Stammzellen


Stammzellen sind undifferenzierte Zellen mit der Fähigkeit zur Selbsterneuerung und der Bildung von differenzierten Tochterzellen. Stammzellen sind von den meisten Organismen und dem Menschen bekannt. Sie sind als pluripotente Zellpopulationen vorhanden, d.h. sie haben eine limitiertes Differenzierungspotential.
Plathelminten jedoch besitzen ein totipotentes Stammzellsystem, d.h. diese Stammzellen - in diesen Tiere auch Neoblasten genannt - können in sämtliche Zelltypen differenzieren, einschließlich der Keimbahnzellen. Neoblasten sind während der gesamten Entwicklung aktiv, sorgen für permanente Zellerneuerungin Adulttieren und bilden die Grundlage der außergewöhnlichen Regenerationsfähigkeit von Platyhelminthen.
Erstaunlicherweise sind die Gene die Stammzellerneuerung, Regeneration und Keimbahnspezifizierung steuern hoch konserviert und bei anderen Modellorganismen und sogar bis hin zu Pflanzen homolog. Unsere Arbeitsgruppe untersucht das Stammzellsystem der basalen Plathelminten Macrostomum lignano und dem acoelen Isodiametra pulchra mit immuncytochemischen, histologischen, ultrastrukturellen und molekularen Methoden. Die besonderen Eigenschaften des Stammzellsystems von Plathelminten, der einfache experimentelle Zugang, die einfache Haltung der Tiere ermöglichen die Untersuchung von grundlegenden Mechanismen von Stammzellerhaltung und -differenzierung. Die beteiligten hoch konservierten Gene erlauben Rückschlüsse auf Stammzellsysteme bei anderen Tieren und beim Menschen.
Mitarbeiter dieser Arbeitsgruppe
- Peter Ladurner (Leiter)
