Kurt Nicolussi
Kurt Nicolussi wurde 1958 in Feldkirch, Vorarlberg, geboren. Er schloss 1986 an der Universität Innsbruck ein Lehramtsstudium (Geographie und Geschichte) ab. Nach einem Einführungsjahr am Gymnasium Kufstein folgte wiederum an der Universität Innsbruck das Doktoratstudium Geographie, dass 1990 mit der Promotion vollendet wurde. Ab 1991 war Kurt Nicolussi zuerst am Institut für Botanik, ab 1992 am damaligen Forschungsinstitut für Hochgebirgsforschung und schließlich ab 2004 am Institut für Geographie, jeweils Universität Innsbruck, tätig. Die Habilitation (Venia legendi in Geographie) erfolgte 2001. Im Bereich der akademischen Selbstverwaltung war Kurt Nicolussi in der Zeit vor dem Ruhestand jeweils mehrere Jahre Studienbeauftragter am Institut für Geographie, Studiendekan an der Fakultät für Geo- und Atmosphärenwissenschaften sowie Leiter des universitätsinternen Doktoratskollegs Mountain Climate and Environment.
Im Fokus seiner Forschung stehen die Alpen und ihre Entwicklung in der Nacheiszeit, methodisch erfolgt sie primär über Jahrringanalysen (Dendrochronologie). Thema der Dissertation war etwa eine mehrhundertjährige Rekonstruktion der Gletscherentwicklung auf Basis von Jahrringdaten. Ab 1999 erarbeitete er im Rahmen mehrerer FWF-Projekte einen die letzten rund 10.000 Jahre durchgehend abdeckenden Jahrringkalender. Ausgehend davon publizierte er etwa Studien zur holozänen Gletscher- und Waldgrenzentwicklung in den Alpen und eine mehrtausendjährige Sommertemperaturrekonstruktion. Jahrringanalysen an Hölzern waren auch Basis für seine Mitarbeit in verschiedenen archäologischen Projekten, beispielsweise zum prähistorischen Bergbau in den Ostalpen, sowie für die Durchführung einer Vielzahl an baugeschichtlichen Studien.