Petra Missomelius
Institut
Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation
Arbeitsfeld
Forschungsschwerpunkte von Petra Missomelius:
In ihrer Forschung geht sie vom breiten medienwissenschaftlichen Medienverständnis aus, welche Entstehung und Verbreitung von Technologien beinhaltet. Sie untersucht die Etablierung der Digitalkultur, welche mit gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen von Technologien einhergeht: Wofür sind sie geeignet, wofür eher nicht? Fokussierte Medienpraktiken betreffen den Umgang mit digitalen Managementsystemen, mit mobiler Bildkommunikation sowie mit bildgebenden Verfahren zur Generierung neuen Wissens in den Naturwissenschaften. Dabei stehen besonders sich verändernde Werte und Selbstverständnisse sowie Paradigmen bei der Weichenstellung für eine (medien-)technologisch induzierte Zukunft im Vordergrund. Aktuelle medienkulturelle Forschungsprojekte fokussieren Schnittstellen zwischen Technologien und Menschen, insbesondere Interfaces der Computerarbeit, digitale Infrastrukturen sowie Spezifika binärer Klang- und Bildwelten.
Mitglied an der Universität Innsbruck
seit 01.10.2012
Laufbahn
Inwiefern ändert sich die Welt durch den Einzug des binären Codes in alle Gesellschafts- und Lebensbereiche? Diese Frage steht im Zentrum des akademischen Werdegangs von Petra Missomelius. Sie nahm ihren Ausgang im Studium der Medienwissenschaft an der Philipps Universität Marburg und war maßgeblich für das Thema ihrer Dissertation (Digitale Medienkultur: Wahrnehmung - Konfiguration -Transformation) zur Frage, was das Neue an der Digitalität ausmacht.
Die praktische Kenntnis der betreffenden kulturwissenschaftlich bedeutsamen Technologien spielt für sie eine wichtige Rolle, weshalb sie während des Studiums auch als Netzwerkadministratorin und Webseitenprogrammiererin Erfahrungen gesammelt hat. Die Bedeutung medientechnologisch bedingter Veränderungen menschlicher Selbst- und Weltwahrnehmung für den Gesellschaftsbereich Wissen und Bildung, war schließlich der Impuls, als wissenschaftliche Assistentin im Arbeitsbereich Medienpädagogik der Fakultät für Bildungswissenschaften an der Universität Innsbruck tätig zu werden. Seit 2017 forscht und lehrt Petra Missomelius am Institut für Medien, Gesellschaft und Kommunikation an der Fakultät für Soziale und Politische Wissenschaften zu gesellschaftlichen Aushandlungsprozessen um Digitalkulturen. Die medienkulturelle Befähigung Aller (Studierender, Lehrender sowie Multiplikator*innen) zu einer aktiven Teilnahme am Gesellschaftsdiskurs zu zukunftsgerichteten Technologien ist ein zentrales Anliegen ihrer Forschung und Lehre.
In der Gesellschaft für Medienwissenschaft ist sie Gründungsmitglied und Sprecherin der Sektion "Medienkultur und Bildung" sowie des "Forum Bildung". Als Expertin für Digitalität und Bildung ist sie in nationalen und internationalen bildungspolitischen Initiativen aktiv und war in die Projekte Masterplan Digitalisierung sowie Lehrpläne 2020 des BMBWF involviert.
Mit der Habilitationsschrift "Bildung in transformativen Medienkulturen. Bausteine zur mündigen Orientierung im Binären" hat sie die Lehrbefugnis für Medienwissenschaft erworben. Die Schrift wird open access unter dem Titel "Bildung - Medien - Mensch: Mündigkeit im Digitalen" bei Vandenhoeck & Ruprecht im Frühjahr 2021 erscheinen.
Leben
Einen Ausgleich zur wissenschaftlichen Tätigkeit findet Petra Missomelius in der Natur und in künstlerisch-kreativen Projekten. Mit ihrem erwachsenen Sohn teilt sie die Liebe zum Kino und zur Linzer Ars Electronica.