Montagsfrühstück – Forum für strategische Langsamkeit
Lesen auf eigene Gefahr! Triggerwarnungen – Marketing-Trend oder notweniger Hinweis?
Montag, 20. Juni 2022, 09:00 Uhr | Literaturhaus am Inn, Josef-Hirn-Straße 5, 10. OG
Der Begriff „Trigger“ (englisch für Auslöser) stammt ursprünglich aus der Traumatheorie. Eine Triggerwarnung soll demzufolge vor möglichen Reizen warnen, die eine Retraumatisierung hervorrufen könnten. Mittlerweile sind Triggerwarnungen,
die in Schlagworte wie z.B. „Sexualisierte Gewalt“ oder „Alkohol“ gefasst werden, auch in der Kunst angekommen. Seit einiger Zeit werden sie auch literarischen Texten vorangestellt, womit von den Verlagen ein Versuch unternommen wird, sich politisch
korrekt zu verhalten und schon vorab zu verhindern, dass sich jemand angegriffen oder provoziert fühlt. Doch was bedeuten derartige „präventive Maßnahmen“ für Literatur und Kunst? Liegt es nicht im Wesen der Kunst in der kontroversen und
sensitiven Auseinandersetzung mit einem Thema den Konsumierenden zu „triggern“ und ihn damit zur Konfrontation mit sich selbst zu bringen? Wie sieht eine Kultur-Gesellschaft aus, die immer schon vorab vor Anstößigem gewarnt werden soll? In
diesem Montagsfrühstück sollen einerseits die Hintergründe von Trigger-Warnungen unter soziologischen Aspekten beleuchtet werden und andererseits die Notwendigkeit derartiger Hinweise in der Literatur hinterfragt werden.
Im Gespräch: Anna Baar (Autorin), Ulrich Metschl (Institut für Philosophie, Universität Innsbruck), Katharina Schaller (Autorin, Haymon Verlag)
Moderation: Gabriele Wild (Literaturhaus am Inn)
In Zusammenarbeit mit Literaturhaus am Inn
Im Gespräch: Markus Frischhut (MCI, Jean Monnet Lehrstuhl EU, Werte, Ethik und Digitalisierung), Matthias Kettemann (LFU, Institut für Theorie und Zukunft des Rechts), Anne Siegetsleitner (LFU, Institut für Philosophie)
Moderation: Verena Stühlinger (Research Committee for Scientific Ethical Questions der UMIT TIROL und fh gesundheit)
In Zusammenarbeit mit cinematograph.leokino, ethucation