Wolfgang Palaver
Institut für Systematische Theologie
Wolfgang Palaver wurde 1958 in Zell am Ziller geboren und studierte selbständige Religionspädagogik, Germanistik und Politikwissenschaft. Im Jahr 1983 heiratete er seine Frau Andrea; sie haben drei Kinder: Stephan, Jakob und Anna.
1984-1987 war W. Palaver in Teilzeit Leiter der Stadtjugendseelorge der Diözese Innsbruck und Assistent am Institut für Fundamentaltheologie bei Walter Kern SJ. 1987 wechselte er ins Institut für Moraltheologie und Gesellschaftslehre als Assistent von Hans Rotter SJ und Herwig Büchele SJ. 1990 promovierte er bei Kern mit einer Arbeit zu Politik und Religion bei Thomas Hobbes im Licht der Mimetischen Theorie R. Girards. 1991/92 war Palaver Research Fellow am Center for International Security and Arms Control der Stanford University, wo er u.a. die Mimetische Theorie eingehend studierte und das Ehepaar Girard näher kennen lernte. 1997 Habilitation in Christlicher Gesellschaftslehre mit kritischen theologischen Analysen von Carl Schmitts Freund-Feind-Theorie, 2002 Professor für Christliche Gesellschaftslehre an der Theologischen Fakultät.
Wolfgang Palaver engagierte sich überdurchschnittlich in der universitären Selbstverwaltung und in der Forschung: 2004-2013 Leiter des Instituts für Systematische Theologie, 2013-2017 Dekan der Theologischen Fakultät, Leitung des Forschungszentrums Religion – Gewalt – Kommunikation – Weltordnung in schwieriger Zeit des Übergangs nach dem Tod Raymund Schwagers SJ, maßgebliche Beteiligung an der von der Österreichischen Forschungsgemeinschaft geförderten ARGE Religion – Politik – Gewalt; 2007-2010 Leitung der interdisziplinären Forschungsplattform Weltordnung – Religion – Gewalt; 1990 Gründungsmitglied des interdisziplinären und internationalen Colloquium on Violence and Religion, 2003-2007 dessen Generalsekretär und 2007-2011 Präsident. Wichtig ist auch sein (kirchen-)politisches Engagement: mehrere Jahre Mitglied im Pfarrgemeinderat und im Gemeinderat Jenbach, zurzeit Präsident von Pax Christi Österreich. In den letzten Jahren wandte er sich verstärkt der Erforschung des Verhältnisses von Gewalt und Religion sowie der Friedensethik Gandhis zu, dafür Forschungsaufenthalte in Princeton am Center of Theological Inquiry (2018) und am Stellenbosch Institute for Advanced Study in Südafrika (2021).
Dass Wolfgang Palaver neben all diesen ernsten Aufgaben auch ein humorvoller Mensch ist, der in der richtigen Situation sogar zur Stimmungskanone werden kann, wissen jene, die ihn näher kennen.