Hirnforschung und Menschenbild:
Überlegungen zum Interdisziplinären Dialog

 

Vortrag: Univ.-Prof. Dr. Karl Zilles (Forschungszentrum Jülich Gmbh)

anschließende Diskussion philosophischer und neurowissenschaftlicher Aspekte:
Univ.-Prof. Dr. Winfried Löffler (Institut für Christliche Philosophie, Universität Innsbruck)
Univ.-Prof.in Dr.in Christine Bandtlow (Biozentrum Innsbruck, Sektion für Neurobiochemie, Medizinische Universität Innsbruck)

Moderation: Univ.-Prof. Dr. Josef Quitterer (Institut für Christliche Philosophie, Universität Innsbruck)

 

Zeit: Mittwoch, 24. März 2010, 19:30 Uhr
Ort: Haus der Begegnung, Forum, Rennweg 12, 6020 Innsbruck

 

 

Die moderne Hirnforschung, insbesondere die neuen bildgebenden Verfahren haben zu einer bisher nicht möglichen Interaktion von Psychologie und Neurobiologie geführt. Anhand eigener Forschungen wird gezeigt, dass wir es beim menschlichen Gehirn mit dem komplexesten Organ unseres Körpers zu tun haben, in dem Moleküle, Zellen und neurale Systemkomplexe Denken und Fühlen ermöglichen. Über alle Skalen hinweg werden Mechanismen  identifiziert, die unsere kognitiven und emotionalen Leistungen ermöglichen. Die moderne Hirnforschung realisiert aber vor allem neue Diagnose- und Therapieoptionen bei neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen. Schließlich wird ein Gang an die Grenzen unseres Bewußtseins nachweisen, dass auch im Koma - einem Zustand offensichtlicher "Bewußtlosigkeit" - differenzierte kognitive Entscheidungen und Emotionen erlebt werden können. Abschließend wird das Spannungsfeld zwischen Aussagen moderner Hirnforschung und ihrer Bedeutung für den interdisziplinären Dialog mit der Philosophie erläutert. Dabei möchte ich zeigen, dass eine kritiklose Kombination von Alltagspsychologie und Hirnforschung unsere Hirnfunktionen bestenfalls als Metaphern (z.B. "Bereitschaftspotential und freier Wille") erfasst.

 

Univ.-Prof. Dr. Karl Zilles ist Neurowissenschafter am C. & O. Vogt-Institut für Hirnforschung der Universität Düsseldorf. Sein wissenschaftlicher Schwerpunkt ist die Struktur und Funktion der Hirnrinde des Menschen.

 

 

WuV in Kooperation mit der Medizinischen Universität Innsbruck, dem Haus der Begegnung und  Ethucation

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