zukunft mit ihrer künstlerischen Vision und akademischen Arbeit die Grenzen der Architektur ausloten und neue Wege für die Gestaltung des Raumes aufzeigen.