Vortrag & Diskussion:
Protestpotential?
Utopie und Wirklichkeit der Universität

 

Referent: Univ.-Prof. Dr. Gerhard Vinnai
Moderation: Univ.-Prof. Dr. Gilg Seeber

 

Zeit: Donnerstag, 25. April 2013, 19:30 Uhr
Ort: SoWi, Hörsaal 2, Universitätsstr. 15, 6020 Innsbruck

 

Die Universität war bisher mit bestimmten freiheitlichen Idealen verknüpft, an die sich Wünsche von Hochschulangehörigen binden konnten. Mit ihrer zunehmenden ökonomischen Durchdringung werden diese Versprechen geopfert. Wie wirkt sich das auf die Arbeits- und Verkehrsformen von Lehrenden und Lernenden und damit auf deren Subjektivität aus. Welche Formen der Anpassungsbereitschaft verschaffen sich Geltung und wo ist ein mit Wünschen und Interessen verbundenes Potenzial des Protests auszumachen, das gegen die ökonomische Formierung gerichtet ist?

Sigmund Freud hat Menschen als wünschende Wesen entdeckt. Alle ihre Lebensäußerungen sind ihm zufolge unvermeidbar mit Wünschen verknüpft. Das Wünschen kann zur illusionären Realitätsflucht drängen, aber auch, verbunden mit einer aufklärenden Vernunft, neue politische Perspektiven öffnen. Es stellt sich die Frage, welche Wünsche heute in den Universitätsbetrieb bewusst und unbewusst eingehen und wie ein Wünschen aussehen könnte, das dem Sozialen an der Universität und anderswo neue Horizonte öffnen kann.

  

Gerhard Vinnai ist Professor für analytische Sozialpsychologie an der Universität Bremen. Seine  Arbeitsschwerpunkte sind Gewalt, Geschlechterverhältnisse,  Religion und Wissenschaftskritik. 

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