Helmut Staubmann
Helmut Staubmann wurde 1956 in Judenburg geboren. Er studierte Soziologie an der Universität Wien und promovierte sich dort im Jahr 1983. 1994 folgte eine Habilitation mit Venia in Soziologie an der Universität Innsbruck, wo er 1997 zum außerordentlichen Universitätsprofessor und 2010 zum Universitätsprofessor für Soziologische Theorie und Kultursoziologie ernannt wurde. Helmut Staubmann engagierte sich über viele Jahre in der akademischen Selbstverwaltung, zunächst als Leiter des Instituts für Soziologie (2006-2008, 2010-2012) sowie nachfolgend als Dekan der Fakultät für Soziale und Politische Wissenschaften (2013-2021). Er war Erwin Schrödinger Stipendiat an der UCLA und der University of Maryland (1991/92), APART-Stipendiat der ÖAW mit Forschungsaufenthalten an der University of Chicago, der Stanford University und der University of Pennsylvania (1994-97) sowie Visiting Scholar an der Harvard University (2012/13), und er hatte Gastprofessuren an der UT Knoxville, der FU Bozen, der Kobe University sowie den österreichischen Universitäten in Graz, Linz und Salzburg inne.
Zu seinen wichtigsten Publikationen zählen die Übersetzung von Georg Simmels Essay „Rembrandt“ ins Englische (Routledge 2005, zus. mit Alan Scott); Ästhetik – Aisthetik – Emotionen. Soziologische Essays (UVK 2008); The Rolling Stones. Sociological Perspectives (Lexington Books 2013), das Routledge International Handbook of Talcott Parsons Studies (Routledge 2022, hrsg. zus. mit A. Javier Treviño) und Sociology in a New Key. Essays in Social Theory and Aesthetics (Springer 2022).
Sociology in a New Key präsentiert die über viele Jahre hinweg erarbeiteten Erkenntnisse Helmut Staubmanns zum Zusammenhang von „Aisthetik“ und soziologischer Theorie: Welche Rolle spielen sinnliche Wahrnehmung, Körperlichkeit und Emotionen im sozialen Leben? Und wie können sie in der Soziologie angemessen berücksichtigt werden? Helmut Staubmann identifiziert grundlagentheoretische Neujustierungen, die sich auf zahlreiche soziologische Forschungsthemen und -ansätze auch jenseits der Ästhetik im engeren Sinne produktiv auswirken könnten. Welche Erwartungen und Ideen zur Zukunft der Soziologie er aus seinen Befunden ableitet, erläutert er in einer bald erscheinenden Monographie zur Critique of Sociological Reason. Einen ersten Einblick wird er im Rahmen seines Abschlusskolloquiums an der Fakultät für Soziale und Politische Wissenschaften im Frühjahr 2025 geben.